Aerzte zum Verlieben Band 57
benommen war. Schnell untersuchte sie sie.
„Laura“, erklärte sie schließlich, „Sie haben sich anscheinend die Schulter gebrochen. Bestimmt haben Sie schlimme Schmerzen. Ich werde Ihnen jetzt eine Spritze gegen die Schmerzen geben. Haben Sie mich verstanden?“
Laura versuchte zu antworten, doch sie sprach so undeutlich, dass Katie sie nicht verstehen konnte.
„Wir werden Sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen“, erklärte sie ihrer Patientin, während sie den Zugang legte. „In der Zwischenzeit sorge ich dafür, dass Sie es so bequem wie möglich haben.“
„Was ist passiert?“ Eine vertraute männliche Stimme unterbrach Katie bei der Versorgung der Patientin. Sie sah auf und entdeckte zu ihrem Erstaunen, dass Nick Bellini hereingekommen war.
„Katie?“ Überrascht sah er sie an, richtete seine Aufmerksamkeit dann jedoch sofort auf die Patientin. Ms Wyatt stöhnte leise.
„Nick?“ Katie nahm ihr Stethoskop aus den Ohren. Was machte er hier? Und wieso glaubte er, hier einfach so hereinkommen zu können? „Sie sollten jetzt gehen. Ich untersuche gerade eine Patientin.“
„Ja, das sehe ich. Entschuldigen Sie, dass ich einfach so hereingeplatzt bin. Aber das hier ist mein Hotel … Ich bin so schnell ich konnte hergekommen, als ich von dem Unfall gehört habe. Es ist furchtbar, dass jemand sich bei uns verletzt hat.“ Besorgt sah er Ms Wyatt an. „Wie geht es ihr?“
Sprachlos blickte Katie ihn an. Nick war der Eigentümer dieses wundervollen Hotels? War sein Reichtum denn grenzenlos? Sie blinzelte und versuchte, sich wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren. „Sie hat eine Schulterfraktur. Ich verstehe, dass Sie besorgt sind, aber meine Patientin hat ein Recht auf Privatsphäre. Bitte lassen Sie uns jetzt allein.“
Ihre Worte schienen ihn verblüfft zu haben. Anscheinend war er es nicht gewohnt, dass jemand ihm Anweisungen gab. Katie sah ihn stirnrunzelnd an und machte sich innerlich bereits auf eine Diskussion gefasst. Doch Nick gab nach.
„Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.“
Katie nickte, und ohne ein weiteres Wort verließ er das Zimmer.
Noch immer in Gedanken bei Nick wandte sie sich wieder ihrer Patientin zu. Wieso brachte dieser Mann sie nur so durcheinander? Es war unglaublich, dass dieser Unfall gerade in seinem Hotel passiert war. Bei dem Gedanken an das Hotel blitzte in ihrer Erinnerung eine Schlagzeile auf. Endlich fiel ihr wieder ein, in welchem Zusammenhang sie Nick Bellinis Namen gelesen hatte. Es war eine Geschichte um eine Hotelerbin.
Entschlossen schob sie ihre privaten Gedanken beiseite und half Ms Wyatt, sich aufzusetzen. Dann fixierte sie den verletzten Arm mit einem Schlaufenverband.
„So, damit dürften wir den Arm einigermaßen ruhiggestellt haben. Im Krankenhaus wird man sich dann weiter darum kümmern.“
Kurz darauf trafen die Rettungsassistenten ein, und Katie sorgte dafür, dass ihre Patientin wohlbehalten abtransportiert wurde.
Als sie danach in die Hotelhalle kam, wartete Nick dort auf sie. Verwundert sah sie ihn an und erst jetzt fiel ihr auf, dass er wieder einmal perfekt gekleidet war. Sein dunkler Anzug und das weiße Hemd mit der modischen Krawatte ließen keinen Zweifel daran, dass er ein erfolgreicher Geschäftsmann war. Ein Mann, mit dem man rechnen musste.
Besorgt blickte er sie an. „Die Dame hat sich also die Schulter gebrochen? Konnte Ms Wyatt Ihnen schildern, wie es zu dem Unfall gekommen ist? Ist sie etwa über den Läufer vor dem Bett gestolpert?
„Machen Sie sich Sorgen wegen der Haftung? Sind Sie deshalb sofort hergekommen, als Sie von dem Unfall hörten?“
„In erster Linie bin ich gekommen, um mich nach dem Befinden unseres Gastes zu erkundigen. Aber ja, auch die Haftungsfrage ist wichtig für mich. Ich muss wissen, ob das Hotel in einen juristischen Streit verwickelt werden könnte.“
„Nun, leider kann ich Ihnen nicht mit Sicherheit sagen, wie sie sich verletzt hat. Ms Wyatt war zu benommen, um mir Auskunft geben zu können. Ich weiß nur, dass sie vermutlich an der Schulter operiert werden muss, denn sie scheint sehr unglücklich gefallen zu sein.“
Nick presste die Lippen zusammen, hatte sich aber gleich darauf wieder gefangen. „Müssen Sie gleich zu Ihrem nächsten Notfall, oder haben Sie Zeit, noch etwas mit mir zu trinken?“, fragte er freundlich.
Katie zögerte. Ein Teil von ihr wäre am liebsten sofort gegangen, um nicht noch mehr Zeit mit diesem irritierenden Mann verbringen zu
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