Aerzte zum Verlieben Band 57
Vaters war schier unfassbar für sie.
Tröstend nahm Nick sie in den Arm und drückte sie an sich. „Es tut mir so leid, Katie. Es ist ein Schock – für uns beide.“
Auch Steve schien ziemlich mitgenommen zu sein. „Dr. Weissman hat getan, was er konnte. Aber am Ende blieb uns nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren.“
Noch immer fassungslos sah Katie ihn an. „Ich verstehe nicht! Als ich herkam, dachte ich, er hätte nur eine kleine Krise. Er schien doch immer so stark zu sein und so entschlossen, nicht aufzugeben.“
„Genau so war es ja auch, Katie.“ Nick streichelte ihre Wange. „Es hat ihm einen unglaublichen Auftrieb gegeben, dass du zu ihm gekommen bist. Während der letzten Wochen hat er bei jeder Gelegenheit von dir gesprochen und davon geschwärmt, wie toll und erfolgreich du bist.“
„Wirklich?“ Tränen rannen ihr die Wangen hinunter. „Es ist einfach nicht fair! Ich habe ihn gerade erst kennengelernt, und nun verlässt er mich schon wieder.“
Nick drückte sie fest an sich, damit Katie ihrem Kummer darüber, was sie alles versäumte, freien Lauf lassen konnte. Er streichelte ihr mitfühlend den Rücken und tröstete sie damit, dass er in diesem schweren Augenblick bei ihr war – stark und zuverlässig.
Libby stellte leise ein Tablett mit Teetassen auf den Tisch. „Der Doktor ist in der Küche und füllt die Papiere aus. Er ist sehr traurig, denn er hat einen guten Freund verloren.“
Katie sah Libby an und bemerkte deren zitternde Lippen. „Sie sollten sich einen Moment zu uns setzen und auch einen Tee trinken“, schlug sie leise vor. „Für Sie ist es ja mindestens genauso schlimm wie für uns. Schließlich haben Sie viele Jahre mit meinem Vater unter einem Dach gelebt.“
Libby wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht. „Ja, das stimmt. Aber ich sollte jetzt …“ Unschlüssig sah sie sich um. „Ich weiß gar nicht, was ich jetzt tun soll.“
„Bleiben Sie einfach ein Weilchen bei uns.“ Als Katie aufstehen und Tee einschenken wollte, hielt Nick sie auf.
„Nein, lass mich das machen. Versuch, dich ein wenig zu entspannen.“ Er verteilte die gefüllten Teetassen.
„Ich sollte kurz mit Dr. Weissman sprechen“, murmelte Steve. „Und auch der Rettungswagen muss abbestellt werden.“
Der Pfleger ging zur Tür und trat in die Eingangshalle. Überrascht bemerkte Katie, dass aus dem hinteren Teil des Hauses Stimmen erklangen. Waren die Sanitäter doch schon da?
„Wir wollen nur kurz mit Libby reden“, erklärte ein Mann. „Es muss einiges organisiert werden.“
„Könnte das nicht noch etwas warten?“, fragte Steve ruhig. „Jacks Tod hat Libby ziemlich mitgenommen. Wie wäre es, wenn Sie stattdessen in der Küche mit dem Arzt sprechen würden?“
„Später.“ Die Stimme kam näher, und neugierig sah Katie den jungen Mann an, der – gefolgt von einer schlanken jungen Frau Anfang zwanzig – das Wohnzimmer betrat. Beide sahen aus, als könnten sie ihre Tränen kaum zurückhalten.
Katie stand auf und versuchte, sich so zu benehmen, wie Jack es von ihr erwartet hätte. Bestimmt hätte er gewollt, dass sie auch in dieser schwierigen Situation Gäste höflich begrüßte.
„Hallo“, begrüßte sie die beiden. „Wir kennen uns noch nicht, oder? Ich bin Katie.“ Sie sah den jungen Mann, der offensichtlich etwas jünger war als die Frau, aufmerksam an. Er hatte dunkles Haar und haselnussbraune Augen, unter denen tiefe Schatten zu erkennen waren.
„Ich bin Tom Logan“, stellte er sich vor, „und dies ist meine Schwester Natascha.“ Fürsorglich legte er den Arm um die Schultern der jungen Frau. „Sie lernen uns an einem furchtbaren Tag kennen. Wir haben gerade erfahren, dass unser Vater gestorben ist. Kannten Sie ihn? Waren Sie mit ihm befreundet?“
Wie vom Donner gerührt starrte Katie ihn an. Jack war sein Vater? Das musste ein Missverständnis sein! Sie rang nach Luft und versuchte, diese Neuigkeit zu verarbeiten. „Ich wusste nicht …“, begann sie schließlich, brach dann jedoch ab. Es gab keinen Zweifel. Er hatte gesagt, sein Name sei Logan.
„Ist mit Ihnen alles in Ordnung?“, erkundigte Tom sich besorgt, und auch seine Schwester sah Katie mitfühlend an.
Sie hatte hier nichts zu suchen! Mit einem Schlag wurde Katie klar, dass sie ein unerwünschter Eindringling war. Dies hier waren Jacks Kinder. Sie hatten ein Recht darauf, in Ruhe um ihren Vater zu trauern. Sie musste fort. Jetzt gleich!
„Ich …“ Sie
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