Aerzte zum Verlieben Band 57
gefühlt habe, nachdem er uns verlassen hatte“, schluchzte sie mit Tränen in den Augen. „Ich habe dir erzählt, wie sehr es mich verletzt hat, von ihm im Stich gelassen worden zu sein, ohne den Grund dafür zu kennen. Du hättest es mir sagen müssen. Ich hatte ein Recht darauf zu erfahren, dass er noch eine andere Familie hatte. Eine Familie, die ihm wichtiger war und für die er da sein wollte. Hätte ich all das gewusst, dann hätte ich mich nicht so verzweifelt an die Hoffnung geklammert, dass wir eines Tages eine normale Beziehung haben würden.“
Sie sah ihm in die Augen. „Stattdessen hast du mich ins offene Messer rennen lassen. Hast zugelassen, dass ich im ungünstigsten Moment seine Kinder kennenlerne. Du hättest all das verhindern können, doch du hast es nicht getan.“
„Katie, ich konnte es dir nicht sagen! Jack hat verlangt, dass ich ihm mein Wort gebe. Er wollte unbedingt selbst mit dir sprechen – bei einer passenden Gelegenheit.“
„Nun, dann hättest du ihm dein Wort eben nicht geben dürfen“, entgegnete sie mit bebender Stimme. „Jetzt ist alles vorbei. Meine Träume sind geplatzt. Wieder einmal. Ich glaubte, ich würde dich kennen, und ich hatte mich gerade entschieden, dir zu vertrauen. Wie unglaublich dumm von mir.“ Zitternd holte sie tief Luft. „Du solltest jetzt zurück ins Haus gehen, Nick. Ich möchte allein sein.“
7. KAPITEL
„Falls ich Ihnen irgendwie helfen kann, diese schwierige Zeit zu überstehen, dann dürfen Sie mich gern anrufen, Dr. Logan. Jederzeit.“ Der Anwalt überreichte Katie eine edle Visitenkarte. „Bestimmt ist das alles nicht leicht für Sie.“
„Danke.“ Ohne einen Blick darauf zu werfen, steckte Katie die Karte in ihre Tasche. Sie war noch immer benommen von den Ereignissen der letzten Wochen. Erst der Tod ihres Vaters, dann die Testamentseröffnung – sie musste erst einmal zur Ruhe kommen und überlegen, wie es jetzt weitergehen sollte.
Nick hatte sie hintergangen. Der einzige Mann, dem sie zum ersten Mal wieder vertraut hatte, war eine Enttäuschung gewesen und hatte sie im Stich gelassen. Er hatte behauptet, sie sei etwas ganz Besonderes für ihn, doch das waren nichts als leere Worte gewesen.
Sein Verrat hatte sie zutiefst erschüttert und dafür gesorgt, dass sie sich so einsam und verlassen wie noch nie zuvor fühlte. Wie sollte sie jemals darüber hinwegkommen?
Selbst jetzt ließ er sie nicht in Ruhe. Er saß am anderen Ende des Raumes und ließ sie nicht aus den Augen. Schlimm genug, dass er überhaupt hier war. Entschlossen drehte Katie sich um. Sie würde ihm konsequent aus dem Weg gehen. Obwohl er alles über Natascha und Tom gewusst hatte, war es ihm nicht in den Sinn gekommen, sie einzuweihen. Wie hatte er es nur zulassen können, dass sie die Wahrheit auf diese Art und Weise erfahren musste? Falls er wirklich etwas für sie empfunden hätte, wäre Offenheit doch wohl eine Selbstverständlichkeit gewesen, oder etwa nicht?
„Bestimmt war es seltsam für Sie herauszufinden, dass Sie hier in Kalifornien eine Familie haben“, bemerkte der Anwalt.
„Allerdings“, stimmte Katie bitter zu. Sie hatte inzwischen zwei Wochen Zeit gehabt, um über das Zusammentreffen im Haus ihres Vaters nachzudenken. Heute sah sie ihre Halbgeschwister zum ersten Mal nach dem Begräbnis ihres Vaters wieder, und offensichtlich fühlten die beiden sich genauso unbehaglich wie sie selbst.
„Für mich ist die Situation in der Tat sehr belastend. Es fällt mir schwer, alles zu begreifen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass mein Vater alles – sein Weingut, sein Haus, sein Vermögen – unter uns dreien aufteilen würde.“ Sie runzelte die Stirn. „Genau genommen weiß ich gar nicht, womit ich gerechnet habe. Schließlich hat er sich über zwanzig Jahre ganz aus meinem Leben herausgehalten.“
„Die Regelungen in seinem Letzen Willen sind sehr präzise.“ Der Anwalt klopfte auf das Dokument. „Nach dem Tod seiner zweiten Frau hat er festgelegt, dass sein Besitz unter den drei Kindern aufgeteilt werden soll. Er hat diese Regelung schon vor Jahren getroffen – nicht erst, nachdem Sie nach Kalifornien gekommen sind. Nur den Fonds für seine Haushälterin und den Verwalter hat er kürzlich erst hinzugefügt.“
„Und die Verfügung, dass seine Sammlung kostbarer Erstausgaben an Nick Bellini gehen soll, nicht wahr?“ Das war vermutlich der Grund dafür, dass Nick hier war.
Der Anwalt nickte. „Jack wusste, dass Dr.
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