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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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Anflug von Wehmut, wie unterschiedlich sie aufgewachsen waren. Wie sich diese ländliche Umgebung doch von der Stadtwohnung mit den weißen Möbeln unterschied, wo sie ihre Kindheit verbracht hatte! Eine Kindheit, in der strenge Regeln und Verbote ihr das Leben schwer gemacht hatten.
    „Ed, wie freuen uns so, das ihr es geschafft habt.“ Eine hochgewachsene, elegant gekleidete Frau mittleren Alters kam auf sie zu und zog Ed in die Arme.
    Jane rappelte sich hoch, leicht derangiert von der stürmischen Begrüßung der Hunde. Na, da machte sie gleich einen schönen Eindruck auf Eds Familie.
    „Sie müssen Jane sein. Ich bin Frances.“ Eds Stiefmutter wirkte einen Moment unentschlossen, als überlegte sie, ob sie Jane die Hand schütteln sollte. Janes Unbehagen wuchs, löste sich aber sofort in nichts auf, als Frances auch sie herzlich in die Arme zog. „Es freut mich, Sie kennenzulernen. Kommen Sie doch mit in die Küche. Im Moment herrscht hier ziemlicher Trubel – kein Wunder, wir haben ja auch George zu Gast.“
    Sogleich fiel die ganze Nervosität von Jane ab. Alles würde gut werden, ganz bestimmt. Eds Stiefmutter wirkte überhaupt kein bisschen arrogant, im Gegenteil, sie behandelte ihren Gast mit echter Herzlichkeit. Jane folgte Ed und Frances in die Küche und stellte fast erschrocken fest, dass sie sich bereits zu Hause fühlte – viel mehr zu Hause als bei ihren eigenen Eltern. Hier sah sie sich als der Mensch akzeptiert, der sie war, man gab ihr nicht das Gefühl, eine einzige Enttäuschung zu sein.
    Am Küchentisch saß ein Mann in seine Sonntagszeitung vertieft. Er blickte hoch, und Jane bemerkte sofort die Familienähnlichkeit. Das musste Eds Vater sein.
    Seine Miene hellte sich auf, und er erhob sich, um Jane und Ed ebenfalls mit einer warmherzigen Umarmung zu begrüßen.
    „Hm, jetzt wird doch nicht etwa eine Art Hofknicks von mir erwartet, oder?“, meinte Jane nur halb im Scherz.
    Das schien Eds Vater für einen gelungenen Witz zu halten, denn er lachte schallend. „Guter Gott, nein, wir sind völlig normale Leute. Bis auf George natürlich … den haben Sie ja schon kennengelernt.“
    „Jane, Sie haben bestimmt Lust auf eine schöne Tasse Kaffee“, bot Frances an.
    „Ja, aber lassen Sie mich bitte helfen, okay? Wie ich sehe, haben Sie alle Hände voll zu tun.“ Sie blickte auf den Haufen Ackerbohnen, den Frances offensichtlich gerade ausgelöst hatte. „Kann ich beim Kochen helfen, oder soll ich besser Kaffee für alle machen?“
    Frances bedachte sie mit einem anerkennenden Lächeln. „Wenn Sie Kaffee machen wollen, nehme ich das Angebot gerne an. Danke.“
    „Wo steckt denn George?“, wollte Ed wissen.
    „In der Bibliothek, Pläne schmieden“, erwiderte sein Vater David. „Seine neueste Geschäftsidee für die Wintersaison: Geistertouren. Ach, sei doch bitte so lieb und red ihm diesen Kursus in Pyrotechnik aus. Es graut mir bei der Vorstellung, dass er jetzt noch lernen möchte, wie man Dinge in die Luft jagt.“
    „Seit wann hört George auf mich?“, gab Ed achselzuckend zurück.
    „Du würdest dich wundern. Übrigens, das Schachbrett steht schon bereit, Jane. George ist ganz heiß auf eine Revanche.“
    „Sind die Mädchen da?“
    „Bea hat ein Meeting, wir erwarten sie nach dem Lunch zurück. Alice nimmt Charlotte im Auto mit“, erzählte Frances. „Die beiden müssten jeden Moment kommen.“
    Jane goss den Kaffee in mehrere Tassen, die auf der Anrichte bereitstanden, Ed fügte Milch und Zucker hinzu. „Ich bringe George eine Tasse hinüber“, meinte er.
    „Nimm einen Strohhalm mit“, schlug Frances vor. „Dann kann er allein trinken. Dass er in seiner augenblicklichen Situation abhängig von der Hilfe anderer ist, macht ihm schwer zu schaffen.“ Sie nahm einen Strohhalm aus einer Packung.
    „Ich hab dich gewarnt, dass er ein furchtbarer Patient sein würde“, bemerkte Ed trocken. „Wenn ihr ihn satthabt, kann er gerne zu mir übersiedeln.“
    „In deiner Wohnung wird er sich völlig eingesperrt fühlen“, mischte Eds Vater sich ein. „Hier kann er wenigstens durch den Garten humpeln und lautstark mit seinem Schicksal hadern. Vom Gleitschirmfliegen hat er offensichtlich die Nase voll.“ David lächelte zufrieden.
    Ed führte Jane durch ein Labyrinth schmaler Korridore zur Bibliothek, einem großen, hellen Raum mit Bücherregalen vom Fußboden bis zur Decke. Schwere Ledersofas und ein riesiger Kamin verbreiteten eine gediegene Atmosphäre. Vor der breiten

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