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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Häuser im Dorf, aber solange Leon draußen herumlief, wollten sie lieber in dem kleinen Wohnzimmer ihrer Mutter bleiben.
    Kitt erwärmte Milch auf dem alten Herd und machte mehrere Becher heiße Schokolade. Zwei brachte sie zu Jericho und Joshua und einen zu ihrer Mutter, bevor sie ihren eigenen in ihr altes Zimmer mitnahm.
    Es hatte sich überhaupt nicht verändert. Noch immer zierten ihre Mädchensachen die Regale über dem Bett mit dem rosafarbenen Bezug.
    Sie warf einen Blick aus dem Fenster. Die dünne Wolkendecke löste sich allmählich auf und enthüllte einen Vollmond, der hell auf die Wildnis dort draußen schien. Die Häuser des Dorfs waren auf die Bedürfnisse der Felier ausgerichtet und hatten einen direkten Zugang zu den Rampen, die in den Wald führten.
    Der plötzliche Drang, durch den Schnee und zwischen den Bäumen umherzulaufen, überkam sie. Sie fand einen alten Abeolit-Anzug in ihrem Kleiderschrank und zog sich um, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
    Die kalte, frische Luft liebkoste ihre Haut mit eisigen Fingern. Sie bekam eine Gänsehaut, und ihre Brustwarzen richteten sich schmerzhaft auf. Das vertraute Prickeln begann in den Armen und breitete sich bis in den Bauch aus. Das dichte Fell vertrieb die Kälte aus ihrer Haut, als es sich an den Gliedmaßen und über dem Rücken ausbreitete. Sie sank auf alle viere, während sich ihr Rückgrat verlängerte, einen Schwanz ausbildete und ihre Arme kürzer und zu kräftigen Vorderbeinen wurden. Nach wenigen Sekunden hatte sie sich vollständig verwandelt, sprang die Rampe hinunter und lief in den Schnee.
    Er war frisch und sauber und knirschte unter ihren Pfoten. Die Luft schien von Leben erfüllt zu sein, undüber ihr zeigten sich Milliarden nadelspitzenkleiner Sterne am Firmament. Sie hatte vergessen, wie wunderschön dieser Ort war.
    Oh, wie sie ihn vermisst hatte.
    Kitt fühlte sich wieder wie ein Kind. Sie rannte und sprang von Fels zu Fels, setzte über umgestürzte Baumstämme und rollte sich im Schnee. Sie genoss jede Minute, die sie in Schneeleopardengestalt verbrachte – jede Minute der Freiheit. Sie legte sich auf einen Felsen, leckte sich das Fell an den Vorderpfoten und säuberte sie vom Schnee. Die Jägerin in ihr regte sich kurz, und sie kauerte sich hin, aber sie war nicht hungrig nach frischem Fleisch oder in der Stimmung für eine Jagd, nicht einmal zum Spaß.
    Die schneebedeckten Zweige hingen im Mondlicht schwer herab; der Wind blies durch die Bäume und brachte den Duft der Wildnis mit. Er regte ihr Blut an.
    Hier war sie aufgewachsen.
    Hierher gehörte sie.
    Hier war ihr Zuhause.
    Kitt seufzte zufrieden, legte den Kopf auf die Pfoten und schloss die Augen. Musik und Lachen wurden zu ihr herübergetragen. Sie hob den Kopf und lauschte.
    Wenn ich schon hier bin, kann ich ja mal kurz nachsehen, was da los ist.
    Kitt stapfte zum See. Je näher sie ihm kam, desto deutlicher waren die Lichter der Ferienanlage zu sehen. Das war die andere Seite des Scharlebens – die schäbige Seite, weit entfernt von dem einfachen Dorf am anderen Ufer des Sees.
    Dieses Hotel versorgte sie mit dem Geld, das sie brauchten, um ein einfaches Leben in der Wildnis zu führen. Es sorgte für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind. Die Schar nannte es das Familiengeschäft. Während esdas Leben aller Jordans eindeutig verbesserte, verhalfen die anderen, illegalen Geschäfte ihnen zu Macht.
    Die Aktivitäten der Schar hatten es ihr erlaubt, den Landbesitz zu vergrößern und weitere umliegende Bestiabeo-Gebiete hinzuzukaufen. Das war der Grund, warum sie im Streit mit dem benachbarten Matowke-Rudel lagen; sie betrieben beide das gleiche Geschäft und gierten nach demselben Land.
    Kitt verwandelte sich wieder in einen Menschen und betrat das Hotel. Der große zentrale Kamin hob den sanften Glanz der Holztäfelung im Foyer, die bis hoch zu der kathedralenartig gewölbten Decke reichte, angenehm hervor. Einige Personen saßen in der Bar. Alle Frauen waren jung, attraktiv und teuer gekleidet; die Ausstattung der Männer reichte von kostbaren Anzügen bis zu Designer-Skimode.
    Das Hotel war nichts als Glanz und Glitzer – ein falsches Gelobtes Land. Es bot einen Rückzugsort für einige der reichsten und gefährlichsten Leute im Land. Die Gäste – sowohl Menschen als auch Paramenschen – waren reich und mächtig und hatten zumeist ziemlich fragwürdige Geschäftspraktiken.
    Hier konnten sie sich weit weg von den neugierigen Augen des Gesetzes entspannen

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