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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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teil. Können wir da nicht einfach höflich zueinander sein?«
    Nathan trat näher an sie heran und senkte die Stimme. »Ich vertraue darauf, dass du das Edikt des Rats respektierst und den Kontakt zu den Mitgliedern der Schar so gering wie möglich hältst.« Er schaute in Richtung Ausgang, als Tony und Cal dahinter verschwanden. »Als ich erfahren habe, dass sie einige Vorlesungen bei dir haben, habe ich versucht, sie exmatrikulieren zu lassen, aber an den anderen Akademien, die wir als geeignet erachten, gibt es keine freien Plätze mehr. Jetzt sind sie in deiner Klasse, und das lässt sich nicht mehr vermeiden. Aber jeder andere Kontakt mit ihnen ist ohne meine ausdrückliche Genehmigung verboten.« Seine Miene verriet, dass er eine solche Genehmigung niemals erteilen würde. »Hast du mich verstanden?«
    »Nathan, sie sind meine Töchter.«
    »Sie gehören zur Schar, du aber nicht.« Bitterer hätte er es nicht ausdrücken können. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging ohne ein weiteres Wort oder einen Blick zurück auf den Ausgang zu.
    »Ist er immer so charmant?«, fragte Antoinette, als er weg war.
    »Heute ist einer seiner besseren Tage.« Kitt sah zu, wie er mit den beiden Männern im Schlepptau verschwand.
    »Ich habe Tony einen Drink versprochen«, sagte Antoinette. »Warum begleiten Sie uns nicht einfach?«
    »Danke für das Angebot, aber ich glaube, ich sollte zu Raven gehen. Er war hier.« Sie musste ihn zur Einsicht bringen. Er war in Gefahr und sollte sich verstecken.
    »Also gut«, sagte die Aeternus. »Vielleicht beim nächsten Mal.«
    ◀   ▶
    Antoinette hielt vor einem heruntergekommenen Lagerhaus bei den Docks. Sie hatte Tony in der Bar mit einer hübschen, jungen Veganer-Spenderin zurückgelassen und wollte noch eine halb persönliche Angelegenheit erledigen.
    Sie stieg aus und suchte das Gebiet nach ihrer Kontaktperson ab, einem Exgauner namens Tripper McKee.
    Das Gebäude neben ihr stank nach Verfall und Schimmel, und der Geruch des Flusses trieb mit dem Wind auf sie zu. Ihr Bruder Nici und Tripper waren vor ein paar Jahren noch enge Freunde gewesen, bevor Tripper wegen fahrlässiger Tötung für fünf Jahre ins Gefängnis gewandert war.
    Sie griff nach dem Handy und wollte ihn gerade anrufen, als ein leiser, anerkennender Pfiff aus einem Lagerhaus in der Nähe drang. Sie warf einen Blick über die Schulter und sah ihn in der Tür stehen. Als sie auf ihn zuging, konnte sie den Joint riechen, den er gerade erst geraucht haben musste.
    Er warf seine langen braunen Haare zurück und grinste. »Tolles Auto.«
    »Wie läuft’s, Tripper?«
    »Nicht schlecht, mein heißer Fangschuss.« Sein Grinsen wurde breiter, während sein Blick über ihren Körper und wieder zurück zum Gesicht wanderte. »Komm rein. Ich glaube, ich habe etwas für dich.«
    Er ging zu dem blassgrünen Lieferwagen, den er im Inneren des Gebäudes geparkt hatte, und drückte auf einen Knopf. Motörhead plärrte aus den Lautsprechern, die neben dem Wagen auf dem Boden standen. Ein großer, alter Hund, der auf einer flauschigen blauen Decke lag, hob den Kopf und stieß ein halbherziges, müdes Bellen aus.
    »Ja, ja, Hund. Etwas spät, mir zu sagen, dass wir Besuch haben.« Im Vorbeigehen kraulte Tripper dem alten Hund den Kopf.
    Antoinette folgte ihm zu einem großen, mottenzerfressenen Perserteppich. Ein ausladender Ledersessel stand an der einen Ecke unter einem großen, offenen Strandschirm mit rosafarbenem und grünem Stoff.
    Der Hund namens Hund schnüffelte an ihren Schuhen und der Hose und knurrte leise auf, als er Cerberus’ Geruch wahrnahm. Sie hockte sich nieder und kraulte ihn hinter den großen Ohren. Er hob den Schwanz dreimal und ließ ihn immer wieder fallen; das war wohl seine Art zu wedeln.
    »Hallo, alter Junge«, sagte sie.
    »Ich glaube, er wird allmählich taub, und vermutlich auch blind.« Tripper sah das alte Tier an, und sein Gesicht war von zärtlicher Traurigkeit erfüllt. Er schaute weg. »Dummer Hund. Kann ich dir irgendwas anbieten: etwas zu trinken, zu rauchen, oder vielleicht eine Schlagader?« Er drehte den Kopf und bot ihr seinen Hals dar.
    Sie kniff die Augen zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Schon gut, schon gut, ich wollte nur gastfreundlich sein«, sagte er zwinkernd und zog einen Joint aus der Tasche.
    Der durchdringende Rauch waberte durch die Luft. Tripper legte die Hand auf den Rücken des Ledersessels.
    »Ich bin J.J. begegnet.« Sie drehte sich um, wollte seine

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