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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Hände und küsste die tränenfleckigen Lider. »Ist alles in Ordnung mit dir, Baby?«
    Sie nickte und lächelte ihn an. Es war kein ganz glückliches Lächeln, aber es hatte Potenzial. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten sah sie einen anderen Mann als Christian mit Verehrung im Blick an. Obwohl dieser Knabe noch ziemlich jung war, hatte er Mut und Kraft, und das war genau das, was Valerica brauchte. Und er konnte ihr etwas geben, das Christian ihr nie hatte geben können. Liebe.
    Christian streckte Ricky die Hand entgegen. »Passen Sie gut auf sie auf.« Er sah dem Mann in die Augen. »Und behandeln Sie sie so, wie sie es verdient hat.«
    Der junge Mann wirkte überrascht, aber er ergriff Christians Hand und drückte sie fest. »Ja, Mann, das werde ich.«
    Christian zog Valerica zu sich und küsste sie auf die Stirn. »Auf Wiedersehen, Valerica.«
    »Auf Wiedersehen«, flüsterte sie.
    Als sie wieder vor dem Gebäude standen, blickte Oberon an der Fassade hoch. »Sagen Sie, Christian, war einmal etwas zwischen ihr und Ihnen?«
    Christian zuckte die Schultern. »Wir kennen uns schon sehr lange. Warum?«
    »Dieser Junge hat wie ein Doppelgänger von ihnen ausgesehen.«
    »Blödsinn.«
    »Von dort aus, wo ich gestanden habe, konnte ich Sie beide kaum auseinanderhalten.« Verwirrt schüttelte Oberon den Kopf.
    Christian wechselte das Thema. »Wohin gehen wir jetzt?«
    Oberon stemmte die großen Hände in die Hüften. »Ich weiß nicht. Vielleicht zu Ihnen, wo wir unsere Aufzeichnungen vergleichen können?«

26    GEFLÜSTER IM DUNKELN
    Antoinette beendete ihre Übungen und ging zurück in ihr Zimmer. Ihre Muskeln zitterten von der Anstrengung, doch sie dachte an nichts anderes als daran, wie lebendig sie sich gefühlt hatte, als Christian und sie sich geliebt hatten.
    Sex war nie besonders wichtig für sie gewesen. Ihre Jungfräulichkeit hatte sie im Alter von sechzehn Jahren an ein Bürschchen aus der Akademie verloren. Es war ein völlig vernachlässigbares zweiminütiges Fummeln im dunklen Geräteraum mit einem Achtzehnjährigen aus einer anderen Klasse gewesen. Sie hatte bloß wissen wollen, weshalb um diese Sache solches Aufheben gemacht wurde, und war zu dem Schluss gekommen, dass es viel Lärm um nichts war.
    Der Junge war grob in sie eingedrungen, nachdem er ein wenig ihre Brüste massiert und die Nippel gezwickt hatte. Er hatte einige Sekunden lang in sie gestoßen und war dann zitternd gekommen. Danach hatte er seine Hose zugeknöpft und sie mit einigen Blutergüssen und unbefriedigt auf den übereinandergestapelten Turnmatten liegen gelassen. Den Rest des Schuljahrs hatte er sie nicht einmal mehr angesehen.
    Manchmal ging sie nach einer Tötung in eine Bar und musste sich vergewissern, dass sie noch ein menschliches Wesen war. Dann arbeitete sie ihr Adrenalin bei einem raschen Ritt auf dem Rücksitz irgendeines Autos oder an der Mauer einer dunklen und schmutzigen Gasse mit einem gesichtslosen Mann ab.
    Manchmal besorgte ihr »Freund« sogar ein Hotelzimmer, aber sie blieb nie länger als unbedingt nötig. Und wenn sie niemanden fand, mit dem sie schlafen wollte, fing sie stattdessen einen Streit an. Ein guter Kampf verbrauchte ungefähr genauso viel Energie und war manchmal sogar befriedigender.
    Sie hatte noch nie einen Mann getroffen, mit dem sie öfter als einmal schlafen wollte. Bis jetzt.
    Es war nur Sex, oder?
    Mehr durfte es nicht geben. Eines Tages könnte er ihr Feind sein. Ist es falsch, mit seinem Feind zu schlafen?
    Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. War Christian etwa schon zurück?
    »Herein, ich bin angezogen«, antwortete sie.
    Dylan drückte die Tür auf und stand mit einem Tablett auf der Schwelle. »Der Butler hat mich gebeten, Ihnen das mitzubringen, da ich sowieso zu Ihnen gehen wollte.«
    »Ah, mein Babysitter.«
    Er ging durch das Zimmer und stellte das Tablett mit Milch, einem Sandwich und einem Apfel auf dem Tisch ab. Der gute Kavindish wusste genau, dass sie nach ihren Übungen immer hungrig war.
    Dylan ging zum Fenster und überprüfte, ob es fest geschlossen war. Antoinette setzte sich, zog ihre Turnschuhe aus, wischte sich die Hände ab, nahm das Sandwich und biss herzhaft hinein. Es war mit Roastbeef und viel Senf belegt – genauso, wie sie es mochte.
    »Warum glaubt Oberon, dass ich Ihren Schutz brauche?«, fragte sie mit vollem Mund.
    Dylan drehte sich am Fenster um und betrachtete sie eingehender. »Unterschätzen Sie Rubins nicht. In diesem Lagerhaus

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