Aerzte zum Verlieben Band 58
Filmstar. Auch wenn er einer sein könnte.“
„Das verstehe ich nicht …“
„Er ist Stuntman. Sie glauben, dass ich gern meinen Hals riskiere, aber im Vergleich zu Kendrick bin ich geradezu ein Weichling. Er muss mindestens einmal am Tag seine Knochen riskieren, um glücklich zu sein.“
Da erinnerte sich Katie an das Gespräch der Schauspieler auf der Jacht. Kendrick war der Cousin, der in der Armee gewesen war, bevor er Stuntman wurde. Ein Schauer überlief sie. „Warum müssen manche Männer unbedingt den Rambo spielen? Mir tut seine Frau leid.“
„Kendrick hat keine Frau. Kein Typ für die Ehe. Was bei uns in der Familie zu liegen scheint, warum auch immer.“
Katie war klar, was er ihr damit zu verstehen geben wollte. „Ich bin sicher, Sie finden eine passende Begleitung“, erwiderte sie steif.
„Ich würde aber gern mit Ihnen hingehen.“ Er lächelte. „Ich werde mich auch wie ein perfekter Gentleman benehmen, das verspreche ich Ihnen. Wir sind nur Kollegen, die sich zusammen einen netten Abend machen.“
Gegen ihren Willen war Katie enttäuscht. Aber hatte sie sich nicht immer wieder gesagt, dass Fabio und sie sehr wenig gemeinsam hatten?
„Bitte. Ich würde den Abend wirklich gern mit Ihnen verbringen. Wenn Sie bei mir sind, kann ich mich entspannen. Es sei denn …“ Sein Lächeln wurde breiter. „… Sie glauben, dass Sie sich selbst nicht trauen können.“
„Das ist doch lächerlich“, fuhr sie auf. „Und wenn Sie der letzte Mann auf Erden wären, ich würde mich trotzdem nicht mit Ihnen einlassen.“
So, das war wohl deutlich genug. Leider hatte es sich angehört wie die Trotzreaktion einer Dreijährigen. Entsprechend überrascht sah Fabio sie an. Und noch etwas las sie in seinen grünen Augen … Zufriedenheit? Katie hätte sich ohrfeigen können. Eine Frau, die so stark protestierte, geriet leicht in den Verdacht, dass sie das Gegenteil von dem meinte, was sie sagte.
„Tut mir leid“, fügte sie hastig hinzu. „Ich wollte nicht unhöflich sein. Natürlich komme ich gern mit.“
Das hörte sich schon besser an. Eine normale Antwort auf die nett gemeinte Einladung eines Kollegen. Und da sie von Menschen umringt sein würden, konnte er sie mit seinen grünen Augen und seinem sinnlichen Mund nicht in Versuchung bringen. Dass ihr Herz gerade wie rasend schlug, hatte nichts damit zu tun, dass sie lieber mit ihm allein wäre.
Absolut nichts.
Katie war nervös, als sie sich für ihr Date umzog. Aber es ist ja gar kein Date, erinnerte sie sich schnell. Fabio brauchte für den Abend nur eine Begleiterin, das war alles.
Suzy hatte Ricky schlafen gelegt und saß auf Katies Bettkante, einen Becher Kakao in der Hand. „Du musst dir alles genau merken“, sagte sie. „Ich will jede Kleinigkeit wissen. Wer dort war, was sie anhatten.“
Suzy war Einkäuferin für eine bekannte Modekette gewesen, bevor sie in Mutterschaftsurlaub ging.
„Ach, ich weiß nicht, Suzy. Am besten rufe ich ihn an und sage ab. Ich möchte dich nicht allein lassen, und außerdem macht mir die Vorstellung Angst, mich zwischen all diesen schönen Menschen bewegen zu müssen.“
„Red keinen Unsinn“, erwiderte Suzy bestimmt. „So wie du aussiehst, kann dir keine das Wasser reichen. Und was mich betrifft …“ Sie berührte Katies Hand. „Ich komme sehr gut allein zurecht. Um dich mache ich mir mehr Sorgen.“
Als Katie protestieren wollte, schnitt sie ihr das Wort ab. „Nichts kann Richard zurückbringen. Und auch wenn es wehtut, so versuche ich doch, nach vorn zu schauen. Manchmal denke ich, dass sein Tod für dich noch schlimmer ist als für mich. Immerhin habe ich Ricky und meine Eltern, aber Richard war der Einzige, der dir von deiner Familie geblieben war. Erinnerst du dich an das Versprechen, das ich ihm bei unserer Hochzeit gab? Dazu gehört, dass ich auch dich dazu bringe, nach vorn zu blicken. Wenn du also heute Abend ausgehst, denk dir, dass du es für mich tust, okay?“
Gerührt umarmte Katie ihre Schwägerin. „Okay … für dich. Und weil Richard mir wohl nie vergeben würde, wenn ich es nicht täte.“
Auch zu dem neuen Kleid hatte Suzy sie überredet. Sie hatten lange suchen müssen, bis sie es gefunden hatten: ein schulterfreies, mohnrotes bodenlanges Abendkleid aus seidigem, fließendem Stoff. Allein hätte Katie es niemals ausgesucht, aber sie musste gestehen, dass sie sich schön und elegant darin fühlte.
Fabio stieß einen leisen Pfiff aus, als er sie sah. „ Deus , Sie
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