Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
anderen.«
Christian wandte den Blick ab. Antoinette konnte fast hören, wie er nachdachte. Oberon hatte recht, und Christian wusste es.
Er wandte sich wieder an den Ursier. »Ihnen und mir ist klar, dass Dante weder den Verstand noch die Gerissenheit und auch nicht die Selbstbeherrschung besitzt, um so etwas allein durchzuziehen.«
Oberon nickte. »Er ist masochistisch, gefährlich undvöllig verrückt, wenn Sie meine Meinung hören wollen, aber jemand anderes zieht die Fäden, und wir müssen herausfinden, wer es ist.«
Christian lächelte. »Oberon, Sie sind wohl doch nicht der dickköpfige Hurensohn, für den ich Sie immer gehalten habe.«
»Doch, der bin ich.« Oberon verschränkte die massigen Arme vor der Brust. »Aber das bedeutet nicht, dass ich dumm bin. Ich darf nicht einmal offiziell an diesem Fall arbeiten, aber er lässt mich nicht in Ruhe. Sind Sie also dabei?«
»Ich habe eine Spur, der ich morgen Nacht nachgehen will.«
»In Ordnung. Ich komme nach Sonnenuntergang zurück.« Oberon holte einen kleinen Schlüsselanhänger in Form eines Schädels hervor und wirbelte die Schlüssel an seinem Zeigefinger herum. »Und passen Sie auf sie auf. Dante will sie unbedingt haben.«
Antoinette zitterte, und diesmal befreite sie sich nicht aus Christians Arm. »Das werde ich.«
Oberon nickte und ging. Sie lauschte dem Klang seiner Harley Davidson, bis er in der Ferne verwehte, und drehte sich dann zu Christian um.
»Was ist das für eine Spur?«, fragte sie.
Er wandte ihr den Rücken zu. »Es ist nichts Konkretes. Ich möchte es nicht sagen, bevor wir sie nicht untersucht haben.«
»Ich war der Meinung, dass wir zusammenarbeiten.«
Er schwieg eine Weile. »Es handelt sich um etwas, das ich über den Kult herausgefunden habe.«
»Den AW-Kult?«
Er senkte den Kopf, hob ihn wieder und sah sie an. »Valerica könnte darin verwickelt sein.«
Antoinettes Augen füllten sich mit Tränen, denn siesah wieder vor sich, wie Viktor auf dem Asphalt des Parkplatzes gelegen hatte, als Christian ihm sein Versprechen gegeben hatte. »Es tut mir leid«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Er drehte sich um und schlang die Arme um sie. »Es muss dir nicht leidtun. Ich habe Viktor zwar versprochen, Valerica zu beschützen, aber wenn sie wirklich mit dieser Sache zu tun hat, kann ich mein Versprechen unmöglich halten.«
»Du tust das Richtige.« Sie machte sich von ihm los und sah ihn an. »Aber beschütze sie, wenn du kannst.«
Sie und Valerica hatten nichts füreinander übrig, aber Viktor war ein guter Mann und darüber hinaus ihr Freund gewesen. Christian küsste sie – zuerst sanft, doch dann feuriger, als sein Verlangen wuchs.
»Sollten wir nicht wenigstens in dein Zimmer gehen, bevor das Personal uns sieht?«, flüsterte sie zur Decke, während er ihr winzige Küsse auf den Hals drückte. Ohne ein weiteres Wort hob er sie auf und trug sie nach oben.
◀ ▶
Christian erwachte und fand das Bett neben sich leer vor – wie üblich. Die Sonne ging bald unter, und der allgegenwärtige Nebel der Tagesstunden lag noch über seinen Gedanken.
Der Hunger tobte in seinen Adern. Er musste sich nähren, bevor er nach draußen ging. Er hatte darauf geachtet, sich nicht bei Antoinette zu bedienen, als sie sich geliebt hatten. Außerdem war es noch zu früh, um das Haus zu verlassen. Er setzte sich auf die Bettkante und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, dann stand er auf und zog sich an.
Er fand sie dort, wo er es erwartet hatte: Sie lag bäuchlings in ihrem eigenen Bett, hatte die Laken weggetreten, und nur ein knappes Höschen bedeckte ihren festen Hintern. Während des Tages verließ sie ihn stets, um zu duschen und allein zu schlafen. Es kränkte ihn, dass sie nicht bei ihm bleiben wollte.
Cerberus hob den Kopf und wedelte mit dem Schwanz; er lag an seinem Stammplatz am Fußende von Antoinettes Bett. Christian schob eine blonde Locke beiseite und küsste sie aufs Ohr. Sie schnurrte. Mit seinen Küssen fuhr er an ihrem Rückgrat entlang, hielt bei der Tätowierung inne, bewegte sich dann wieder nach oben und küsste die Seite ihrer Brust, die gegen das Laken drückte. Sie drehte sich um, damit er besser an sie herankam, aber er richtete sich auf und versetzte ihr einen leichten Klaps auf den Po.
»Guten Abend, Schlafmützchen«, sagte er und genoss den Anblick ihrer Nacktheit.
»Hm … das ist ja ein netter Weckruf.« Sie lächelte und streckte sich. »Aber du willst doch jetzt nicht aufhören,
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