Aerzte zum verlieben Band 43
habe Freunde.â
âAber man kann nie zu viele Freunde haben, stimmtâs? Kommen Sie schon. Was halten Sie davon? Einfach nur ein bisschen SpaÃ. Und wenn Sie keine Freunde nötig haben, brauchen Sie doch zumindest etwas, um sich von der Arbeit abzulenken.â Jonathan senkte die Stimme. âUnd von dem, was zu Hause los ist.â
Wenn er wüsste, dass das längst noch nicht alles ist, dachte Rose. AuÃerdem, hatte sie sich nicht geschworen, die Zeit, die ihr noch blieb, bis zum Letzten auszukosten? Zum Beispiel heute Abend. Jack hatte schon häufiger versucht, sie zu einem Auftritt vor Publikum zu bewegen. Bisher hatte Rose sich immer geweigert. Aber diesmal hatte sie sich überwunden. Und sobald sie angefangen hatte zu singen, war es gar nicht mehr so schlimm gewesen. Sie hatte all ihr Gefühl in die Musik gelegt, und es hatte sich gut angefühlt. Der Applaus hatte sie regelrecht überrascht, denn sie hatte fast vergessen, dass noch andere Leute im Raum waren.
In Jonathans grünen Augen hatte sie einen seltsamen Ausdruck wahrgenommen. Bewunderung? Erstaunen? Irgendetwas veränderte sich gerade in ihr, etwas, was nicht nur mit ihrer Krankheit zu tun hatte. Das Zusammensein mit Jonathan gab ihr das Gefühl, als könnte sie alles schaffen.
Nein, das gehörte nicht zu ihren Plänen. Andererseits, sie konnte ihm zwar keine Zukunft bieten, aber das entsprach ja auch gar nicht seinem Vorschlag. Rose streckte die Hand aus, und er umfasste sie. Seine Hand fühlte sich kühl an. Unwillkürlich überlief sie ein elektrisierendes Prickeln. Mehr als alles andere auf der Welt sehnte sie sich danach zu erfahren, wie es wäre, in seinen Armen zu liegen, seinen Mund auf ihrem zu spüren, sich in ihm zu verlieren. Und wenn auch nur für kurze Zeit.
Sie holte tief Luft und sagte: âOkay. Ich komme morgen mit auf die Party.â Augenzwinkernd fügte sie hinzu: âAber bloÃ, weil ich noch nie auf einer Jacht gewesen bin. Und schon gar nicht auf einer Jacht-Party.â
Jonathan lachte. âWenn es darum geht, hätte ich noch viele Arten von Partys, mit denen ich Sie in Versuchung führen könnte.â
6. KAPITEL
Es schüttete wie aus Eimern, als Rose am nächsten Morgen aus ihrem Schlafzimmerfenster blickte. So viel zum Sommeranfang. Bei dem Gedanken an den bevorstehenden Tag krampfte sich ihr Magen nervös zusammen. Wäre sie nicht so fest entschlossen gewesen, sich an ihr eigenes Versprechen zu halten, hätte sie sich vermutlich unter irgendeinem Vorwand herausgeredet.
Kritisch ging Rose ihre spärliche Garderobe durch. Dummerweise hatte sie nicht die geringste Ahnung, was man zu einer Party auf einer Jacht anzog. SchlieÃlich entschied sie sich für das kleine Schwarze, das sie immer dann trug, wenn sie etwas Formelleres brauchte als ihre gewohnten Röcke oder Jeans. Durch den Schnitt des Kleides wirkte ihr Körper eher kurvig und nicht so knochig wie sonst.
Nachdem sie sich geduscht und angezogen hatte, schien auf einmal die Sonne. Vielleicht würde der Tag ja doch kein kompletter Reinfall.
Bald darauf traf Jonathan ein, um sie abzuholen. In seinen abgetragenen Jeans und dem kurzärmligen Hemd sah er umwerfend sexy aus. Er stieà einen anerkennenden Pfiff aus, als er Rose erblickte, und sie errötete verlegen. Was er hoffentlich nicht bemerken würde.
Sie machten sich auf den Weg, und überrascht stellte sie fest, dass die Jacht nicht an der Themse lag.
âDie wenigsten Leute haben ihre Boote auf der Themse. Nein, diese hier liegt vor der Küste der Isle of Wight. Sie schicken uns einen Helikopter.â
Ob in diesen Kreisen jeder so reist? fragte Rose sich ein wenig gereizt. Sie fühlte sich jetzt schon völlig fehl am Platz.
Jonathan warf ihr einen Blick zu, und seine Miene verdüsterte sich. âSie haben es sich doch nicht etwa anders überlegt, oder?â
Am liebsten hätte sie Ja gesagt, aber sie unterdrückte den Impuls. Immerhin hatte sie sich vorgenommen, unternehmungslustiger zu werden. Und sie wollte auf keinen Fall kneifen, nur weil sie Angst hatte, dass sie nicht dazupasste.
âIch werde auf Sie aufpassen, keine Sorgeâ, sagte Jonathan. âEs sind wirklich ganz nette Leute. Manche schlagen ein bisschen über die Stränge, aber nicht allzu schlimm.â
Rose versuchte sich zu entspannen. Solange Jonathan in ihrer Nähe blieb, war sie zumindest nicht
Weitere Kostenlose Bücher