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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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entschieden habe, was ich mit dir mache. Falls ich herausfinden sollte, dass du etwas mit dieser Sache zu tun hast, dann …«
    Nathan stand auf, nachdem Tyrone ihn losgelassen hatte, und klopfte seinen Anzug aus. Sein Blick war pures Gift. »Das ist alles deine Schuld, du Schlampe«, zischte er.
    »Es reicht!«, brüllte Tyrone.
    »Nein« , höhnte Nathan. »Ich bin jahrzehntelang der Schar treu ergeben gewesen, obwohl ich weiß, dass die meisten hinter meinem Rücken über mich reden. Und jetzt ziehst du diese dreckige Hure mir vor, so wie du es immer getan hast. Immer waren entweder sie oder Dylan deine Lieblinge. Ich war es jedenfalls nie.«
    Ihr Vater versetzte Nathan eine Ohrfeige. Der Ausdruck der Schuld in Nathans Miene bestätigte die Anklage ihres Bruders. Nathan berührte die Wange, die Tyrone zu schlagen gewagt hatte, und ging aus dem Raum, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Tyrones Schultern sackten zusammen. »Ich werde die Mädchen in ein paar Stunden zu deiner Wohnung bringen lassen«, sagte er, ohne Kitt anzusehen.
    »Danke«, flüsterte sie.
    Tyrone beugte sich über den toten Felier und zog ihm den goldenen Ring vom Finger. Kalte Wut brannte in seinen blassblauen Augen, als er das Schmuckstück hochhielt, sodass es das Licht einfing. Als er den Ring Kitt zuwarf, wurde sein Gesicht wieder ausdruckslos. »Du hast deine Kompensation gehabt. Geh jetzt bitte.«
    Ihr Herz zersprang in tausend Scherben.
    »Leon«, sagte er, als der Mann ihn mit seinen trügerischen lohbraunen Augen ansah. »Bitte Mr. O’Shea wieder herein.«
    Ihr Vater sah sie nicht mehr an, als sie zusammen mitOberon ging. Diesmal glaubte sie nicht, dass es nur gespielt war. Sie hatte ihm den letzten Sohn und die Enkelinnen genommen. Das war zu viel Schmerz für einen einzigen Tag.
    ◀   ▶
    Kitt saß am Tisch und schaute alle fünf Sekunden auf die Uhr. Die Nacht war schon hereingebrochen, und die Mädchen waren noch immer nicht hier.
    »Würdest du bitte damit aufhören?«, fragte Oberon. »Du vergießt nur deinen Kaffee.«
    »Womit soll ich aufhören?«, fragte sie und schaute wieder auf die Uhr.
    »Du zappelst mit dem Bein. Das machst du immer, wenn du nervös, ungeduldig oder verrückt vor Angst bist.«
    Sie schaute auf die unangerührte Tasse. Das blasse Getränk war über den Rand geschwappt und hatte eine milchige Lache gebildet.
    Er hatte mit ihrer Kaffeemaschine gekämpft und ihr einen Latte gemacht, wie sie ihn mochte, doch sie hatte ihn verdorben. Sie hielt das Bein still und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln.
    Es klopfte, und sofort war sie auf den Beinen und rannte zur Tür. Aber bevor Kitt sie öffnete, hielt sie inne, strich sich die Haare zurück und richtete ihre Kleidung.
    »Du siehst gut aus« , sagte er leise, bevor sie fragen konnte.
    Sie setzte ein Lächeln auf und drehte den Türknauf.
    Die Zwillinge standen im Korridor, hatten ihre Taschen über die Schultern geschlungen und hielten Koffer in den Händen. Seph sah wie immer verdrießlich drein.
    »Kommt bitte herein.« Kitt trat zurück und winkte sieherein. Klang ihre Stimme höher und nervöser als gewöhnlich, oder war sie inzwischen paranoid geworden? Sie sah Oberon an und bettelte um Hilfe.
    Er zwinkerte ihr zu, stand auf und nahm die Koffer der Zwillinge. »Mir nach, Mädchen. Euer Zimmer liegt am hinteren Ende des Flurs.«
    Kitt stieß einen Seufzer aus. Sie waren hier – aber was jetzt? Sie sah sich um und bemerkte die Lache auf dem Tisch.
    Kaffee – eine gute Idee.
    Sie lief in die Küche, brühte eine Kanne Kaffee und wischte die Schweinerei, die sie angerichtet hatte, mit dem Küchenhandtuch auf. Gerade als sie damit fertig war, kam Oberon den Flur entlang.
    »Ich überlasse sie dir«, sagte er.
    Die Panik nahm ihren Ausgang in den Fußballen, stieg prickelnd an den Beinen hoch und stach ihr in den Magen. »Du kannst mich doch nicht jetzt schon mit ihnen allein lassen«, flüsterte sie.
    Was sollte sie zu ihnen sagen?
    Was würden sie über Kitt denken?
    Was hielten sie von ihrer neuen Wohnsituation?
    Fragen über Fragen schossen ihr mit Lichtgeschwindigkeit durch den Kopf.
    Oberon ergriff ihr Handgelenk. »Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich bin mir sicher, dass sie dich nicht fressen werden.«
    »Das hängt davon ab, wie viel du zu essen im Haus hast«, sagte Cal lächelnd. »Seph kann sich durch eine ganze Kuh mampfen, wenn sie wirklich hungrig ist.«
    »He!« Seph stieß ihrer Schwester in die Seite. »Das musst du gerade sagen,

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