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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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kümmert.“
    Emily schluckte, als Tränen wie mit feinen Nadeln in ihren Augen stachen. Mit eiserner Willenskraft hielt sie sie zurück, aber Sprechen war unmöglich. Ihr Hals war wie zugeschnürt, auf ihrer Brust lag ein zentnerschwerer Stein. Wenn ich sie nun beide verliere … Marco und Annie!
    „Verstehe.“ Mit Mühe presste sie das Wort heraus.
    „Nein, das tust du nicht.“ Annie krabbelte unter ihrer Decke hervor, nahm Emilys Hand und zog sie zu sich, bis sie beide nebeneinander auf der Bettkante saßen. „Du bist meine Mum, meine Heldin, und niemand auf der ganzen Welt kann das, was du kannst.“ Wieder drückte sie ihr die Hand. „Du bist super, ich könnte mir keine bessere Mutter wünschen!“
    Als Emily schwieg, zuckte Annie mit den Schultern und tätschelte ihr den Arm, als hätten sie die Rollen getauscht. „Weißt du, wie ich die Sache mit Marco sehe? Da begegnet dir ein toller Typ, der sofort gesehen hat, wie wunderbar du bist, und du verscheuchst ihn!“
    Behutsam nahm Annie ihre Mutter in die Arme, und das Eis in ihrem BH knackte hörbar. Emily lächelte schwach. „Bitte, sei nicht verletzt, Mum, weil ich zur Abwechslung einmal an dich denke.“
    Eine einzelne Träne rann ihr über die Wange, und Emily wischte sie hastig weg, während ihr Annies Worte durch den Kopf gingen. Eine leise Angst blieb dennoch. Wenn sie nun beide verlor? Was Marco betraf, da war es längst zu spät. „Aber er verlässt Australien.“
    Annie schnaubte und erinnerte Emily einen Moment lang an ihre Gran. „Du meine Güte, dann tu etwas dagegen. Wenn jemand ihn umstimmen kann, dann du.“ Sie blickte ihre Mutter an. „Aber du fährst besser nach Hause und schläfst noch eine Runde, bevor du das Wochenende in Angriff nimmst. Du siehst fertig aus. Ach ja, und die Babyparty ist morgen Nachmittag auf der Intensivstation.“
    Rosebud verschlief ihre Party.
    Ihre durchscheinende Haut hatte sich gelb gefärbt wie eine Babybanane. Was kaum jemanden überraschte, da ihre zarte Leber noch nicht richtig arbeitete. Bei Neugeborenen war die Lebensdauer roter Blutkörperchen verkürzt, und beim Abbau der zerfallenden Zellen entstand Bilirubin. Wurde das nicht schnell genug von der Leber ausgeschieden, entstand eine Gelbsucht, die behandelt werden musste.
    Es war eine schmerzlose Therapie. Rosebud lag mit einer großen Sonnenbrille zum Schutz ihrer Augen nackt unter blauem Licht, das in ihrem kleinen Körper das bewirkte, was ihre unreife Leber nicht in vollem Umfang leisten konnte.
    „Macht doch nichts“, meinte Rodney. „Sie schläft sowieso viel, genau wie ihre Mutter.“
    Alle lächelten bei seinen Worten.
    Eigentlich hätte die Babyparty heute bei Emily und Annie zu Hause stattfinden sollen. Aber da das nicht möglich war, hatten die beiden Krankenschwestern, die schon vor sechzehn Jahren bei Annies ersten kritischen Tagen auf dieser Welt dabei gewesen waren, beschlossen, eine kleine Feier zu organisieren.
    Und da die meisten auf der Gästeliste ohnehin im Sydney Harbour arbeiteten, platzte die Babyintensivstation am Nachmittag aus allen Nähten. Aber da die Anwesenden bis auf wenige Ausnahmen Mediziner waren, wurde eher geflüstert als laut gejubelt und mehr geschmunzelt als schallend gelacht.
    Rodney brachte seinen Freund Jack mit, einen massigen blonden Kraftprotz mit Punkfrisur und Piercings. Er wurde jedoch von allen schnell ins Herz geschlossen, als er gar nicht mehr aufhören wollte, sich Arme und Hände zu waschen, um auch ja sauber genug die Station zu betreten.
    Jack haute Rodney immer wieder auf die Schulter. „Du hast so ein Schwein, Mann“, sagte er dann. Und Rodney, der glühend stolze Vater, nickte nur und umarmte seine Annie.
    Er hatte ihr eine hübsch eingepackte Schachtel mit filigranen Ohrringen in Form von Rosenknospen mitgebracht und für seine Tochter ein feines Silberarmband mit ihrem Namen drauf und einen pinkfarbenen Plüschhasen.
    Von Emily bekam Rosebud ein Mützchen aus rosa Spitze. Wie gern hätte sie es Marco gezeigt, aber er war nicht da. Am liebsten hätte sie ihm noch viel mehr gezeigt … stattdessen hatte sie ihn vertrieben.
    Teo und Zoe schenkten entzückende Kleidchen, und Luke präsentierte eine große Puppe, die die Sachen später auftragen konnte, wenn Rosebud aus ihnen herausgewachsen und so weit war, dass sie mit Puppen spielte.
    Sogar Finn gesellte sich dazu, zusammen mit Evie, die Annie ein wundervoll weiches rosa Tuch überreichte, in das sie Rosebud einwickeln konnte, wenn

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