Aerzte zum Verlieben Band 57
bist?“
„Selbstverständlich. Warum nicht?“
„Hast du ihnen von dem Baby erzählt?“
Er lachte ungläubig auf. „Amy, ich bin Vater geworden. Natürlich habe ich es ihnen gesagt! Schon vor Tagen.“
Klar, wie dumm von mir. Matt hatte schon immer einen engen Kontakt zu seiner Familie gehabt, und da Ben ihnen vor Kurzem auch ein Enkelkind beschert hatte … Natürlich hatten sie viel telefoniert.
Matt setzte sich auf das Sofa gegenüber und sah sie nachdenklich an. „Amy, ich weiß, dass du beide Eltern verloren hast, aber du hast doch andere Verwandte. Wissen Sie noch nichts von Josh?“
„Nein. Meine Tante und meine Cousinen … Wir sehen uns nicht so oft. Sie wären bestimmt in Panik geraten, wenn sie mich im Krankenhaus besucht hätten, und das wollte ich nicht. Ich dachte, es ist besser, ich melde mich erst bei ihnen, wenn alles in Ordnung ist, und wir wissen, dass es dem Baby gut geht.“
„Stimmt“, sagte er. „Du sahst anfangs ziemlich fertig aus.“
Amy lachte hell auf. „Ich? Hast du nicht in den Spiegel gesehen?“
„Okay.“ Er lächelte reumütig. „Ich brauchte Schlaf und hatte mich eine Ewigkeit nicht rasiert, aber du … Du hast mir wirklich Sorgen gemacht, Amy.“ Sein Lächeln verblasste.
„War es so schlimm?“
Er nickte. „Ja, es war knapp. Du hast mir einen furchtbaren Schrecken eingejagt. Ich dachte, ich verliere dich.“
„Ach, Matt“, sagte sie sanft, und da stand er auf, setzte sich neben sie und legte den Arm um sie.
„Es ist überstanden.“ Matt küsste sie aufs Haar. „Dir geht es ja besser. Entschuldige, eigentlich hätte ich es dir nicht sagen sollen. Ich will dich nicht noch nachträglich beunruhigen.“
„Tust du nicht. Ich wusste, dass ich in guten Händen war. Du und Ben, ihr hättet es nicht zugelassen, dass mir etwas passiert.“
Vielleicht hätten sie es aber nicht in der Hand gehabt.
Amy und Matt wussten es beide, aber in stiller Übereinkunft sprachen sie es nicht aus. Joshua schlief, und im Hintergrund spielte leise Musik. Amy lehnte den Kopf an Matts Schulter und genoss einfach den Moment.
8. KAPITEL
Um drei Uhr nachts wurde Josh wach.
Amy hatte ihn gegen elf gestillt, und Matt hatte die Windel gewechselt, ihm einen frischen Strampler angezogen und ihn schlafen gelegt, während sie im Bad war.
Und nun war der Kleine wieder hungrig.
Matt schlug die Decke zurück und stand auf. Als er Amys Zimmer betrat, rührte sie sich gerade und wollte aus dem Bett kriechen. Matt sah wohl, wie müde sie noch war, denn er schob sie sanft wieder zurück.
„Du fütterst ihn, ich hole dir etwas zu trinken.“ Er reichte ihr das Baby. „Was möchtest du, einen Kräutertee oder nur ein Glas Wasser?“
Schläfrig blickte sie ihn an. „Tee?“, fragte sie dann hoffnungsvoll. „Das wäre herrlich, aber du musst dir nicht die Mühe …“
„Kein Problem“, unterbrach er sie bestimmt. „Du hast lange genug alles allein gemacht, jetzt lass dich mal umsorgen.“
Matt ging, und Amy blickte auf ihr Kind. Vom Flur fiel ein schwacher Lichtschein herein. Josh saugte hungrig und sah sie dabei mit seinen dunkelblauen Äuglein unverwandt an. Seine kleine Hand lag auf ihrer Brust, und Amy schob ihren Daumen hinein. Sofort griffen die winzigen Finger zu. Lächelnd betrachtete Amy ihn, während sie den rundlichen Handrücken streichelte.
Matt kam wieder ins Zimmer, stellte ihr eine Teetasse ans Bett und blieb stehen, seine Tasse in der anderen Hand. Amy spürte, dass er auf eine Einladung wartete. Also rückte sie ein Stück zur Seite und klopfte auf die Bettkante.
„Komm, setz dich“, bat sie, und da lächelte er flüchtig und setzte sich ans Fußende.
„Wie klappt es mit dem Stillen?“
„Gut. Für ein Frühchen ist er schon ganz schön kräftig.“
Als er eine Brust leer getrunken hatte, reichte sie ihn Matt. „So, kleiner Mann, fürs Bäuerchen kannst du zu Daddy gehen. Der macht das immer sehr gut“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
Matt stellte seine Tasse hin und nahm ihr das Baby ab. Amy machte es sich im Bett gemütlich, trank ihren Tee und sah zu, wie Matt sanft Joshua den Rücken rieb. Sie folgte ihm mit sehnsüchtigen Blicken, während er langsam auf und ab ging.
Matt trug nichts weiter am Leib als weiche Jersey-Boxershorts, die sich an seine schmalen Hüften schmiegten. Das Baby an seiner Schulter, behutsam an seine nackte breite Brust gedrückt, wirkte rührend klein und doch beschützt. Der Anblick trieb Amy die Tränen in die
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