Aerzte zum Verlieben Band 58
vor und küsste sie zart auf die Wange. „Also bis Montag, Katie. Schönes Wochenende.“ Er winkte noch einmal, als sie ausgestiegen war, dann glitt der Wagen davon.
Katie berührte mit den Fingerspitzen ihre Wange. Fabio verwirrte sie von Mal zu Mal mehr. Wollte er wirklich Zeit mit ihr verbringen oder nur eine Kollegin aufbauen, die gerade keine gute Zeit durchmachte? Und warum war ihr diese Frage so wichtig?
Am nächsten Tag stand Fabio vor Sonnenaufgang auf. Die halbe Nacht hatte er sich im Bett hin und her gewälzt und versucht, nicht an Katie zu denken. Immer wenn er mit ihr zusammen war, empfand er einen seltsamen … Frieden. Gleichzeitig packte ihn eine merkwürdige Unruhe, wenn sie ihn mit ihren grauen Augen anblickte. Und egal, wie oft er sich sagte, dass sie für ihn tabu war, so suchte er doch ständig nach einer Gelegenheit, mit ihr allein zu sein.
Er zog sich an, stieg in seinen Wagen und brauste die menschenleere Küstenstraße entlang. Die erste Morgenröte färbte den Horizont, als er die Klippen erreichte.
Ein letztes Mal überprüfte er seinen Fallschirm. Sicherheit ging über alles. In diesem Sport durfte nichts dem Zufall überlassen werden.
Er begab sich zur Abbruchkante und musterte zum letzten Mal die Konturen des Berges. Dann nahm er einen Anlauf und stürzte sich ins Nichts. Die Reißleine des Fallschirms würde er erst auf halbem Weg nach unten öffnen. Adrenalin schoss durch seine Adern, und Euphorie erfasste ihn. Dieses Gefühl war einzigartig, berauschend. Nie fühlte er sich lebendiger als beim Sturz in den Abgrund oder beim Surfen auf dem Kamm einer Riesenwelle.
Wäre da nicht der nagende Gedanke, der ihm in den letzten Monaten oft gekommen war. Suchte er den Kick beim Extremsport, weil ihm etwas Wesentliches im Leben fehlte …?
6. KAPITEL
„Habt ihr das neueste Foto von unserem berühmten Fabio schon gesehen?“
Schwungvoll warf Jenny eine Zeitschrift auf den Tisch im Personalraum, wo alle außer Fabio saßen, um über die Patientenliste des heutigen Tages zu reden.
Jonathan nahm sie auf und stieß einen leisen Pfiff aus. „Das ist aber ein heißer Feger! Er hat mir gar nicht gesagt, dass er etwas Neues hat.“
„Und selbst wenn, du würdest gar nicht hinterherkommen. Unser Fabio wechselt die Frauen wie seine Hemden.“ Rose lächelte verschmitzt. „Ich bin nur froh, dass die Paparazzi dich inzwischen in Frieden lassen.“
Jonathan legte die Arme um seine Frau. „Den Playboy glaubt mir sowieso keiner mehr – mit einem hochschwangeren Weib am Arm. Aua!“, stöhnte er, als sie ihm den Ellbogen in den Bauch stieß. „Wofür war das denn? Du weißt doch, dass ich es nicht anders haben will.“
Verstohlen warf Katie einen Blick auf das Magazin. Es versetzte ihr einen Stich, als sie das strahlende Paar sah. Die Co-Pilotin schmiegte sich an Fabio, und er hatte den Arm um ihre Taille geschlungen.
Katie war enttäuscht, verletzt und wütend. Am liebsten hätte sie die Aufnahme in tausend Stückchen zerfetzt. Nun wusste sie mit Sicherheit, warum er sie eingeladen hatte – nur aus Mitleid. Wahrscheinlich war er froh gewesen, als sie absagte, konnte er nun doch ungeniert mit dieser Schönheit angeben.
„Die sieht wirklich toll aus“, meinte Jenny. „Weiß jemand, wer das ist?“
„Sie ist Pilotin“, erklärte Katie und errötete prompt, als alle sich ihr verblüfft zuwandten. „Sie war die Co-Pilotin auf dem Flug nach Monaco.“
Jonathan lachte. „Der Bursche lässt auch keine Gelegenheit aus, mit einer hinreißenden Schönheit … Au!“, keuchte er, weil Rose ihm wieder einen Stoß versetzte. „Ich meine, mit einer fürchterlichen Frau, die überhaupt nicht mein Typ ist, auszugehen.“
Vicki betrachtete das Foto. „Also, wenn ihr mich fragt, ich finde sie nicht besonders sympathisch“, sagte sie. „Warum sucht sich Fabio nicht endlich eine Frau, in die er sich verlieben kann? Er kann doch nicht für immer und ewig so weitermachen.“
„Wer kann was nicht?“ Fabio kam herein. Er schnappte sich die Zeitschrift, betrachtete sie flüchtig und warf sie wieder auf den Tisch. „Gerade ihr solltet doch wissen, dass man nicht alles glauben darf, was in den Schmierblättern steht!“
„Willst du uns weismachen, dass das Foto ein Fake ist?“, neckte Vicki. „Wir kennen dich doch!“
„Wie auch immer, zurück an die Arbeit“, meinte Rose. „Ich wollte nur noch sagen, dass wir beschlossen haben, weitere Mitarbeiter einzustellen. Einen Kinderarzt und
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