Aerzte zum Verlieben Band 57
tatsächlich einmal Glück! Falls ich gerade träume, weck mich bitte.“
Lachend legte sie ihre Hand auf seinen Arm. „Ich hoffe, du träumst nicht. Denn sonst würden wir vermutlich gleich gegen einen Baum fahren.“
Sie hatten den Besitz ihres Vaters, ein abgelegenes Gut einige Meilen von der Küstenstraße entfernt, erreicht.
Das Haus war ein solides, zweistöckiges Backsteingebäude, umgeben von einem gepflegten Park mit herrlichen alten Bäumen und üppigen Sträuchern und Blumen.
„Anscheinend hat mein Vater Besuch“, bemerkte Katie, als Nick den Wagen geparkt hatte. „Weißt du, wem der Geländewagen dort gehört?“
„Es ist der Wagen von Dr. Weissman, dem Hausarzt.“
„Ah ja.“ Katie überlegte einen Augenblick. „Ich glaube, ich kenne ihn. Hoffentlich geht es meinem Vater nicht noch schlechter als heute Morgen.“
Schnell stiegen sie aus und machten sich auf den Weg zur Eingangstür. Plötzlich schob sich eine dunkle Wolke vor die strahlende Sonne und eine düstere Vorahnung überkam Katie. Schnell drückte sie auf die Klingel.
Libby, die Haushälterin, öffnete die Tür. „Oh Katie, da sind Sie ja!“ Die alte, sonst so souveräne Dame wirkte aufgelöst. „Ich wollte Sie gerade anrufen.“ Sie zog Katie in die Eingangshalle. „Der Doktor und Steve sind bei Ihrem Vater. Jack geht es gar nicht gut. Schon den ganzen Tag nicht. Der Doktor sagt, es ist sein Herz.“
„Ich muss sofort zu ihm!“ Besorgnis klang aus Katies Worten. Das ungute Gefühl, das sie seit ihrer Ankunft verspürt hatte, verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde.
„Ich kann mir vorstellen, wie Sie sich fühlen“, antwortete Libby traurig. „Aber der Doktor sagte, wir sollen hier warten und noch nicht hineingehen. Er kommt heraus, sobald es etwas Neues gibt.“
„Aber ich bin doch seine Tochter!“, widersprach Katie. „Ich will wissen, was los ist!“
Die Haushälterin war mit der Situation sichtlich überfordert und rang nervös ihre Hände.
„Es ist gut, Libby“, beruhigte Katie sie. „Wir haben schon vor einiger Zeit unser Verhältnis geklärt. Ich bin mir sicher, dass er mich gern in seiner Nähe haben möchte.“
Libby schien jedoch noch immer unentschlossen. „Ich hätte Sie schon viel früher benachrichtigen sollen. Aber ich musste erst den Rettungswagen anrufen und versuchen, die anderen zu erreichen. Das hat alles so viel Zeit gekostet. Ein schrecklicher Tag! Und der Rettungswagen ist immer noch nicht da.“
Verwirrt sah Katie sie an. Welche anderen? Was meinte Libby damit? Hatte sie versucht, Jacks Freunde zu informieren?
Nick hatte seinen Arm um sie gelegt, als wollte er sie stützen.
Dankbar sah sie ihn an. „Danke, dass du mitgekommen bist. Anscheinend ist sein Zustand noch viel ernster, als ich es angenommen hatte. Dr. Weissman hätte sicher keinen Rettungswagen geordert, wenn es nicht unbedingt nötig wäre.“
„Ja, es hört sich an, als wäre er sehr besorgt“, gab Nick zu. „Bestimmt wird er gleich mit uns sprechen.“
„Ich möchte zu meinem Vater!“, erklärte Katie erneut und machte sich trotz Libbys entsetzem Blick auf den Weg zur Treppe.
Nick folgte ihr, doch noch bevor sie im ersten Stock das Zimmer ihres Vaters erreicht hatten, öffnete sich die Tür und Steve, der Krankenpfleger, kam heraus.
„Katie!“, begrüßte er sie. „Ich denke, Sie sollten jetzt nicht dort hineingehen. Wollen wir uns setzen und kurz miteinander reden?“ Er warf Nick einen bedeutungsvollen Blick zu, den Katie nicht verstand. Bei ihrer ersten Begegnung mit Nick, damals in dem Restaurant, hatten ihr Vater und Nick sich ebenfalls so mysteriös angesehen.
Widerwillig folgte sie Nick und Steve nach unten ins Wohnzimmer.
„Bitte setzen Sie sich, Katie“, bat Steve. „Sie natürlich auch, Nick.“
Ohne Steve aus den Augen zu lassen, setzte Katie sich auf das bequeme Sofa. Sie war verwirrter denn je. Irgendetwas stimmte hier nicht, und sie hatte nicht die Spur einer Ahnung, was es sein könnte.
„Katie“, begann Steve vorsichtig. „Es tut mir sehr leid, es Ihnen sagen zu müssen, aber … Ihr Vater ist vor wenigen Minuten verstorben. Sein Herz hat einfach aufgehört zu schlagen.“
„Nein!“ Katies Verstand weigerte sich, die Nachricht zu akzeptieren. „Das kann nicht sein! Ich habe doch heute Morgen noch mit ihm gesprochen! Wie konnte das passieren?“ Auch, wenn sie als Ärztin häufig mit dem Tod in Kontakt kam, milderte das nicht ihren tiefen Schmerz. Der unerwartete Verlust ihres
Weitere Kostenlose Bücher