Aerzte zum Verlieben Band 57
Kate lächelte freudestrahlend.
„Ja, er ist auf dem Weg. Wir müssen dich vorerst noch hierbehalten, wegen der Magnesium-Infusion, aber der kleine Mann kann für ein Weilchen herkommen. Du wirst dich so viel besser fühlen, wenn du mit ihm gekuschelt hast. Komm, ich helfe dir, dich ein bisschen frisch zu machen.“
Und dann war es so weit. Matt rollte das durchsichtige Plexiglasbettchen herein. Amys Herz klopfte wie wild, so aufgeregt war sie. Mit einem stolzen Lächeln hob Matt den Kleinen hoch und legte ihn ihr in die Arme.
Oh, wie winzig er ist! Er wog nicht mehr als eine Feder, aber er atmete, seine schmale Brust bewegte sich, und sein rechter Arm zuckte im Schlaf.
Amy drückte ihn liebevoll an ihr Gesicht, küsste ihn zärtlich und atmete seinen süßen Babyduft ein. Sofort breitete sich eine ungeahnte Ruhe in ihr aus. Sie hielt ihr Kind, ihr kostbares Kind in den Armen, und das dunkle Loch, das ein anderes Kind hinterlassen hatte, füllte sich plötzlich mit Licht und Wärme. Staunend betrachtete sie die zarten Gesichtszüge, sah, wie das Mündchen sich bewegte und die blassen Lider zuckten, als er die winzige Stupsnase rümpfte.
Amy musste lachen, leise nur, aber unendlich glücklich. „Er ist so klein!“, hauchte sie ehrfürchtig. Sie berührte seine Hand, sofort schlossen sich die schmalen Finger um ihren Daumen. Ihr wurde die Kehle eng, und dann geschah etwas, das die Anspannung der letzten sechs Monate auslöschte, als hätte es sie nie gegeben. Ihr Baby schlug die Augen auf, glänzende dunkelblaue Augen, die, so schien es ihr, ihren Blick suchten.
„Hallo, Baby“, sagte sie liebevoll. „Oh, was bist du für ein hübscher Junge!“
Die großen Augen auf sie gerichtet, als lausche er ihrer Stimme, blickte er sie unverwandt an.
„Er muss bald gefüttert werden“, meinte Matt nach einer Weile. „Sie haben mir ein Fläschchen für ihn mitgegeben, falls du ihm zu trinken geben möchtest.“
„Aus der Flasche?“ Wäre sie nicht so schwach gewesen, sie hätte noch empörter reagiert.
„Nur, bis es dir besser geht. Durch die Präeklampsie ist er nicht voll versorgt worden und hat einiges aufzuholen. Aber du kannst natürlich versuchen, ihn zu stillen …“
Und ob sie das wollte! Kate half ihr, das Nachthemd von der Schulter zu streifen, und legte ihr dann den Kleinen wieder in die Arme. Da er nur eine Windel trug, spürte sie seine weiche Haut an ihren Brüsten.
„Er schläft schon wieder“, sagte Amy zweifelnd.
„Aber sein Mund bewegt sich, siehst du? Er wird schon wieder wach, wenn du mit der Brustwarze über seine Wange streichst.“
Oh, dieses geniale Kind! Es wusste genau, was zu tun war. Kaum stupste sie ihre Brust gegen seinen Mundwinkel, drehte es das Köpfchen, die Rosenknospenlippen öffneten sich und umschlossen die Milchquelle. Einfach so, und dann saugte es aus Leibeskräften.
Erleichterung durchströmte sie. Viele Babys, die am Anfang Flaschennahrung bekommen mussten, ließen sich später nicht mehr an die Brust gewöhnen. Mein Baby schon, dachte sie mit mütterlichem Stolz.
„Er ist wundervoll“, sagte sie andächtig.
„Ja, das ist er.“ Matt zog fürsorglich die Decke um sie beide. „Und du auch.“ Er betrachtete sie andächtig, während ihr Kind mit der kleinen Faust ihren Finger umklammert hielt.
Siebenundzwanzig Stunden hatte es gedauert, bis Mutter und Sohn sich endlich kennenlernten. Aber die Krise war überwunden, und sie konnten in die Zukunft blicken …Allerdings hatte Amy nicht die geringste Ahnung, wohin sie sie führen würde …
Amy wusste nicht recht, was sie mit Matt machen sollte.
Er hatte das Baby zurückgebracht und war bald darauf wieder da. Erschöpft von den erschütternden Gefühlen nach der ersten Begegnung mit ihrem Kind und auch vom Stillen, lag Amy im Bett. Und das Erste, was Matt tat, war, dass er die Fotos auf ihrem Nachttisch aufreihte, damit sie sie jederzeit betrachten konnte.
„Wie geht es dir?“, fragte er besorgt.
„Gut, ich bin nur so müde. Du siehst auch aus, als könntest du eine Runde Schlaf vertragen. Warum fährst du nicht zu Ben und Daisy und legst dich aufs Ohr? Oder bei mir“, fügte sie spontan hinzu und fragte sich im nächsten Moment, ob das eine gute Idee war.
Matt überlegte nicht lange. „Das wäre besser. Sie haben mit dem kleinen Thomas schon genug um die Ohren, da brauchen sie nicht noch Besuch. Der Junge hat seine eigenen Vorstellungen von Zeit.“
Amy musste lächeln. „Babys haben keinen
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