Aerzte zum verlieben Band 43
eine Patientin bei sich. Soll ich ihn rufen?â
Vicki sah furchtbar aus. So konnte sie auf keinen Fall arbeiten. Besorgt bemerkte Rose, wie ihre Kollegin erneut kalkweià wurde.
âOh nein, Verzeihung.â Sie presste sich die Hand vor den Mund und raste zur Toilette.
Während sie darauf wartete, dass die Krankenschwester wieder auftauchte, stellte Rose den Wasserkocher an, um Pfefferminztee zu machen, der Vickis Magen hoffentlich beruhigen würde. In diesem Zustand konnte sie unmöglich nach Hause fahren.
âSie wundern sich bestimmt, wo Sie hier hingeraten sindâ, sagte Vicki da hinter ihr. âDie Krankenschwester ist kränker als die Patienten. Und wie ich sehe, hat Lady Hilton Mr Chips mitgebracht. Hoffentlich erleichtert er sich nicht wieder in den Palmentopf. Oh, ist das Tee? Kann ich vielleicht was davon haben?â
âIch denke, Sie sollten probieren, ihn in kleinen Schlucken zu trinkenâ, antwortete Rose. âSetzen Sie sich doch. Sie sehen aus, als würden Sie jeden Moment kollabieren.â
Vicki setzte sich auf einen der Stühle am Küchentisch. âJonathan wird nicht besonders erfreut seinâ, vertraute sie Rose an. âBeim letzten Mal war ich volle acht Monate auÃer Gefecht. Er musste eine Aushilfe für mich einstellen, und die war nicht so toll.â
âSie sind schwanger?â, fragte Rose.
Vicki nickte. âOh, das sollte ich lieber lassenâ, stöhnte sie sogleich. âBewegung machtâs nur schlimmer.â
âSie haben bei Ihrer letzten Schwangerschaft also auch unter Schwangerschaftserbrechen gelitten?â
âHey, Sie kennen sich aus. Haben Sie das auch schon erlebt?â
âNein, aber ich bin examinierte Krankenschwesterâ, erwiderte Rose. âSie Ãrmste. Wie heftig war es denn beim letzten Mal?â
âSo, dass ich ins Krankenhaus musste und den gröÃten Teil der Schwangerschaft nicht arbeiten konnte.â Vorsichtig trank sie einen Schluck Tee. âMir graut schon davor, es Jonathan sagen zu müssen.â
âEr weià nicht, dass Sie schwanger sind?â
âIch wollte es ihm noch nicht sagen, weil ich erst in der neunten Woche bin. Und ich hatte gehofft, dass es mir diesmal besser geht.â
âEr hat bestimmt Verständnisâ, meinte Rose beschwichtigend.
âJonathan ist ein echter Softie. Natürlich hat er Verständnis. Ich finde es nur schrecklich, ihn im Stich zu lassen. Die Patienten wollen, dass ich sie betreue. Sie sind an mich gewöhnt. Und die meisten älteren Leute mögen keine Veränderungenâ, erklärte Vicki. âMeine Gynäkologin hat gesagt, nach der zwölften Woche könnte es besser werden. Aber darauf würde ich nicht wetten.â
Rose hörte, wie die Tür des Sprechzimmers geöffnet wurde. âBin gleich wieder daâ, versicherte sie Vicki. âBleiben Sie einfach sitzen.â
Sie hob Mr Chips von seinem Strickjacken-Bettchen hoch und brachte ihn zu Lady Hilton. Dabei wachte er auf und versuchte, Rose über das Gesicht zu lecken. Sie konnte dem feuchten Hundekuss noch gerade eben ausweichen, indem sie Mr Chips an sein Frauchen übergab.
âIst er denn brav gewesen?â Lady Hilton drückte ihren Hund an sich, als wären sie Tage und nicht nur zwanzig Minuten voneinander getrennt gewesen. Mit Tränen in den Augen drückte sie das Gesicht an das Fell des Hündchens.
âIch komme im Lauf der Woche noch mal bei euch zu Hause vorbeiâ, versprach Jonathan. âIn der Zwischenzeit probieren wir das neue Medikament aus und schauen, ob es besser wirkt.â Er tätschelte ihr die Hand. âDie nächsten Wochen werden hart. Aber ihr könnt mich jederzeit rufen, das weiÃt du.â
Er blickte sich um. âRose, haben Sie Vicki gesehen? Sie müsste inzwischen hier sein.â
âSie ist in der Küche und trinkt einen Tee. Sie fühlt sich wohl nicht besonders gut.â
Ein besorgter Ausdruck flog über Jonathans Miene. âIch geh gleich zu ihr. Bis bald, Sophia. Pass auf dich auf.â Er gab ihr zum Abschied einen Wangenkuss, und Rose begleitete sie bis zur Tür.
Kurz darauf erschien Jonathan, den Arm um Vicki gelegt. âIch fahre Vicki nach Hauseâ, sagte er. âKönnen Sie hier solange die Stellung halten? In ungefähr einer Stunde bin ich wieder zurück.â
âIhr nächster Patient kommt in zehn
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