Aerzte zum verlieben Band 43
Millionen scheffelt, hat sie sich in den Kopf gesetzt, in den Adel einzuheiraten. Und da kommst du gerade recht.â
âRose interessiert sich sicher nicht für deine blühende Fantasie, Ash.â Trotz seines kühlen Tonfalls lag in Jonathans Blick echte Zuneigung für seine Cousine. âAuÃerdem habe ich eindeutig klargemacht, dass ich nicht auf dem Heiratsmarkt bin.â
âHey.â Sie legte ihm die Hand auf den Arm. âSag nicht so was. Nur weil Onkel Charles keine fünf Minuten mit ein und derselben Frau verheiratet bleiben kann, heiÃt das nicht, dass andere Leute es nicht doch schaffen.â
âIch denke, wir sollten das Thema jetzt ruhen lassen.â In Jonathans Stimme lag ein warnender Unterton. âAlso, Rose, haben Sie genug gesehen? Sollen wir von hier verschwinden?â
Nichts wäre Rose lieber, aber schlieÃlich waren sie erst seit einer Stunde auf der Party.
Plötzlich ertönte ein Schreckensruf von der anderen Bootsseite herüber. âDavid! Hilfe! Oh Gott, ich kann ihn nicht sehen!â
Sofort stürmte Jonathan zu der Stelle, wo sich bereits mehrere Leute versammelt hatten. Rose folgte ihm dicht auf den Fersen. Alle starrten aufs Wasser, zeigten hinunter und redeten aufgeregt durcheinander.
âDavid ist reingesprungen. Ich sehe ihn nicht mehr!â, rief das Mädchen auÃer sich. âIch hab ihn noch gewarnt, dass er zu viel getrunken hat, um schwimmen zu gehen. Aber er wollte nicht auf mich hören. Wo ist er bloÃ?â
Jonathan zog Schuhe und Hemd aus. âVon wo ist er gesprungen?â
âDort, über die Bordseiteâ, antwortete das Mädchen. âIch glaube, er hat sich den Kopf gestoÃen. Bitte, Johnny, hilf ihm!â
Jonathan balancierte kurz auf der Reling, ehe er sprang. In gespanntem Schweigen warteten alle, bis er wieder auftauchte und suchend um sich blickte. Mehrmals hintereinander tauchte er und kam wieder hoch. Ohne Erfolg. Endlich, als einige andere Männer ihm zu Hilfe kommen wollten, tauchte er mit einem leblosen Körper in den Armen wieder auf. Rose stockte der Atem, als beide an Bord gehievt wurden. Der Mann, den Jonathan aus dem Wasser gezogen hatte, schien nicht mehr zu atmen. Seine Freundin fiel neben ihm auf die Knie und bettete seinen Kopf in ihren SchoÃ.
âDavid!â, rief sie verzweifelt. âBitte wach auf. Du musst aufwachen!â
Behutsam schob Rose sie zur Seite. âLassen Sie mich mal schauenâ, sagte sie ruhig.
Rose versuchte, den Bewusstlosen zu beatmen, insgesamt fünfzehn Mal. Doch sein Brustkorb bewegte sich nicht. Sie fing Jonathans Blick auf. Beide hatten denselben Gedanken. Sie mussten erst das Wasser aus der Lunge des Mannes kriegen, ehe sie ihn wieder zum Atmen bringen konnten.
Gemeinsam pumpten sie so lange, bis David zu ihrer Erleichterung schlieÃlich hustete und einen groÃen Schwall Wasser ausspuckte.
âHat jemand einen Krankenwagen gerufen?â, fragte Jonathan.
âJa, hab ichâ, sagte Ashley.
âGut. Jetzt müssen wir ihn ins Beiboot schaffen. Sag den Sanitätern, sie sollen am Anleger auf uns warten.â
Inzwischen hatte David das Bewusstsein wiedererlangt, wirkte jedoch verwirrt. Seine Kopfwunde blutete stark. Vorsichtig untersuchte Jonathan die Verletzung. âEs ist nur eine oberflächliche Schrammeâ, stellte er fest. âIch brauche etwas, was wir als Druckverband benutzen können, um die Blutung zu stoppen.â
Jemand gab ihnen einen dünnen Schal, mit dem Rose die Wunde verband.
David stöhnte. âWas ist passiert?â
âDu Idiot!â Seine Freundin beugte sich über ihn und umarmte ihn. âDu hättest dich umbringen können. Ohne Jonathan und seine Freundin wärst du jetzt tot. Tu das nie wieder, hörst du?â
Rose tippte ihr auf die Schulter. âDavid kommt wieder in Ordnung. Aber er muss trotzdem ins Krankenhaus. Meerwasser in der Lunge ist nicht gerade gesund. Gibt es eine Erste-Hilfe-Box an Bord? Ich möchte ihm einen richtigen Druckverband anlegen.â
Innerhalb von Sekunden hielt Jonathan einen Notfallkasten in der Hand. Rasch nahm er eine Bandage heraus und wickelte sie um den Schal. Es war zwar nur ein provisorischer Verband, aber bis zum Eintreffen des Krankenwagens sollte das reichen.
Rose zog Davids Freundin auf die Seite, während Jonathan mit einigen anderen Männern das Beiboot an Deck holte und David hineinlegte.
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