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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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gefreut … und darauf, dass ihn sein Vater wiedersah.
    Vater … pah. Eher ein Gefängnisaufseher.
    »Hast du mich vermisst, Vati ? Hast du mich vermisst, seit du mich durch den Schamanen im Kopf meines Bruders hast einsperren lassen?«, zischte Gideon.
    Der Engel, den sie Kitt nannten, kämpfte gegen seine Fesseln an; die Worte wurden durch den Knebel erstickt.
    Tyrone machte eine steinerne Miene. »Ich habe es getan, um meine Kinder zu schützen. Wenn die Schar herausgefunden hätte, was ihr seid, wäret ihr sofort getötet worden.«
    »Aber warum ich?«, winselte Gideon. »Warum nicht Nathan?« Das wollte er schon so lange wissen.
    »Die Schar hatte deinen Bruder bereits gesehen«, sagte Tyrone.
    Diejenige, die sie Kitt nannten, gab einen Laut der Verwirrung von sich.
    »Sag es ihr, Papa. Sag ihr, was du mit mir gemacht hast«, drängte Gideon.
    »Zwei Herzschläge, alles normal. Aber die Geburt war schwierig. Es ist einiges schiefgelaufen. Und am Ende war da nur Nathan.« Einen Moment lang ließ Tyrone den Kopf hängen. »Wir haben den Ältesten gesagt, dass Nathans Wurfgenosse bei der Geburt gestorben ist. Das schien uns das Einfachste zu sein.«
    »Du hast gelogen«, flüsterte Gideon.
    Tyrone hob entschuldigend die Hände. »Wir wussten es nicht. Du hattest dich nicht gezeigt, Gideon, bis Nathan plötzlich zwei Personen war. Wir mussten doch unser Kind retten.«
    »War ich nicht auch euer Kind?«, fragte Gideon ungläubig. Sein Hass wuchs.
    »ER HATTE ANGST VOR DIR« , intonierte Ealund.
    »Wirklich?«, fragte Gideon und legte den Arm fester um seinen Engel. »Hattest du Angst vor mir?«
    »Was?« Tyrone wandte den Blick von ihm ab. »Nein.«
    Gideon spürte die Lüge. Diesmal war Nathan seltsam still in seinem Kopf.
    Tyrone trat näher an ihn heran. »Wie ich schon gesagt habe, hätte die Schar deinen Tod verlangt, wenn sie herausgefunden hätte, was du in Wirklichkeit bist. Deshalb habe ich den Schamanen beauftragt, die Zeremonie im Geheimen durchzuführen.«
    »Sie haben dich mir weggenommen.« Nun war es zum ersten Mal Nathan, der etwas sagte. »Ich war ganz allein.«
    »Deine Mutter hat sich gegen meine Entscheidung gewandt. Sie wollte, dass ich die Wahrheit sage … Sie wollte, dass wir die Schar verlassen und euch beide mitnehmen.«
    Gideons Herz schlug bis zum Hals. »Sie hat um mich gekämpft?«
    »Ja. Sie hat dich sehr geliebt. Aber ich war der neue Alpha der Schar.« Tyrone ging einen Schritt zur Seite, seine Augen blickten in die Ferne. »Sie war am Boden zerstört, als sie dich verloren hat.«
    »Sie hat mich geliebt!« Er hatte immer geglaubt, dass sie ihn hasste – es war so schwer zu glauben.
    »ER LÜGT! UM SEIN ANDERES KOSTBARES KIND ZU SCHÜTZEN«, flüsterte Ealund. »UM NATHAN ZU RETTEN.«
    Tyrone nickte. »Sie hat so sehr um dich getrauert, dass sie wieder zum Östrus gekommen ist. Und damals wurden Dylan und Kathryn gezeugt.«
    Er war ihr wirklich nicht egal. Seine Mutter war der wahre Engel. Nicht diese hier.
    »JA!« Ealunds geisterhafte Gestalt schwebte über dem Abgrund. »SIE IST UNWÜRDIG. SCHICK SIE ZU MIR.«
    »Ja, schick sie zu Ealund« , flüsterte Nathan in seinem Kopf.
    Gideon nickte und rammte dem falschen Engel das Messer in die Brust.

38    DIE ZEIT IST ABGELAUFEN
    Erde und Schutt regneten auf Raven herunter, als die Zwillinge nach ihm griffen, und er verlor langsam den Halt an den Steinen. Er schloss die Augen und spuckte einen Mundvoll Geröllstaub aus.
    »Halt durch«, brummte die Stimme des Ursiers von oben.
    Eine Sekunde später wurde Seph an den Fußknöcheln herabgelassen. Sie schenkte ihm ein unsicheres Lächeln, während sie die Finger um seine Handgelenke schloss.
    »In Ordnung!«, rief sie über die Schulter.
    Raven legte den Arm um ihre Hüfte, und Oberon zog die beiden langsam zum Rand des Abgrunds hoch. Bis Stücke aus dem Stein abbrachen.
    »WARTE!«, schrie Raven.
    Noch mehr kleine Steine und Schutt regneten herab, und als sich der Fels wieder beruhigt hatte, zog Oberon weiter. Schließlich hatten sie den Rand erreicht, und der Ursier und Seph halfen Cal hoch, während sich Raven allein auf den rettenden Boden stemmte und aufstand.
    Er staubte sich die Hände ab und sah Oberon an. »Danke.«
    »Nicht der Rede wert«, brummte dieser. »Sei aber beim nächsten Mal etwas vorsichtiger.«
    »Wir müssen gehen«, sagte Raven und klopfte ihm auf den Rücken. »Wir …«
    Ein erstickter Schrei hallte von den Felswänden wider.
    Raven brauchte keinen

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