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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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zum dritten führten.
    Die Mädchen waren nicht allein; vier andere Felier waren bei ihnen. Er erkannte Leon und Tyrone Jordan.
    Das könnte interessant werden.
    Dazu bemerkte er einen starken ursischen Geruch. Gott sei Dank, Oberon war auch dabei. Er würde sie beschützen, besonders vor Leon.
    Donnerndes Rumpeln ertönte hinter ihm. Er drehte sich um und sah, dass die Lichter eines Zugs auf ihn zurasten.
    Ganz in der Nähe gab es eine Nische.
    Der Boden unter seinen Füßen erbebte.
    Raven rannte noch schneller und warf sich in die Nische. Die Metallräder kreischten weniger als einen Fuß von seinem Kopf entfernt, während der Zug an ihm vorbeifuhr.
    Er keuchte vor Aufregung, beruhigte sich rasch und nahm die Duftfährte wieder auf, die in die Richtung des vorbeigefahrenen Zugs wies. Er konnte sich nur auf seinen Geruchssinn verlassen, der beinahe so etwas wie Bilder in seinem Kopf erschuf.
    Die Fährte führte ihn zu einem alten, nicht mehr benutzten Abschnitt des Tunnels. Zumindest musste er nun nicht mehr befürchten, von einem Zug überrollt zu werden. Hier unten verliefen Hunderte Kilometer stillgelegter Tunnel – und wer wusste schon, was es sonst noch gab.
    Er folgte den Düften bis zu einem Riss in einer Betonwand des Tunnels, breit genug, dass sich ein Mensch hindurchzwängen konnte. Dahinter ging es etwa dreißig Fuß lang abwärts, bis sich der Gang in ein natürliches Höhlensystem öffnete, dem die geraden Linien und Winkel künstlicher Tunnel fehlten.
    Sie waren ganz in der Nähe; die Spur war nur wenige Minuten alt. Überdies bemerkte er den älteren Geruch von Seph und Nathan; beide Ausdünstungen waren stark von Angst durchsetzt. Dazwischen trieben Spuren des Pheromondufts, den der Killer hinterließ – ein Duft, wie Raven ihn in all den Jahren noch nie wahrgenommen hatte.
    Er lief vorsichtig weiter; seine Nase führte ihn. Stimmen ertönten etwa eine halbe Meile vor ihm. Ein unheimliches gelbes Glühen flackerte auf und verschwand wieder, als die Stimmen um eine Ecke bogen. Dann setzte Stille ein, und er bewegte sich behutsam voran, bis er aufsie stieß. Als er seine zweite Tochter und deren Mutter sah, machte sein Herz einen Sprung.
    »Wir müssen uns einen Moment lang ausruhen«, sagte Oberon gerade.
    »Nein, wir sollten weitergehen«, drängte Kitt.
    »Sieh dir Cal an. Sie ist ganz erschöpft«, knurrte Oberon.
    Die Höhle hatte sich in einen natürlich entstandenen Raum geöffnet. Cal saß auf einem Felsen und ließ den Kopf hängen, aber als Raven in das gedämpfte gelbe Licht einiger Leuchtstäbe trat, schien sie ihn zu spüren. Sie hob den Kopf und sah in seine Richtung.
    »Raven?«, flüsterte sie. Ungläubigkeit und geradezu ekstatische Erleichterung rangen in ihr um die Vorherrschaft.
    »Du bist gekommen!« , sagte sie lauter. Sie sprang auf, rannte ihm entgegen und warf sich in seine Arme. Sie vergrub das Gesicht an seiner Schulter.
    »He, Kindchen.« Er schloss die Arme um sie und küsste sie auf die Stirn, als wäre sie tatsächlich noch ein kleines Kind. Sie zitterte und umarmte ihn fester.
    Er hob den Blick und sah einige erstaunte Gesichter – auch das von Kitt.
    ◀   ▶
    Zwanzig Minuten nachdem sie Raven abgesetzt hatte, hielt Antoinette vor dem Lagerhaus, in dem Tripper seinen Lieferwagen versteckt hatte. Irgendetwas stimmte nicht. Auf den ersten Blick schien alles zu sein wie immer, aber ihr sechster Sinn warnte sie. Sie holte ihr Handy heraus und wählte rasch mit dem Daumen.
    Sofort wurde sie mit dem Anrufbeantworter verbunden. »Tony, ich bin soeben bei Tripper angekommen, und hier ist es zu still. Vielleicht ist alles in Ordnung, aber ich wollte Ihnen nur zur Sicherheit Bescheid sagen.«
    Sie steckte das Handy zurück in ihre schwarze Cargohose und öffnete den Kofferraum. Antoinette holte die Katanas aus ihren Kästen und schloss die Klappe leise wieder. Sie überprüfte die Schnürriemen an ihren Kampfstiefeln, schaute zur Tür und hoffte, Tripper würde erscheinen.
    Aber das tat er nicht.
    Dann erkannte sie, was sie so unruhig machte.
    Sie hörte keine Musik.
    Es war viel zu ruhig.
    Der Geruch von Blut und Tod hing schwer im Inneren des Lagerhauses. Hund lag reglos auf seinem Teppich, und sie stieß einen Seufzer aus. Armer alter Kerl. Aber als sie sich ihm näherte, hob er den Kopf, stieß ein leises Jaulen aus, kämpfte sich mühsam auf die Beine und begrüßte sie.
    Sie brauchte ihre Aeternus-Fähigkeiten nicht, um zu spüren, dass der alte Hund Angst hatte. Er

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