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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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anzuschließen. Marco blickte nach oben, als über ihnen kreischende Stimmen ertönten, und ihm zog sich nur bei dem Gedanken, kopfüber in diesem wild rotierenden Fahrgeschäft zu hängen, der Magen zusammen.
    „Magst du so etwas?“
    Emily lachte. „Das da nicht. Aber ich liebe den Blick, den man ganz oben vom Riesenrad aus genießen kann, und in die Wilde Maus muss ich immer, wenn ich hier bin.“
    „Wilde Maus?“
    Sie zeigte nach vorn. „Da drüben, die kleine Achterbahn. Wenn du da drinsitzt, denkst du, du fliegst gleich über den Hafen, aber dann geht es ganz plötzlich in die nächste Kurve. Annie kann gar nicht genug davon bekommen.“
    „Du wohl auch nicht.“ Er mochte es, wenn ihre Augen vor Begeisterung aufleuchteten. Na schön, die Wilde Maus sah nicht so bedrohlich aus. Wenigstens hing man nicht kopfüber drin.
    Marco trat an das Fenster des Kassenhäuschens und kaufte zwei Fahrscheine. „Komm“, sagte er. „Mal sehen, wer von uns tapferer ist.“
    Hand in Hand liefen sie die bunt bemalten Metallstufen hinauf, und Emily wandte sich ihm zu. „Spürst du das, diese ansteckende Begeisterung der jungen Leute?“
    Ansteckend? Er war sich nicht sicher. Die Teenies amüsierten sich herrlich an diesem Freitagabend, und Emily beobachtete lächelnd das kreischende Völkchen.
    Ein zerbeulter roter Wagen auf Schienen rumpelte heran und hielt scheppernd vor ihnen. „Springt rein“, forderte ein tätowierter Hüne sie auf. „Der Mann nach hinten, die Dame zwischen seine Beine. Ich schnalle euch an.“ Die lakonische Art ließ darauf schließen, dass er das schon Millionen Mal gesagt hatte.
    Schon besser, dachte Marco zufrieden, als Emily sich vor ihn setzte und ihren Rock über die Knie zog. Warm und weich spürte er ihren anschmiegsamen Körper, und der Gedanke, sie in dem bevorstehenden Abenteuer zu beschützen, gefiel ihm. Im Wagen war es ziemlich eng.
    Sie musste sich an seine Brust lehnen, und seine Arme lagen dicht an ihren, als sie beide sich an denselben Haltegriffen festhielten. Kuschelig. Mit einem plötzlichen Ruck setzte sich der Wagen in Bewegung, und Emily wurde gegen seine Brust gepresst. Marco wappnete sich.
    Und ab ging es! Zuerst rollten sie einen Hügel hinunter, gewannen an Fahrt und sausten auf die nächste Kuppe. Danach verschwamm Marco die Sicht. Gerade noch rechtzeitig las er das Warnschild, bevor sie auf die erste scharfe Kurve zuschossen.
    FESTHALTEN!
    Marco umklammerte die Griffe, und da prallte Emily auch schon gegen ihn, und er wurde gegen die Wagenseite geschleudert. Emily lachte hell auf, er musste auch lachen, und schon drohte die nächste Kurve. Es schien, als würden sie über den Hafen segeln, doch der kleine Wagen hielt sich tapfer auf den Schienen und trug sie sicher durch die enge Biegung.
    Emily juchzte vor Lachen, und Marco hörte nicht mehr auf zu lächeln. Auf und ab ging die wilde Fahrt. Manchmal fühlte es sich an, als würden sie aus dem Wagen geschleudert, nur um in letzter Sekunde, durch die Schwerkraft dicht aneinandergeschmiegt, doch wieder auf den Sitzen zu landen.
    Schließlich rollte der Wagen aus und hielt. Es war vorbei. Zu schade, dachte Marco.
    „Zuerst die Dame, dann der Herr. Halten Sie sich links, da geht’s die Stufen runter.“
    Emily wartete, als Marco ausstieg. Zwar nicht so elegant, wie er es sich gewünscht hätte, aber immer noch mit diesem breiten Lächeln. Sie lachte. „Man könnte meinen, dass du noch nie auf dem Jahrmarkt warst.“
    Sein Lächeln erlosch. Stimmt.
    Er versuchte, nicht an seine Kindheit zu denken, die Verlorenheit, die er empfunden hatte, wenn seine Familie wieder bei Nacht und Nebel aus der Stadt flüchtete. Und nicht an die demütigende Armut, während sein Vater im Gefängnis saß.
    „Oh!“ Emily war nicht schwer von Begriff. Und dann schenkte sie ihm ein Lächeln, so strahlend hell, dass sie damit bei Stromausfall den Hafen von Sydney hätte beleuchten können. „Das holen wir jetzt nach!“
    Sie griff nach seiner Hand und zog ihn die Treppe hinunter. „Du kommst auf die Riesenrutsche, in das rotierende Fass, und wenn dir dann noch nicht schlecht ist, stellen wir uns in den Rotor. Das ist wie in einer Wäscheschleuder, man wird an den Rand gepresst und verliert den Boden unter den Füßen. Und es macht irre viel Spaß!“
    Die Dunkelheit lichtete sich, löste sich auf, allein durch ihre Freude. Marco folgte Emily, machte alle Albernheiten mit, probierte klebrige Zuckerwatte. Selten ließ sie seine Hand los,

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