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Aeternum

Aeternum

Titel: Aeternum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bottlinger
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gegen ihn durchsetzen.
    Entschlossen schob sie alle Gedanken an eine Niederlage beiseite. Vielleicht, falls Jul sie doch noch suchen kam, hatte sie eine Chance. Eine armselige Hoffnung, eine, für die sie sich auf jemand anderen als sich selbst verlassen musste. Aber immerhin besser als nichts.
    »Das war von Anfang an dein Plan, oder?« Amanda versuchte, die Dunkelheit mit Blicken zu durchdringen, lauschte auf jedes noch so kleine Geräusch. Sie wusste nicht, ob ihre Magie noch funktionierte, wenn sie jede Vorstellung davon verlor, wo Balthasar war. »Du dachtest, es wäre einfach, mir die Waffe abzunehmen, sobald Nachasch sie mir gegeben hat.«
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, musste sie sich auf die Zunge beißen, um nicht hysterisch zu kichern. Was erwartete sie? Dass er sich wie ein Filmbösewicht auf einen Plausch einließ, obwohl jedes Wort, das er sagte, ihr seine Position verriet?
    Und tatsächlich schlug ihr Schweigen entgegen. Ein Prickeln wie von tausend Nadeln kroch ihren Arm hinauf. Sie biss die Zähne zusammen. Klar, dass der Mistkerl auch das gegen sie verwenden würde.
    Da, ein leiser Schritt! Amanda griff nach ihrer Magie, stieß in Gedanken zu. Krallen kreischten über Stein. Das Geräusch schmerzte ihr in den Ohren, aber sie hielt den Druck aufrecht, schob Balthasar immer weiter zurück. Sie spürte, wie er sich dagegenstemmte. Solange sie das durchhielt, würde sie zumindest wissen, wo er war.
    »Du kommst nicht gegen mich an, Amanda.« Sie hörte die Anstrengung in seiner Stimme. Gleichzeitig wurde aus dem Prickeln in ihrem Tattoo ein Gefühl wie die Berührung tausender glühender Nadeln. »Das konntest du nie. All dein Aufbegehren hat dir nichts als Schmerz eingebracht. Finde dich endlich damit ab, dass du mir gehörst. Es ist nicht so schlimm, mir treu zu dienen, wie du denkst.«
    »Ach ja?« Mühsam presste Amanda jede Silbe am Schmerz vorbei. »Ich hätte ein paar Gegenargumente. Angefangen damit, dass du meinst, mit deinen Dienern einfach machen zu können, was du willst. Als wären sie auch nicht mehr als diese verdammten Kunstgegenstände, die du sammelst.« Die Worte halfen, ihre Wut zu schüren, den Schmerz zu verdrängen. Endlich konnte sie sagen, was sie dachte, musste die Konsequenzen nicht mehr fürchten.
    »Weißt du, diese Einstellung war vielleicht zu deiner Zeit modern, aber seitdem haben wir so Dinge wie Menschenrechte und Demokratie erfunden. Das Zeug funktioniert zwar auch nicht perfekt, aber immerhin ist es besser als …« Sie keuchte auf, als eine neue Welle des Schmerzes durch ihren Arm fuhr. Mittlerweile schien er in Flammen zu stehen, heiße Tränen liefen ihr über die Wangen. Dies war immer der Punkt gewesen, an dem sie spätestens den Blick gesenkt und gerade genug Unterwürfigkeit gezeigt hatte, um Balthasar zu besänftigen. Aber diesmal nicht. Nie wieder.
    Das Blut rauschte in ihren Ohren. Helle Lichtflecken tanzten vor ihren Augen. Verzweifelt klammerte sie sich an ihre Magie. Sie versuchte ihren Redeschwall wieder aufzunehmen, brachte aber nur noch ein Krächzen zustande. Sie würde nicht mehr lange durchhalten. Nicht lange genug, denn noch immer sah sie nirgends das blaue Flackern von Juls Flammenschwert. Vorausgesetzt, er kam überhaupt. Wenn es doch nur einen Weg gäbe, wie sie Balthasar allein besiegen konnte.
    Mit einem Mal durchzuckte sie eine Erinnerung. Die Nacht in der Bibliothek, als sie zum ersten Mal von Balthasars Blut getrunken hatte. Das Messer, das getrieben von der Kraft ihrer Gedanken auf ihn zugejagt war. Er hatte es mit der Hand gefangen, Klinge voran. Und mit dem Steinmesser musste man keinen tödlichen Treffer landen. Ob es seine Wirkung auch entfaltete, wenn sie es nicht berührte? Vielleicht war es einen Versuch wert.
    Nun spielte es keine Rolle mehr, wie lange sie brauchte, die Klinge zu ziehen, und ob er sie sah. Mühsam verlagerte sie das Gewicht, streckte das Bein, an dem die steinerne Waffe vom Jeansstoff gegen ihre Haut gedrückt wurde. Mit zwei Fingern bekam sie den Griff zu fassen, zog das Messer hervor. Sie hatte nur einen Versuch. Dies würde funktionieren oder ihr Sklaverei bis in alle Ewigkeit einbringen.
    »Sieh an.« Balthasars Stimme klang heiser, der Schmerz in ihrem Arm ebbte ein wenig ab. Gut. Sie atmete tief durch, versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Wenn sie ihn treffen wollte, musste sie ihn ablenken, sonst würde er sicher schneller ausweichen, als sie bereuen konnte, den Versuch gewagt zu haben. Sie hielt

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