Aerzte zum Verlieben Band 57
helfen, und schließlich saß sie aufrecht, mehrere Kissen im Rücken, und blickte Matt fragend an. „Warum tust du das alles für mich?“
Er lachte leise, ein warmer, sanfter Laut. „Weil ich dich liebe … euch beide“, antwortete er, als wäre das nichts Neues.
Ehe Amy etwas sagen konnte, kam Rachel mit Joshua auf dem Arm herein.
Matts Worte blieben die ganze Nacht bei ihr. Jedes Mal, wenn sie wach war, um Josh zu stillen, und sogar, wenn sie sich nur im Schlaf umdrehte und kurz aufwachte. Amy wusste nicht, wie weit sie diesen Worten trauen konnte, aber sie wärmten sie wie eine zärtliche Berührung.
Und sie sehnte sich danach, sie festzuhalten und zu bewahren wie ein verheißungsvolles Versprechen.
Zwei Tage später durfte sie mit ihrem kleinen Sohn nach Hause.
Ihr Blutdruck war wieder normal, ihre Hände und Füße waren abgeschwollen, und Joshua war seine Gelbsucht los. Matt verspätete sich, und als er endlich kam, hatte er den Arm voller Tüten und entschuldigte sich, er hätte es nicht rechtzeitig geschafft.
Amy vermutete, dass er telefoniert hatte, mit London, wegen einer seiner Patientinnen vielleicht, aber dann zog er etwas zum Anziehen für das Baby aus den Tüten.
„Wahrscheinlich verschwindet Joshua darin“, meinte er zweifelnd. „Aber sie sollen für Babys mit seinem Gewicht passen.“
Matt wirkte ungewohnt konfus … Seltsam für einen Mann, der tagtäglich mit Babys zu tun hatte. Aber entweder waren sie noch sicher im Mutterleib oder glitschig und brüllten, wenn er sich um sie kümmerte. Amy fand seine Unsicherheit irgendwie süß.
„Lieber zu groß als zu klein“, sagte sie lächelnd.
„Zu klein sind sie auf keinen Fall.“
Er hatte recht. Amy musste die Ärmel ein paar Mal umschlagen, und als Josh die Beinchen anwinkelte, verschwanden seine Minifüße in den Hosenbeinen. „Ist er nicht niedlich?“ Mit einem leisen Lachen beugte sie sich über ihn. „Bist du doch, nicht wahr, mein Schatz?“
Das Baby blickte sie mit seinen blauen Augen intensiv an.
„Was er wohl von uns denkt?“, fragte Matt.
„Meinst du, er weiß, dass ich seine Mutter bin?“
„Klar. Er kennt doch deine Stimme.“ Matt lächelte. „Wollen wir los, hast du alles?“
„Ja … Oh, Matt, wir brauchen einen Babysitz!“
„Ist schon im Auto“, sagte er beruhigend.
Im Flur versammelte sich ein Abschiedskomitee. „Habt ihr nichts zu tun?“, scherzte Amy, als eine Kollegin nach der anderen sie herzlich umarmte.
„So, nun raus mit dir.“ Rosie drückte sie noch einmal an sich. „Lass von dir hören und alles Gute!“
Als Matt den Wagen parkte und ihr heraushalf, durchzuckte sie ein Glücksgefühl. Endlich zu Hause! Sie freute sich darauf, im Garten zu sitzen, dem Vogelgezwitscher zu lauschen oder im Wintergarten die Sonne zu genießen, neben sich Josh in seinem Bettchen.
Auf dem Esstisch stand ein üppiger Frühlingsblumenstrauß. „Oh, wie hübsch!“, rief sie aus und steckte die Nase zwischen die duftenden Blüten. „Von wem sind die?“
Matt stellte den Babysitz und ihre Tasche ab und lächelte. „Von mir … Nur ein Willkommensgruß für dich.“
„Matt, vielen Dank! Danke für alles …“
Sie umarmte ihn und schmiegte sich einen Moment an ihn. Aber es war nicht fair, ihn monatelang auszuschließen und sich dann auf ihn zu stützen, wann es ihr passte. Amy richtete sich auf und ging langsam durch die Räume, froh, endlich wieder in ihren vertrauten vier Wänden zu sein.
„Ich habe ein paar Sachen für Josh gekauft“, sagte Matt. „Sie sind oben.“
Er hatte sich auch häuslich eingerichtet. Überall entdeckte sie Spuren von ihm, seinen Laptop unten im Esszimmer, Deo, Aftershave und Rasierer ordentlich aufgereiht im Bad, und im kleinen Gästezimmer am Ende des Flurs lagen seine Sachen.
Amy wurde bewusst, dass sie unter einem Dach zusammenleben würden …
Sie ging in ihr Schlafzimmer. Das Bett war frisch bezogen, und es sah so verlockend aus, dass sie am liebsten sofort unter die Decke gekrochen wäre. Sie könnte stundenlang schlafen!
Da entdeckte sie das Babykörbchen. „Oh, Matt!“ Amy strich über den bestickten schneeweißen Stoff, mit dem es ausgeschlagen war. „Es ist wunderschön. Danke … auch für die Sachen.“ Auf ihrer Kommode lag ein Stapel Hemdchen und Strampler, daneben Windeln, Puder, Creme und andere Dinge, die sie für Josh brauchen würde.
Gerührt betrachtete sie alles. So lange hatte sie es vor sich hergeschoben, nur das Notwendigste für ihr
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