Aerzte zum Verlieben Band 57
Sweetheart.“
„Das weiß ich ja, aber ich vermisse ihn.“ Sie schluchzte auf. „Ich möchte ihn bei mir haben. Und ich muss ihn bald stillen, meine Brüste platzen gleich, und mir tut alles weh …“
Ihre schmalen Schultern zuckten, und jetzt fing sie richtig an zu weinen. Matt wiegte sie und strich ihr dabei liebevoll übers Haar. „Du hast den Babyblues, deine Hormone ärgern dich. Aber das ist spätestens am fünften Tag nach der Entbindung überstanden. Möchtest du nach unten gehen und Josh füttern?“
Sie schniefte und nickte. Matt stand auf, hielt einen Waschlappen unter heißes Wasser, wrang ihn aus und reichte ihn ihr, damit sie sich das Gesicht abtupfen konnte. Danach half er ihr aus dem Bett und begleitete sie zur Säuglingsstation, den Arm um ihre Schultern gelegt. Sie war längst nicht mehr wacklig auf den Beinen, aber falls jemand Zweifel an seiner Rolle in diesem Spiel hatte, wollte er allen zeigen, dass er Joshs Vater war.
„Au, sie sind so voll, dass es wehtut“, klagte Amy, als er ihr den Kleinen in die Arme legte, und wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen.
Matt drückte sie noch einmal an sich. „Das gibt sich gleich. Besser so, als wenn du zu wenig Milch hättest.“
„Musst du immer recht haben?“, beschwerte sie sich.
Er holte tief Luft und nahm den Arm weg. „Entschuldige, ich wollte dir nur helfen.“
„Nicht nötig, ich weiß das alles selbst. Du musst mir keinen Vortrag halten.“
„Soll ich nach Hause fahren, Amy?“
„Natürlich nicht. Es tut mir leid, Matt“, lenkte sie ein. „Ich bin nur müde und genervt, weil ich selbst nach Hause möchte.“
Matt unterdrückte einen Seufzer und legte wieder den Arm um sie. „Du kannst ja bald nach Hause“, meinte er beschwichtigend. „Heute Abend schon, wenn du willst. Du könntest tagsüber hier sein und nachts in deinem Bett schlafen. Die Milch abpumpen …“
„Ich kann mein Baby nicht die ganze Nacht allein lassen, Matt.“
Arme Amy. Sie hatte eine monatelange emotionale Achterbahnfahrt hinter sich, und es ging immer noch mal bergauf, dann wieder bergab. Amy und er waren weit davon entfernt, festen Boden unter den Füßen zu haben. Sie mussten sich für die Zukunft erst eine Beziehung aufbauen, und vieles war noch mit riesigen Fragezeichen versehen.
„Gut, dann bleib hier. Du musst dich ausruhen. Ich finde, du hast zu oft Besuch.“
Sie schmiegte sich an seine Schulter. „Aber sie sind alle so lieb, sie haben mir Geschenke mitgebracht. Außerdem bringen sie mich zum Lachen, und das tut mir gut, wirklich.“
„Ich weiß, aber du bist müde, Amy. Du brauchst Ruhe. Komm, ich kümmere mich um Josh, dann kannst du dich gleich wieder hinlegen.“
Sie fügte sich und ging. Matt nahm seinen Sohn an die Schulter und rieb ihm sanft den Rücken. Als der Kleine sein Bäuerchen gemacht hatte, legte er ihn wieder unter die Blaulichtlampe, setzte ihm den Augenschutz auf und wechselte die Windel. Josh greinte ein wenig und schlief dann ein.
Matt kehrte zu Amy zurück und fand sie zusammengerollt auf der Seite. Der kleine Abfallkorb neben dem Bett war voller Papiertücher, und sie hielt weitere zusammengeknüllt in der Hand.
„Kann ich in deinen Arm?“, fragte sie mit tränenerstickter Stimme.
Matt dimmte das Licht, legte sich neben sie und zog sie an seine Schulter. „Du bist völlig fertig, hm?“, sagte er, während er sie an sich drückte. „Ruh dich aus, ich bin bei dir“, fügte er sanft hinzu.
Allmählich verstummten ihre leisen Schluchzer, und Matt spürte, wie die Anspannung aus ihrem Körper wich und ihre Atemzüge tiefer wurden, als sie in den Schlaf glitt.
Er blieb bei ihr liegen, und nach einer Stunde klopfte es vorsichtig an die Tür. Rachel, die Stationsleiterin der Säuglingsintensivstation, steckte den Kopf ins Zimmer.
„Wie geht es ihr?“
„Sie schläft“, flüsterte er. „Gibt’s ein Problem?“
„Joshua hat die letzte Mahlzeit erbrochen und wieder Hunger bekommen. Ich bringe ihn her, sie soll ruhig liegen bleiben. Heute ging es ihr den ganzen Tag nicht gut. Ich glaube, sie hat Sie vermisst.“
Wirklich? Matt weckte Amy behutsam. „Sweetheart, der Kleine muss noch einmal gestillt werden. Du brauchst nicht aufzustehen, Rachel bringt ihn gleich.“
Amy protestierte schläfrig, schlug die Augen auf und atmete bebend ein. „Oh, ich bin so müde, Matt. Ich kann das nicht.“
„Doch, natürlich. Du brauchst ihn nur zu stillen, alles andere machen wir.“
Amy ließ sich von ihm
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