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Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
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einen gesellschaftlichen Anlass zu suchen. Er war es leid, schönen Frauen zu erklären, dass er nicht mehr von ihnen wollte als die Begleitung für einen Abend. Wenn er jedoch zu Hause blieb, würde es auch Gerede geben.
    Zu allem Überfluss würde Nellie bald für die jährliche Fashion Week nach Brisbane kommen, und um keinen Preis wollte er jeden Tag ihr Gesicht auf Werbeplakaten und in den Zeitungen sehen. Allein bei dem Gedanken an ihr strahlendes, aber unechtes Model-Lächeln verkrampfte sich sein Magen.
    Bei dem Gedanken an das, was sie getan hatte.
    Reiß dich zusammen!
    Glücklicherweise rettete ihn auch dieses Mal die Stewardess, die Kaffee und Tee nachschenken wollte.
    Nick trank seinen Tee und sah aus dem Fenster. Es war Zeit, die Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen und nach vorn zu schauen. Diese Mission würde ihm die Möglichkeit dafür geben. Es war genau das, was er brauchte.
    Unter ihm erstreckte sich eine fremde Landschaft: rote Erde, die manchmal von grünen Flecken unterbrochen wurde. Er hatte keine Ahnung, was dort angebaut wurde. Überhaupt wusste er sehr wenig von dem, was er wie alle Aussies einfach nur „Busch“ nannte, aber in Wirklichkeit gar nicht kannte.
    â€žSehen Sie die großen Dämme?“ Annabelle lehnte sich zu ihm, um ebenfalls aus dem Fenster zu schauen. Sie schien nicht zu bemerken, dass ihre Brüste sich gegen seinen Oberarm pressten. „Sie wurden für den Baumwollanbau errichtet und leiten viel Wasser aus den Flüssen ab. Das ist ein großes Problem für alle, die weiter flussabwärts leben. Außerdem ist es schlecht für das ökologische Gleichgewicht.“
    â€žAha, nicht nur Erdkunde-AG, sondern auch noch Umweltaktivistin?“, fragte er lächelnd, während er feststellte, dass ihr kurzes, glänzendes Haar leicht nach Zitrone duftete.
    â€žIch denke nur, dass es unsinnig ist, Pflanzen, die viel Wasser benötigen, in so einem Gelände anzubauen.“
    â€žSo unsinnig wie mein Entschluss, diesen Job zu übernehmen, obwohl ich das Geld nicht brauche?“
    Sie betrachtete ihn stirnrunzelnd. „Das habe ich nicht gesagt. Es liegt mir fern, Ihre Entscheidung zu kritisieren. Eigentlich bin ich sogar sehr beeindruckt, dass Sie sich selbst einen Eindruck verschaffen wollen. Ich war nur überrascht, das ist alles.“
    Nick war nicht sicher, ob er ihr glauben sollte.
    â€žIch meine, für mich sind Sie der typische Stadtmensch. Schauen Sie sich doch an: Sie tragen einen Anzug, ein weißes Hemd und eine Krawatte. Du meine Güte! Wahrscheinlich haben Sie auch noch einen Frack in Ihrem Gepäck. Sie haben wirklich keine Ahnung.“
    Mit einiger Mühe versuchte Nick, die Gefühle zu analysieren, die ihre Worte auslösten. Er war … verdammt, er war eingeschnappt , obwohl er bisher immer geglaubt hatte, das wäre nur Frauensache. Offenbar nicht.
    â€žBeleidigen Sie eigentlich alle Leute, die Sie treffen, oder ist das nur denjenigen vorbehalten, mit denen Sie eng zusammenarbeiten?“, erkundigte er sich.
    Annabelle lachte. „Oh, entschuldigen Sie. Es war wirklich nicht als Beleidigung gemeint, sondern lediglich als Beobachtung.“
    Ihr Lachen machte es nur schlimmer. Er fühlte sich noch gekränkter als zuvor. „Nun ja, in Zukunft dürfen Sie solche Beobachtungen gerne für sich behalten“, murmelte er und schaute wieder aus dem Fenster.
    Er war fest entschlossen, den Rest der Reise einfach schweigend zu verbringen, dann jedoch rief er sich ihre Worte noch einmal ins Gedächtnis. Tatsächlich war er so überstürzt aufgebrochen, dass er kaum darüber nachgedacht hatte, was er einpacken sollte. Er hatte einfach eine Auswahl seiner Kleidung in den Koffer geworfen – Kleidung, die Nellie für ihn ausgesucht hatte, als sie noch verheiratet gewesen waren.
    Plötzlich sah er sie vor sich, wie sie von Kaschmirwolle, Zweireihern und Strickpullovern schwärmte.
    Er schaute Annabelle an. „Ich habe wirklich die falsche Kleidung dabei. Ich habe überhaupt nicht nachgedacht und auch keine Ahnung, was ein Arzt im Busch braucht. Aber Sie haben recht, ein Anzug und ein weißes Hemd sind es ganz sicher nicht. Was soll ich jetzt machen?“
    Zu seiner großen Erleichterung lachte sie diesmal nicht, sondern schaute ihn nur aufmerksam an. „Wir können Sie in der Stadt, also in Murrawingi, neu einkleiden, bevor

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