Aerzte zum Verlieben Band 58
dir das?“
Evie lächelte nicht, doch er hatte den starken Verdacht, dass sie Mühe hatte, ihre ausdruckslose Miene beizubehalten. Das wiederum brachte ihn zum Lächeln. „Komm nicht zu spät“, fügte er hinzu.
Emily, Evie und Lily fanden endlich Zeit, zusammen Kaffee zu trinken.
Emily lud sie alle zu Annies Babyparty ein, sah dann Evie an, die mit gesenktem Kopf dasaß, und drückte ihr besorgt die Hand. „Wie geht es Finn?“
„Euch kann ich es ja sagen, ich weiß, ihr tratscht nicht.“ Evie blickte auf. „Noch führt er sich auf wie eine gereizte Klapperschlange, aber ich bin zuversichtlich, dass er zugänglicher wird.“
„Wenn jemand das schafft, dann du.“ Lily grinste.
Evie lächelte. „Hoffen wir’s. Und wie geht es dir und Luke?“
Lilys Augen leuchteten auf, und das wäre Antwort genug gewesen. „Wie im siebten Himmel!“
Beide sahen Emily an. „Und du und Marco?“
„Sagen wir, es ist kompliziert.“
„Bei wem ist es das nicht?“
Emily seufzte. „Ich habe Angst, dass ich mich zu sehr auf ihn einlasse. Es dauert nicht mehr lange, dann verlässt er Australien wieder.“
„Na, wenigstens ist er zu deinem Geburtstag am Freitag hier“, meinte Evie.
„Hat Annie dir das erzählt? Ich bin mir gar nicht sicher, ob er kommt.“
„Ja, als sie noch im Krankenhaus war. Klar kommt er.“
„Gebt bitte kein Geld für mich aus!“
Lily schüttelte den Kopf. „Keine Bange, wir wissen, dass du das nicht magst. Nur ein paar gute Freunde, etwas zusammen essen, mehr nicht. Außerdem kommst du morgens aus der Nachtschicht.“
„Finn kommt auch.“
Die Freundinnen sahen Evie an. „Jetzt verstehe ich deine Zuversicht“, sagte Emily.
Die nächsten beiden Tage rauschten nur so an Emily vorbei. Die OP-Listen waren lang, Marco war die meiste Zeit hinter sterilen Türen verschwunden. Sie dachte an Annies Termin am Freitag, dann würde sie ihn sehen.
Und vielleicht auch auf der Geburtstagsfeier, flüsterte eine kaum hörbare Stimme hoffnungsvoll in ihrem Herzen.
9. KAPITEL
Emilys neues Lebensjahr begann mit viel Arbeit in den frühen Stunden des Tages, und Annies Ultraschalluntersuchung war angesetzt, bevor Emily sich hinlegen und schlafen konnte.
Geburtstag machte keinen Spaß, wenn man nur ins Bett wollte.
Als dann noch Annie und Marco stillschweigend beschlossen, über sie und nicht mit ihr zu reden, kam ihr der Sinn für Humor völlig abhanden.
Annie lag auf der Untersuchungsliege, während Marco ihr den Bauch abtastete.
„Deinem Baby geht es besser“, verkündete er zufrieden. „Das sieht man schon von außen, der Bauchumfang hat um einen Zentimeter zugenommen.“
„Das haben sie beim Ultraschall auch gesagt. Ich bin so froh.“ Sie setzte sich auf. „Wann gehst du mit meiner Mutter aus?“
Marco half ihr von der Liege, vermied es jedoch, Emily anzusehen. „Meinst du, das sollte ich tun?“
Annie blickte ihn an und sah einen Moment lang deutlich älter aus als sechzehn. „Wie viel Zeit willst du noch verschwenden?“
Sie hatte recht. Marco wagte nun doch einen Blick zu Emily. Sie hatte sich abgewandt, stand jetzt am Fenster und sah auf den Hafen. Ein verräterisch rosiger Hauch überzog ihre Ohren, aber Marco hatte nur Augen für ihren Nacken mit der hellen weichen Haut. Der Anblick hatte ihn schon immer fasziniert. Er senkte die Stimme. „Keine, eigentlich. Aber vielleicht hat deine Mutter genug von mir.“
Annie musterte den Rücken ihrer Mutter. Als sie sich wieder zu Marco umdrehte, tanzten schelmische Teufelchen in ihren grünen Augen, die Emilys so ähnlich waren. „Sie mag dich.“ Annie lächelte. „Ich mag dich auch. Und viel Vergnügen hat sie nicht. Sie kriegt ein schlechtes Gewissen, wenn sie mich allein lässt.“
„Jetzt ist aber Schluss, ihr zwei. Ich müsst nicht eure gute Tat des Tages aus mir machen“, erklärte Emily ungehalten.
Marco lächelte. Sie hatte Feuer, das musste man ihr lassen. „Ich glaube, deine Mutter muss sich ausruhen, sonst kann sie ihren Ehrentag nicht genießen. Wir sind hier finito , dein Baby entwickelt sich gut, so, wie ich gehofft hatte.“
„Sehen wir dich heute Abend auf Mums Party?“ Annie gab nicht auf.
„Meine OP-Liste ist ziemlich lang, aber sobald ich fertig bin, komme ich gern.“ Er sah Emily an. „Ist dir das recht?“
Sie seufzte und nickte. Ihr müdes Lächeln erinnerte ihn an den Tag, als er Annie operiert hatte und ihre Mutter am liebsten ins Bett gebracht hätte. Und das war gewesen, bevor sie ihm
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