Aerzte zum verlieben Band 55
Partnerin. Was für eine eigenartige Familie. Kerry fragte sich, wo Archies Mutter stecken mochte. Bestimmt hatte sie irgendeinen unglaublich wichtigen Job und war abends nicht zu Hause.
Denovan OâMara war viel gröÃer und kräftiger, als sie angenommen hatte. Die Fernsehkameras wurden ihm nicht gerecht. Sein durchtrainierter Körper maà bestimmt 1,85 Meter. Doch am auffälligsten waren seine strahlend blauen Augen. Der elegante dunkelblaue Anzug stand ihm ausgezeichnet. Kerry konnte die Faszination des weiblichen Publikums gut nachvollziehen.
Zu ihrem Entsetzen bemerkte sie nach einem Blick in den Spiegel, dass sie selbst schrecklich aussah. Ihr nasses Haar hing strähnig herunter, die Mascara war verschmiert, und die feuchte Bluse klebte an ihrem Körper. Aus irgendeinem Grund störte es sie, dem makellosen Denovan OâMara so gegenüberzustehen.
Schnell holte sie ein Handtuch aus dem Schrank und trocknete sich Haare und Gesicht ab. âSie müssen ja sehr zeitig in London losgefahren sein.â
âJa, heute Vormittag, gleich nach der Arbeit. Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass ich so schnell wie möglich kommeâ, erklärte er ungeduldig. âMeine Zeit ist sehr begrenzt, aber ich wollte Sie dennoch gern persönlich begrüÃen.â Er schüttelte ihr die Hand und sah sie aus seinen blauen Augen aufmerksam an.
âBestimmt freut es Sie zu hören, dass Franks Zustand sich stabilisiert hatâ, berichtete Kerry. âAllerdings liegt er noch auf der Intensivstation. Heute Nacht sah es gar nicht gut aus.â
âOffenbar hat er groÃes Glück gehabt. Frank ist stark. Er wird es schon schaffen.â Besorgt musterte er Kerry, bemerkte die dunklen Ringe unter ihren Augen. âFür Sie ist die Situation sicher sehr schwierig. Sie müssen eine Vertretung organisieren und sich nun ganz allein um alles kümmern. Sie sehen ein bisschen mitgenommen aus.â
Mit âein bisschen mitgenommenâ meint er eigentlich âvollkommen fertigâ, vermutete Kerry und wunderte sich über sein Einfühlungsvermögen. Sie nickte zustimmend. Sein Mitgefühl und seine Sorge widersprachen dem ersten Eindruck, den sie von ihm am Telefon bekommen hatte. Kein Wunder, dass die Frauen für ihn schwärmten. Er verstand es wirklich, seinen Charme spielen zu lassen. Und dazu noch dieses umwerfende Aussehen â¦
Doch Frank kannte seinen Bruder sicher am besten, und so ging sie besser davon aus, dass Denovan ein aufgeblasener Angeber war.
Der kleine Junge zupfte an der Hose seines Vaters. âIch habe Hunger!â, verkündete er. âIch möchte einen Keks.â
âDu musst warten, bis wir in unserem Hotel sind. Da bekommst du dann etwas zu essen.â
Archie verzog das Gesicht. âIch will nicht warten. Ich habe jetzt Hunger!â
âIch werde Daphne fragen, ab wann Sie Ihr Zimmer im Hotel beziehen könnenâ, erklärte Kerry.
In diesem Moment gesellte sich die Sprechstundenhilfe zu ihnen. âTut mir leid, aber ich habe schlechte Neuigkeiten für Sieâ, meinte sie bedauernd. âIm Stadtzentrum sind wegen des Hochwassers einige StraÃen überschwemmt. Das The Pear steht ebenfalls unter Wasser und musste deshalb schlieÃen. Es ist übrigens das einzige Hotel im Umkreis von mehreren Meilen.â
âOh nein!â, rief Kerry bestürzt. Wo sollten die beiden nun übernachten?
âIch habe solchen Hunger, Dad!â, quengelte Archie. âBitte gib mir einen Keks!â
Der Kleine war so niedlich, dass Kerry sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Es war vollkommen klar, von wem der Junge seine Ungeduld hatte.
âDaphne, du kennst Franks Bruder bereits, oder?â
Schüchtern lächelte Daphne den Fernsehstar an. âJa, wir haben uns schon bekannt gemacht. Wie wärâs, wenn ich mit Archie einen Ausflug in die Küche unternehme?â Sie streckte dem Jungen ihre Hand entgegen. âKomm, Kleiner. Bestimmt finden wir was Leckeres für dich.â
Bereitwillig lief Archie zu Daphne. Mit einem gequälten Lächeln wandte Denovan sich wieder Kerry zu. âTja, sieht so aus, als hätte Archie eine Freundin gefunden. Zu dumm, dass wir nicht ins Hotel können. Dann müssen wir wohl noch heute Nacht nach London zurück, nachdem ich Frank besucht habe.â
Kerry hatte ein kleines Gästezimmer in ihrem Cottage, das zwar mit Möbeln und
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