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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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blinzelte ihm zu. Die Angst des Bären war an seiner Miene deutlich abzulesen. Joshuas und Jerichos Blicke flogen voller Sorge zwischen dem Kampf der beiden schwarzen Panther und dem Drama, das sich um Kitt abspielte, hin und her.
    Leon stand ein wenig abseits und sah ebenfalls dem Kampf zu. Als spürte er die Macht von Ravens Blick auf sich, drehte er sich plötzlich um. Ein breites Grinsen legte sich auf das Gesicht des Löwen.
    Du bist tot.
    Als ob er Ravens Gedanken lesen könnte, sah er hinüber zu seinen Brüdern, hob auffordernd eine Braue und schien vollkommen darauf zu vertrauen, dass seine Brüder ihn vor Raven beschützen würden.
    Ravens Wut brannte. So sehr er sich wünschte, hinüberzustürmen und dem Löwen die Kehle herauszureißen, musste er doch zuerst an die Sicherheit seiner Familie denken. Jericho schaute zu Leon und sah dann Raven einen Moment lang an. Der Tiger-Mann kniff die Lippen zusammen. Vielleicht war Leon doch nicht so sicher, wie er glaubte.
    Die beiden Panther setzten ihren wilden Kampf fort, während die anderen zusahen. Es war nicht klug, sich zwischen zwei kämpfende Animalier zu stellen, wenn man weiterleben wollte. So blieb den anderen nichts übrig, als zurückzubleiben und auf ihre Gelegenheit zu warten. Raven verlagerte seinen Griff um Kitts Schultern, als diese aufjammerte.
    »Vielleicht verwandeln sie sich zurück, wenn man sie trennt«, schlug Leon vor.
    Die Tiger-Zwillinge drehten ihm gleichzeitig die Köpfe zu und sahen ihn an, als sei er verrückt.
    Der Löwe zuckte mit den Schultern. »Das war nur ein Vorschlag.«
    Als Cal einen weiteren Schnitt machte, richtete Raven seine Aufmerksamkeit wieder auf Kitt.
    Kitt bäumte sich auf und ächzte; ihr Gesicht verzerrte sich voller Schmerzen. Entschlossen biss Cal die Zähne zusammen. Er war nie stolzer auf sie gewesen als jetzt,wo er sie bei der Arbeit beobachtete. Sie runzelte die Stirn vor Anspannung.
    Wenn auch nur das geringste Silberstäubchen in Kitts Herz oder Hirn drang, konnte das für sie den sofortigen Tod bedeuten. Blieb das Silber hingegen in der Wunde, würde sich das Hautgewebe entzünden.
    Cal tastete vorsichtig herum; ihre Hände waren bis zu den Gelenken vom Blut ihrer Mutter überzogen. Sie schaute auf. »Es ist ihrem Herzen gefährlich nahe. Ich muss vorsichtig sein, damit ich nicht in die Muskelwand steche.«
    Wie konnte sie nur so ruhig bleiben, wo ihm doch das Herz bis zum Hals schlug. Nein, sie war nicht gelassen. Er bemerkte die Anspannung um ihren Mund und die Sorge in ihrem Blick.
    »Ich habe Vertrauen zu dir«, sagte Raven.
    Es war Seph, die schluchzte und sich die Tränen wegwischte. Er nahm sie bei der Hand und zog sie zu sich hinunter.
    »Ich hab’s!«, rief Cal. Ihr Gesicht strahlte vor Freude. In ihren blutigen Fingern hielt sie ein ebenfalls blutiges, dreieckiges Metallstück. Sie ließ es auf den Boden fallen, wischt sich die Finger an ihrem Hemd ab und versuchte den Blutfluss zu unterbinden. Noch nie war er so froh gewesen, ein kleines, vergiftetes Metallstück zu sehen. Seph hielt die Taschenlampe hoch, während Cal die abgebrochene Spitze an die Klinge des Messers hielt.
    »Es fehlt nichts«, sagte sie und lächelte vor Erleichterung.
    Kitt stieß plötzlich den Atem aus, hob den Kopf und öffnete die Augen.
    »Ganz ruhig«, sagte Cal. »Es wird alles wieder gut.«
    Sie wird gesund werden.
    Vorsichtig küsste Raven Kitts Lippen und lächelte seineTochter an, die nun am ganzen Körper zitterte. Nachdem sie ihre Arbeit verrichtet hatte, setzte der Schock ein.
    ◀   ▶
    Kitt fühlte sich, als wäre ihr die Brust aufgerissen und die Innereien wären verstreut worden. Sie versuchte aufzustehen, aber Cal drückte sie zurück auf den Boden.
    »Bleib liegen«, sagte sie. »Du hast eine Menge Blut verloren.«
    »Cal hat das abgebrochene Stück herausgeholt«, sagte Seph, als sie Kitts Kopf in ihren Schoß bettete.
    Raven sah seine Töchter an. Stolz brannte in seinen Augen. »Sie war phantastisch.«
    Kitt schob den zerknitterten, blutgetränkten Stoff zur Seite. Das Fleisch darunter schloss sich bereits wieder. Cal hatte ausgezeichnete Arbeit geleistet.
    Ein Knurren und Kreischen ertönte, das ihr eine Gänsehaut verschaffte. Sie hob den Kopf gerade so weit, dass sie zwei blutige Panther sehen konnte, und begriff, dass Gideon ebenfalls ein Panther war.
    Wie beeindruckend er war! Was für eine großartige Anomalie! Aber wenn ein Tier und eine Person denselben Körper teilen konnten, warum dann

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