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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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Annie gewünscht hätte, dass er sich ab und zu blicken lässt. Seine Eltern schicken jedes Jahr zu ihrem Geburtstag Geld, das ich angelegt habe. Wenn sie volljährig ist, kann sie damit machen, was sie will.“
    Emily strich Butter auf das Brötchen und biss hinein, gerade als die Vorspeise serviert wurde. Gut, dass sie das Messer hingelegt hat, dachte Marco amüsiert, sie hätte den armen Seemann zu Tode erschreckt.
    „Oh, Calamari! Ich liebe Calamari. Wie heißen sie auf Italienisch?“ Mit sichtlichem Appetit verputzte sie ihren Anteil, und Marco musste ein Lächeln unterdrücken. Er mochte Frauen, die nicht geziert im Essen herumstocherten.
    „Tut mir leid, genauso. Calamari. Aber das Wort für Fisch …“ Er deutete auf die zarten Fischfiletstückchen auf dem Salatbett. „… ist pesce .“
    „Pesce“ , wiederholte sie. „Hört sich fast an wie Fische.“ Sie lächelte und sah auf seinen Mund, als er den letzten Bissen aß. „Ihr Englisch ist ausgezeichnet. Viel besser als mein Italienisch.“
    Er schluckte den Fisch hinunter, ohne ihn wirklich zu schmecken. Wie ihr Blick auf seinen Lippen verweilte, weckte einen ganz anderen Appetit in ihm. „Ich habe viel Zeit außerhalb Italiens verbracht.“ Marco lenkte das Gespräch wieder auf sie. „Und Sie haben sich entschieden, Hebamme zu werden, nachdem Annie auf der Welt war?“
    Sie tupfte ihre korallenroten Lippen mit der Serviette ab, und er war wieder abgelenkt. Marco hätte fast verpasst, was Emily sagte. „Annie lag auf der Intensivstation. Sie war vier Wochen zu früh gekommen, und für eine Mahlzeit hat sie Ewigkeiten gebraucht. In den drei Wochen, die sie im Krankenhaus war, habe ich viel Zeit dort verbracht und mich irgendwie verliebt – in die Hebammen, die Intensivpflege, die Babys. Auf einmal wusste ich, was ich werden wollte. Meine Eltern waren nicht gerade begeistert, doch Gran hat mich immer wieder in meiner Entscheidung bestärkt.“
    Marco sah sie vor sich: eine junge Mutter, noch ein Teenager, mit einem winzigen Baby, die Tag und Nacht auf der Säuglingsintensivstation auftauchte, um für ihre Tochter da zu sein. Bewundernswert. Je mehr er von Emily Cooper wusste, umso faszinierender fand er sie.
    „Jetzt aber genug von mir“, sagte sie da. Wollte sie nicht an jene Zeit erinnert werden? Daran, wie viel sie in ihrer Jugend verpasst hatte? Sie blickte sich um. „Können wir ein bisschen herumlaufen? Das Schiff erkunden?“ Emily sah zum Hauptmast hinüber. „Sachen anfassen?“
    Sie könnte ihn anfassen. „Was kann ich Ihnen anbieten?“ Natürlich war ihr die Doppeldeutigkeit seiner Frage nicht entgangen. Er erntete einen warnenden Blick dafür. Marco war froh, dass sie das Messer auf dem Teller liegen ließ. Insgeheim musste er lächeln, Emily amüsierte ihn. „ Sì, sì. Kommen Sie.“
    Er stand auf und bot ihr seinen Arm. Zu seiner Freude hakte sie sich bei ihm ein, und er genoss es, ihre warmen Finger auf der Haut zu spüren.
    Langsam spazierten sie an Deck entlang, und der Zauber der Nacht hüllte sie ein wie das Seidentuch, das Emilys Schultern bedeckte. Die Hafenlichter funkelten, vom Wasser reflektiert, Fährschiffe und Schaufelraddampfer mit fröhlichen Abendgesellschaften glitten an ihnen vorüber, und gelegentlich schwebten die Klänge einer Tanzkapelle durch die Luft, wenn eine Party-Barkasse voller Nachtschwärmer vorbeizog.
    Der Großsegler passierte die Sydney Harbour Bridge, und sie bewunderten die mächtige Stahlkonstruktion, die, von unzähligen Lichtern angestrahlt, sich wie ein goldener Bogen über ihnen erhob. Dann ließen sie sie hinter sich, ein glitzerndes Tor, wie der Eingang zu einer Märchenwelt.
    Marco wünschte, diesen Augenblick festhalten zu können, ihn mitzunehmen, wenn er seine Koffer packte, um Sydney zu verlassen. Um ihn in einer einsamen Nacht in irgendeinem unpersönlichen Hotelzimmer am anderen Ende der Welt wieder hervorzuholen und sich an ihm zu wärmen. Stupido.
    Das alles hier würde schnell wieder vorbei sein.

4. KAPITEL
    Zwei Stunden später hielt Emily Marcos Hand, als sie die Gangway verließen und wieder festen Boden unter den Füßen spürten. Sie seufzte. „Das war ein wundervolles Essen. Vielen Dank.“
    „Der Abend muss noch nicht zu Ende sein“, antwortete er und drückte sanft ihre Finger.
    Eine Fähre kam in Sicht. Motoren dröhnten, aufgewühltes Wasser spritzte an den Kai, als sie anlegte. Ein stämmiger Mann sprang vom Boot und machte es an der Klampe fest.
    „Das ist

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