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Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
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werde der kleinen Patientin innerhalb weniger Minuten besser gehen, doch zur Sicherheit solle sie über Nacht im Krankenhaus bleiben.
    Tilly war sofort in einen unruhigen Schlaf gefallen. Laura wollte nicht von der Seite ihrer Tochter weichen und lehnte daher Kerrys Angebot, einen Kaffee trinken zu gehen, ab.
    â€žNun gut, dann sehe ich kurz nach Dr. O’Mara. Wenn ich schon einmal hier bin, nutze ich die Gelegenheit, ihn zu besuchen.“
    Laura legte Kerry die Hand auf den Arm. „Vielen Dank für alles. Ich weiß nicht, was ich ohne Sie getan hätte.“
    Zufrieden über den guten Ausgang des Notfalls, machte Kerry sich auf den Weg zur Intensivstation, wo Frank noch immer lag. Natürlich gab es in ihrem Job viel Stress, und oft fühlte sie sich überfordert, doch Tage wie dieser zeigten ihr, dass sie den Menschen helfen konnte. Heute hatte sie noch einiges zu tun – weitere Hausbesuche, Papierkram, Laborergebnisse auswerten. Normalerweise hätte die Mehrarbeit durch Franks Ausfall ihr nicht viel ausgemacht, doch durch die Überschwemmung und all die Probleme, die damit zusammenhingen, würden die nächsten Wochen sie vermutlich an ihre Belastungsgrenze bringen.
    Plötzlich glaubte sie Andys ruhige Stimme zu hören. „Du schaffst das, mein Liebling. Ich helfe dir, zusammen bekommen wir das schon hin.“ So war er gewesen. Ihr Fels in der Brandung. Kerry holte tief Luft, um sich zu sammeln. Nein, er hätte nicht gewollt, dass sie aufgab. Er hätte sie ermutigt und sie bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützt. Entschlossen wischte sie die einzelne Träne fort, die sich in ihr Auge gestohlen hatte, und drückte auf die Klingel am Eingang der Intensivstation.
    â€žDr. O’Mara geht es den Umständen entsprechend gut“, versicherte die Oberschwester. „Er atmet schon wieder selbstständig. Sein Bruder, Dr. Medic … ähm, ich meine Dr. O’Mara … ist gerade bei ihm.“ Sie errötete. „Wir waren alle ziemlich überrascht, als wir begriffen, wer er ist.“
    Schon wieder eine Frau, die auf Denovans Charme hereingefallen ist, dachte Kerry amüsiert. Sie hatte nicht damit gerechnet, ihn noch hier im Krankenhaus anzutreffen. Vielleicht sollte sie Frank lieber ein anderes Mal besuchen. Nein, das war albern. Sie ging zu Franks Zimmer. Frank schien zu schlafen. Zahllose Schläuche und Kabel hingen an seinem Körper, und das unvermeidliche Piepen des EKG-Geräts war zu hören. Kerry wollte Denovan und seinen Bruder nicht stören, und so blieb sie wortlos stehen.
    Denovan hatte sie offenbar noch nicht bemerkt, denn er sah weiterhin wortlos seinen Bruder an. Komisch, überlegte Kerry. Er wirkte nicht sonderlich betroffen oder gar besorgt. Eher gleichgültig und kalt. Eine Gänsehaut überlief sie. Konnte es sein, dass Denovan seinen Bruder hasste? Was mochte nur zwischen den Brüdern vorgefallen sein? Sie konnte sich keinen vernünftigen Grund vorstellen, weshalb jemand Frank so verabscheuen konnte. Gut, sie kannte ihn privat kaum, doch als Kollege war er stets freundlich und kompetent. Und die Patienten mochten ihn sehr.
    â€žHallo, Denovan“, sagte sie leise. „Wie geht es ihm?“
    Ãœberrascht blickte Denovan hoch. „Ich wusste gar nicht, dass du heute herkommen wolltest!“
    â€žIch habe einen Notfall begleitet und wollte die Gelegenheit nutzen, um Frank zu besuchen.“
    â€žFrank hat sich von der Kraniotomie gestern gut erholt und atmet schon wieder selbstständig.“ Denovan seufzte. „Armer Kerl. Ich wünschte …“ Er brach ab.
    Kerry sah ihn fragend an. „Was denn?“
    â€žIch wünschte, ich hätte mehr Mitleid mit ihm.“ Als er Kerrys schockierten Gesichtsausdruck bemerkte, lächelte er traurig. „Wir haben uns nie sonderlich gut verstanden – und dann ist etwas passiert, das unsere Beziehung für immer zerstört hat.“ Er zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich sind wir einfach zu verschieden.“
    â€žIhr solltet euch aussprechen. Es ist nicht gut, wenn Brüder derart verfeindet sind.“
    â€žManchmal ist es eben zu spät, um etwas zu ändern.“ Seinen harten Worten folgte ein unangenehmes Schweigen. Dann warf er einen Blick auf seine Uhr und sagte in verändertem Tonfall: „Ich würde mich gern kurz mit dir unterhalten. Gehen wir auf den Flur?“
    Kerry folgte ihm

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