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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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Mensch sollte sich an derart lieblose Familienverhältnisse gewöhnen müssen. Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Fahren wir nach Hause.“

9. KAPITEL
    Auch die kommenden Wochen bewiesen, wie gut Jane und Ed zusammenpassten, sowohl privat wie auch beruflich. Als Pippa Duffield zwei Tage vor der geplanten Geburt plötzlich starke Blutungen bekam, trafen sie unabhängig voneinander im selben Moment die gleiche Entscheidung: Kaiserschnitt, und zwar sofort.
    Die junge Mutter war in Tränen aufgelöst. „Ich habe doch so aufgepasst, mich nicht überanstrengt. Warum musste das jetzt passieren … zwei Tage vor der Geburt?“
    „Sie können nichts dafür, Mrs Duffield, manchmal geschehen diese Dinge einfach“, redete Ed beruhigend auf sie ein. Ernst fuhr er fort: „Da gibt es etwas, was wir mit Ihnen besprechen müssen. Falls wir die Blutung nicht zum Stillstand kriegen, werden wir gezwungen sein, eine Hysterektomie durchzuführen. Das heißt, wir werden Ihre Gebärmutter entfernen. Natürlich nur im äußersten Notfall, das ist klar. Aber wir brauchen jetzt schon Ihr Einverständnis dafür.“
    „Das bedeutet, ich könnte dann nie wieder Kinder kriegen?“
    „Das heißt es, ja. Es tut mir leid, ich weiß, da stürmt jetzt ein bisschen viel auf Sie ein. Wir alle machen uns natürlich schreckliche Sorgen um die Babys. Dabei dürfen wir aber auch Ihr Wohlergehen nicht außer Acht lassen.“
    Pippa schluckte schwer. „Wenn ich mein Einverständnis nicht gebe und Sie die Blutung nicht stoppen können, heißt das, ich muss sterben?“
    Jane drückte mitfühlend ihre Hand. „Im äußersten Fall, ja.“
    Die junge Frau sog scharf die Luft ein. „Wenn es keinen anderen Weg gibt, dann müssen Sie es eben tun. Hauptsache, den Babys passiert nichts.“
    Danach ging alles sehr schnell. Die Patientin wurde in den OP gebracht. Kaum lag sie in Narkose, setzte Ed zu einem präzisen Schnitt an und holte das erste Baby, das er Iris übergab. Der Neonatologe wartete schon im Hintergrund, um das Neugeborene gründlich durchzuchecken.
    Das zweite Baby war gerade geboren, da verkündete der Anästhesist alarmiert: „Blutdruck fällt.“
    Genau, was sie befürchtet hatten: Die Patientin verlor zu viel Blut.
    Obwohl sie darauf vorbereitet waren und ausreichend Blutkonserven bestellt hatten, verbesserten diese ihren Zustand nicht wesentlich. Jane überlief es eiskalt. Gott, wenn Mrs Duffield jetzt bloß keinen lebensbedrohlichen Schock erlitt. Wenn ihre Blutgerinnung nicht bald einsetzte, würden sie sie verlieren. Dann würde sie die beiden Zwillinge, die sie sich so sehnlich gewünscht hatte, nie sehen.
    Verzweifelt pumpten sie weiter Blut in sie hinein.
    Bitte, bitte, flehte Jane im Stillen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte der Anästhesist leise: „Wir haben sie wieder. Blutdruck steigt.“
    „Gott sei Dank.“ Ed war anzumerken, wie sehr er trotz professioneller Abgeklärtheit um das Leben seiner Patientin gebangt hatte.
    Mit ruhiger Hand nähte er die Wunde, und Mrs Duffield wurde in den Aufwachraum gebracht.
    „Wie geht es den Babys?“, wollte Ed wissen.
    „Ich behalte sie noch eine kleine Weile auf der Neugeborenen-Intensivstation, um ihnen ein bisschen Sauerstoff zu geben. Es sind kleine Kämpfer wie ihre Mum. Sie werden es schaffen.“ Der Neonatologe klang zuversichtlich.
    Iris machte schnell ein paar Fotos der Neugeborenen, um sie später den Eltern zeigen zu können. Währenddessen kümmerte sich Jane im Wartebereich des OPs um Mike, der völlig aufgelöst war. Nachdem es ihr gelungen war, ihn ein bisschen zu beruhigen, begleitete sie ihn in den Aufwachraum.
    Tief bewegt zog Mike seine Frau, die noch leicht benommen von der Narkose war, in die Arme. „Ich hatte solche Angst um dich.“
    „Mir geht’s gut. Aber die Babys … sie sind auf der Intensivstation.“ Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Iris, die ihnen gefolgt war, hielt den frisch gebackenen Eltern die Fotos hin. „Da sind Ihre beiden Prachtmädchen.“
    Vor Rührung brachten die beiden erst kein Wort heraus. Schließlich meinte Mrs Duffield tränenerstickt: „Sie sind so winzig …“
    „Für die fünfunddreißigste Woche haben sie ein gutes Gewicht“, sagte Jane aufmunternd. „Ich weiß, ich habe gut reden. Aber glauben Sie mir, alles wird gut, Sie werden sehen.“
    Abends in Janes Wohnung fielen Ed und Jane völlig erschöpft ins Bett.
    „Das haben wir heute doch perfekt hingekriegt, wir beiden, was?“ Ein Gähnen

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