Aerzte zum verlieben Band 43
kunstvollen Blumenbeeten schweifen. Dazwischen standen etliche Statuen verteilt, einige modern, andere eher klassisch.
Um den Garten so perfekt in Ordnung zu halten, brauchte es vermutlich gleich mehrere Gärtner, dachte Rose bei sich.
Die Eingangshalle war bestimmt zweimal so groà wie die in Jessamines Stadtvilla. Von der Mitte des MarmorfuÃbodens aus führte eine grandiose Treppe nach oben. In dem riesigen Kamin an einer Wand brannte ein Feuer, und groÃe Schalen mit bunten Blumen verliehen der Halle eine fröhliche Note. Trotz der enormen GröÃe spürte man, dass dies ein Zuhause war, das sehr geliebt wurde.
Goodall führte sie in einen fast ebenso groÃen Raum, der gemütlich eingerichtet war. Breite Polstersofas mit bunten Kissen und ein leicht abgetretener Teppich brachten Farbe in den sonst eher gedämpft wirkenden Salon. Das Tageslicht fiel durch die hohen Fenster, die zum vorderen Garten hinausgingen. Auch hier knisterte ein Kaminfeuer.
Mr Chips sprang von einem Sessel und lief schwanzwedelnd auf sie zu. Rose bückte sich, um ihn zu streicheln, woraufhin er ihr freudig die Hand leckte. In einem Sessel am Fenster saà Sophia Hilton, das Haar perfekt frisiert. Trotz der Hitze im Raum sah sie blass aus. Die feinen Linien um ihre Augen und ihren Mund traten deutlicher hervor als Rose es in Erinnerung hatte. Die alte Dame trug eine dicke Strumpfhose, einen Wollrock, und ihre ausgestreckte Hand zitterte kaum merklich.
Jonathan beugte sich zu ihr und küsste sie auf beide Wangen. âSophia, wie geht es dir? Und Lord Hilton?â
âJonathan, mein lieber Junge. Wie reizend von dir, zu uns zu kommen. Und Miss Taylor, welch unerwartetes Vergnügen, Sie auch hier zu sehen. Jonathan hat mir erzählt, dass Sie für Vicki einspringen, bis sie sich wieder besser fühlt.â Ihre Lippen bebten. âIch fürchte, Giles geht es nicht besonders gut.â
Jonathan zog einen Stuhl heran, und Rose setzte sich auf das Sofa gegenüber.
âSag mir, was passiert istâ, meinte er sanft.
âEr wird immer weniger. Inzwischen isst er fast gar nichts mehr. Er hat keinen Appetit. Für ein oder zwei Stunden steht er auf, aber mehr schafft er nicht.â Lady Hilton flüsterte: âWir verlieren ihn.â
âIhr seid beide immer noch sicher, nicht noch eine weitere Chemotherapie zu probieren? Ich könnte ihn noch heute Abend ins Krankenhaus einweisen.â
Bedauernd schüttelte Lady Hilton den Kopf. âEr will nichts davon hören. Und ich respektiere seine Wünsche. Deshalb möchte ich auch nicht, dass du versuchst, ihn zu überreden. Er ist zu schwach, um sich zu wehren. Aus diesem Grund hat er mich gebeten, mit dir zu reden, bevor du zu ihm gehst.â
âHabt ihr darüber nachgedacht, noch eine Krankenschwester zu engagieren?â, fragte Jonathan. âRose könnte euch da vielleicht ein bisschen beraten.â
Rose beugte sich vor. âWenn Sie einverstanden sind, würde ich gerne mit Ihrem Mann sprechen, bevor ich Ihnen einen Rat gebe. Aber Dr. Cavendish hat recht. Es gibt viele Möglichkeiten, es Ihrem Mann hier zu Hause etwas leichter zu machen.â
âNatürlich.â Die alte Dame erhob sich. âIch bringe euch nach oben.â
Der Patient saà in einem Sessel am Fenster mit einer Decke über den Knien. Ein Buch lag neben ihm, und auf dem Tisch stand vergessen eine noch volle Teetasse. Er hatte die Augen geschlossen, und sein Gesicht wirkte grau und eingefallen.
Seine Frau berührte ihn sanft an der Schulter. âDarling, Jonathan und seine Praxisschwester sind hier.â
Der alte Herr öffnete die Augen, und der Blick, mit dem er seine Frau ansah, war so voller Liebe, dass es Rose das Herz zusammenzog.
âJonathan, mein lieber Junge. Wie geht es dir? Und deiner Familie?â Lord Hiltons Stimme war schwach, aber klar.
âVater erkundigt sich ständig nach dir.â Jonathan prüfte seinen Puls.
âWillst du immer noch nicht heiraten? Das wird doch bald mal Zeit.â
Jonathan lachte. âNein. Keine Frau ist so verrückt, mich zu nehmen.â
âWas ist denn mit dem Mädchen hier?â
Rose errötete verlegen.
âDieses Mädchen, wie du es ausdrückst, arbeitet als Krankenschwester in meiner Praxis. Victoria ist schwanger und leider wieder sehr von Ãbelkeit geplagt. Rose springt für sie ein.â
âDr. Cavendish meinte, ich
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