Aerzte zum verlieben Band 55
zugehört hatte, als Eileen über Annabelles Familie gesprochen hatte.
âIhr Vater lebt also hier?â
Mit einem leisen Seufzer stellte Annabelle ihren Rucksack ab und fragte sich, wie viel sie ihm wohl sagen musste. âEr ist Opalschürferâ, erwiderte sie.
âOpalschürfer? Ich dachte, hier wird nach Ãl gebohrt?â
âÃl im Westen, Opale im Osten. Bei den groÃen Minen, egal ob nun Ãl oder Kohle, werden die Arbeiter alle zwei Wochen ein- und ausgeflogen, das haben Sie ja schon mitbekommen. Sobald das Bohrloch angelegt und die Pipelines gebaut sind, wird nicht mehr allzu viel Infrastruktur benötigt.â
âDanke für die kleine Lektion in Landeskunde. Ich habe schon verstanden, dass Sie über Ihren Vater nicht gerne reden wollenâ, sagte Nick. Er wies mit dem Kopf in Richtung der beiden Schlafzimmer. âSie dürfen sich gerne zuerst ein Zimmer aussuchen, wenn Sie mir versprechen, dass ich morgens zuerst das Badezimmer benutzen darf. Ich weiÃ, wie lange ihr Frauen immer im Bad braucht.â
âDa bin ich sicherâ, murmelte Annabelle, während sie ihr Gepäck in das vordere Schlafzimmer trug. Natürlich ging Nicks Liebesleben sie nichts an, aber dennoch war der Gedanke an seine Geliebten ihr unangenehm.
Wahrscheinlich war es nicht sehr nett von ihr, dieses Schlafzimmer zu wählen, denn durch die Sonne würde seines am Nachmittag unerträglich heià werden.
Pech! Das geschah ihm nur recht.
Während Annabelle sich diese Dinge durch den Kopf gehen lieÃ, fragte sie sich allerdings auch, warum sie überhaupt so viele Gedanken an Nick verschwendete. Sie war hier, um ihre Arbeit zu tun und endlich die Beziehung zu ihrem Vater zu klären. Nick war nichts weiter als ein Kollege â¦
Nick trug seinen Koffer in das Schlafzimmer, das sehr warm war, obwohl das Fenster weit offen stand. Vielleicht hielt der Moskitoschutz vor der Fensteröffnung die frische Luft ab.
Er schaltete den Deckenventilator ein und atmete auf, als er kühle Luft auf seiner Haut spürte. Erschöpft lieà er sich auf das Bett sinken.
Was um alles in der Welt tat er eigentlich hier drauÃen?
âWollen Sie auch am Nachmittag zuerst ins Bad, oder kann ich jetzt duschen?â
Als er aufschaute, sah er Annabelle in der Türöffnung stehen. Sie war so ganz anders als die Frauen, mit denen er ausging â klein, mit dunklen Haaren und fast schwarzen Augen. Nellie hingegen war, ebenso wie die meisten seiner anderen Freundinnen, groÃ, blond und elegant.
GroÃe Blondinen hatten ihm bisher allerdings wenig Glück gebracht, wenn er an seine Frau und seine Verlobte dachte. Auf ihre Art hatten sie ihn beide betrogen, auch wenn nur Jill eine Affäre gehabt hatte. Nellie war â¦
Sie war einfach nur egoistisch gewesen.
âHallo? Badezimmer? Wollen Sie zuerst duschen?â
Nick schüttelte den Kopf und sah ihr nach, wie sie mit einem Handtuch über der Schulter und einem kleinen Kulturbeutel in der Hand ins Bad ging.
Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, ordnete Annabelle ihr bescheidenes Sortiment an Toilettenartikeln auf der Ablage an. Dann schlang sie das Duschhandtuch um ihren Körper und ging zurück in ihr Schlafzimmer.
Als sie an Nicks Zimmer vorbeikam, sah sie, dass er immer noch auf seinem Bett saÃ. Und er musterte sie unverblümt: Sein Blick schweifte von ihren nackten Beinen über ihre Brüste, die glücklicherweise vom Handtuch bedeckt waren, bis hoch zu ihrem Gesicht.
Er hob eine Augenbraue. Dann schnupperte er prüfend. âPuh, Sie hatten recht. Das Wasser riecht wirklich seltsamâ, sagte er.
âDas Bad ist jetzt freiâ, erwiderte sie kühl und schloss ihre Tür hinter sich. Dennoch hatte sie noch immer seinen Gesichtsausdruck vor Augen.
Er hatte sie gemustert und war offensichtlich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, auch wenn natürlich die meisten Frauen den Vergleich mit diesem Model, mit dem er zusammen gewesen war, verlieren würden.
Annabelle ärgerte sich, dass sie überhaupt einen Gedanken an ihren neuen Kollegen verschwendete. Hastig zog sie sich an und ging dann wieder hinüber in die kleine Klinik.
Eileen saà am Küchentisch und hatte offenbar auf sie gewartet. âEin gut aussehender Kollege, den du da mitgebracht hastâ, sagte sie zur BegrüÃung. âAber er hat dieses gewisse Funkeln im Blick, genau wie dein Vater. Ich
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