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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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nicken und lächeln.
    Als sie vorhin an Deck gekommen war, hätte sie fast auf dem Absatz wieder kehrtgemacht. Die Partygesellschaft funkelte wie die Sterne am samtblauen Himmel über ihr: Frauen in schimmernden Designerkleidern, blitzende Diamanten auf sonnengebräunter Haut, Männer im eleganten Dinnerjacket. Wohin Katie auch blickte, glaubte sie jemanden von Film und Fernsehen oder aus der Modebranche zu entdecken. Neben den makellos geschminkten und frisierten Frauen in ihren schwindelerregend hohen High Heels fühlte sich Katie in ihrem Sommerkleid vom letzten Jahr wirklich wie Aschenputtel.
    Fabio war ihr sofort aufgefallen. Obwohl er von strahlenden berühmten Persönlichkeiten umgeben war, hob er sich von der Masse ab. Entspannt und selbstbewusst stand er da, den dunkelhaarigen Kopf leicht geneigt, weil ihm eine schlanke Schönheit mit flammend roter Mähne etwas ins Ohr flüsterte. Katie fand, dass kein Mann heute Abend besser aussah als er.
    Vielleicht hatte er gespürt, dass sie ihn betrachtete. Fabio sah auf, und ihre Blicke trafen sich. Katie hämmerte das Herz gegen die Rippen. Sie war drauf und dran, sich in ihre Kabine zu flüchten – egal, was sie Lucy versprochen hatte.
    Doch da kam Fabio schon auf sie zu. Katie kostete es all ihre Willenskraft, sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgeregt sie war. Nur mit Mühe hatte sie ein Lächeln zustande gebracht, als er schließlich vor ihr stand.
    Auch jetzt noch schlug ihr Herz schneller als sonst, während sie neben Fabio den Erzählungen des Schauspielerpaars lauschte. Wären da nicht die Klänge des Geigenquartetts gewesen, hätte jeder es pochen hören, da war sie sicher.
    „Dein Cousin Kendrick hat bei dem Film die Stunts koordiniert, Fabio“, meinte Oliver Douglas.
    „Wie geht es ihm?“
    „Verrückt wie immer. Er reizt jeden Stunt bis zum Äußersten aus, und die Regisseure lieben ihn dafür. Wir auch, nicht wahr, Liebling? Schließlich hebt es unser Ansehen, zumindest meines.“ Oliver schmunzelte selbstgefällig. „Wir wundern uns immer wieder, dass er sich nie ernsthaft verletzt.“
    „Da er es geschafft hat, den Krieg zu überleben, sollte es ihm auch am Set gelingen, ungeschoren davonzukommen“, meinte Fabio lapidar.
    Oliver runzelte die Stirn. „Hat er nicht im Irak oder Afghanistan Hubschrauber geflogen? Ich erinnere mich vage, dass er bei dem Versuch, zwei Kameraden zu retten, fast selbst draufgegangen wäre. Hat er dabei nicht auch Befehle missachtet und deshalb Probleme mit seinen Vorgesetzten bekommen?“
    „Mein Cousin hat sich noch nie von Befehlen abhalten lassen, wenn er meint, das Richtige tun zu müssen.“
    Fröstelnd hätte Katie sich am liebsten abgewandt. Von Krieg wollte sie nichts hören. Und erst recht nichts von fehlgeschlagenen Rettungsaktionen. Erinnerungen an ihren Bruder stiegen in ihr auf. Wie er sie überredet hatte, mit ihm Achterbahn zu fahren. Wie er gelacht hatte, als sie auf der Abwärtskehre fürchterlich schrie. Er dagegen hatte überhaupt keine Angst gehabt.
    Jetzt war er tot und würde nie wiederkommen. Tränen brannten ihr in den Augen, und sie presste die Zähne so fest zusammen, dass es schmerzte. Ihr wurde schwindlig, und sie schwankte leicht.
    Fabio sah sie prüfend an und umfasste ihren Ellbogen. „Würden Sie uns bitte entschuldigen?“, wandte er sich an das Paar. „Ich möchte Katie jemandem vorstellen.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, führte er sie zu einem ruhigen Platz. Katie umklammerte die Reling, ihre Hände bebten. Sie atmete tief durch und wartete darauf, dass die Benommenheit verschwand.
    „Was ist los, Katie?“, fragte Fabio. „Sie sehen aus, als hätten Sie ein Gespenst gesehen.“
    Sie konnte nicht sprechen, hoffte inständig, dass sie nicht anfing zu weinen. Nicht hier, nicht vor all diesen Leuten, nicht vor diesem Mann.
    „Sie zittern ja wie Espenlaub.“ Fabio zog sein Jackett aus und legte es ihr um die Schultern. Es war noch warm von seinem Körper, und Fabios herber, zitroniger Duft haftete an dem edlen Stoff.
    „Danke“, murmelte sie und wünschte, er würde sie allein lassen. Dann könnte sie ungesehen in ihre Kabine schlüpfen und sich ausweinen.
    „Möchten Sie darüber reden?“, fragte er sanft.
    Bitte, sei nicht so lieb zu mir, flehte sie stumm und schüttelte heftig den Kopf.
    „Okay, dann rede ich eben für eine Weile.“ Er deutete auf einen hochgewachsenen Mann mit silbernen Haaren, der nonchalant an der polierten Messingreling lehnte. „Sehen Sie

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