Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
Vom Netzwerk:
löste sich nur zögernd aus seinen Armen. „Ich sehe bestimmt schrecklich aus.“ Alice lächelte tapfer. „Ich weiß auch nicht, warum ich ständig losheule. Das passiert mir in letzter Zeit oft, sogar, wenn ich glücklich bin.“
    „Du hast nie schöner ausgesehen“, sagte er rau. „Aber du darfst dir nicht allzu viel Hoffnung machen. Noch ist Bruno nicht über den Berg.“
    „Wir werden nicht zulassen, dass es ihm wieder schlechter geht, oder?“, sagte sie bebend.
    Die Nacht verbrachte Alice an Brunos Bett, und Dante blieb bei ihr. Zwei Mal holte er Kaffee, damit sie nicht einschliefen. Zusammen badeten sie Bruno und flößten ihm immer wieder winzige Schlückchen Wasser ein. Er schlief zunehmend länger und tiefer, und so konnten sie sich unterhalten. Wie in stummem Einverständnis klammerten sie ihre gemeinsame Zeit in Italien aus, aber über alles andere redeten sie.
    Als die Sonne am frühen Morgen langsam am Horizont aufstieg, wandte sich Dante ihr zu. „Was wirst du machen, wenn du wieder in England bist … Lady Alice?“, fügte er mit einem besonderen Unterton hinzu.
    Alice betrachtete den kleinen Jungen. Er atmete tief und gleichmäßig, das Fieber war zurückgegangen. Ab und zu flatterten seine Lider, er sah Alice an, als wollte er sich vergewissern, dass sie noch da war. Dann schlossen sich seine Augen wieder, und er schlief weiter.
    „Den Titel kann ich nicht ablegen“, erwiderte sie. „Aber ich werde mein Leben ändern und mich noch mehr persönlich für Flüchtlinge einsetzen. Praktische Hilfe leisten und etwas für ihre Zukunft tun. Sie haben ein Recht auf Nahrung, sauberes Wasser, Unterkünfte, Bildung, und ich bin entschlossen, herauszufinden, was ich dafür tun kann. Ich will versuchen, Menschen ihre Träume zu erfüllen.“
    Dante sah sie nachdenklich an. „Ich bezweifle nicht, dass du das schaffen wirst“, sagte er langsam.

9. KAPITEL
    Bruno ging es nun von Tag zu Tag besser, und schon bald konnte Alice zu ihrer gewohnten Routine zurückkehren. Noch war er nicht kräftig genug, dass sie ihn mitnehmen konnte, aber sie sah so oft wie möglich bei ihm vorbei. Jedes Mal wenn er einen ganzen Teller Essen vertilgte oder kicherte, wenn sie mit ihm spielte, ging ihr das Herz auf. Aber wenn sie dann daran dachte, dass sie in wenigen Tagen abreisen und ihn nie wiedersehen würde, wurde sie unendlich traurig.
    „Was wird aus ihm werden?“, fragte sie Linda verzagt.
    „Wahrscheinlich kommt er in eins der Waisenhäuser. Dort wird er gut versorgt.“
    „Kann ich ihn nicht adoptieren? Ihn mit nach England nehmen?“
    Bedauernd blickte Linda sie an. „Es tut mir leid, Alice, aber das ist nicht möglich. Wahrscheinlich hat er noch Onkel und Tanten, vielleicht auch eine Großmutter, die alle nach ihm suchen. Solange die geringste Chance besteht, dass er irgendwo noch Familie hat, wird niemand ihn adoptieren können.“
    „Aber was für ein Leben wartet denn auf ihn? Wenn ich ihn adoptiere, wird es ihm an nichts fehlen. Er bekommt die beste Ausbildung, Liebe … vor allem Liebe.“
    „Wir werden ihn deinetwegen im Auge behalten“, sagte Linda freundlich. „Du kannst jederzeit herkommen und ihn besuchen. Aber es wäre nicht fair, ihn von hier wegzubringen, wenn er Verwandte hat, die sich um ihn kümmern wollen. Egal, was du ihm bieten kannst.“ Sie senkte die Stimme. „Ich weiß, wie sehr du ihn liebst, aber vielleicht könntest du für alle Kinder etwas tun anstatt nur für ein einziges? Denk mal darüber nach.“
    Das hatte sie schon – ständig in den letzten Wochen. Zuerst wollte sie mit ihrem Vater über Geld für ein Kinderheim reden. Mit einer kleinen Schule dazu. Sollte er das Projekt nicht finanzieren wollen, würde sie ihr eigenes Geld nehmen. Zu ihrem nächsten Geburtstag erbte sie eine nicht unerhebliche Summe, und nichts würde sie lieber tun, als es für einen guten Zweck zu spenden. Ein Lächeln auf einem Kindergesicht war mehr wert als hundert Designerkleider. Und was Partys und Bälle betraf – die interessierten sie nicht. Die Abende hier am Lagerfeuer bedeuteten ihr viel mehr.
    Nein, sie würde ihr altes Leben nicht vermissen. Sie musste zurück nach England, um mit ihrem Vater zu reden, aber danach wollte sie wieder nach Afrika. Alice hatte ihre Bestimmung gefunden, und sie war glücklich … wenn sie nicht daran dachte, dass sie Dante verlassen musste.
    Dante sah zu Alice hinüber, die mit den Kindern draußen vor ihrer provisorischen Schule saß. Wie immer, war

Weitere Kostenlose Bücher