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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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die immer mehr Geschwindigkeit aufnahmen.
    Serena nickte wieder, und erneut zitterten ihre Schultern unter einem heftigen Schluchzen, während sie ihr Gesicht mit der behandschuhten Hand bedeckte. Der Schnee wirbelte unter dem Luftzug der Rotorblätter hoch, und Jericho tippte ihr auf die Schulter.
    »Ich muss gehen!«, rief Kitt. Ihre Mutter umarmte sie noch einmal heftig und klammerte sich an Kitt, als wollte sie diese nie wieder loslassen. Kitt erwiderte Serenas Umarmung mit gleicher Heftigkeit. Der Gedanke daran, jetzt gehen zu müssen, war unerträglich.
    »Wir müssen uns auf den Weg machen, denn es zieht ein Sturm auf«, sagte Jericho in Kitts Ohr.
    Sie ließ ihre Mutter los und nickte. Dann wischte sie sich die Tränen fort, die sie nicht länger zurückhalten konnte. Im bitterkalten Wind, der von den Rotoren hochgewirbelt wurde, wurden sie sofort zu Eis.
    Verzweifelt drückte Serena ein letztes Mal die Hand ihrer Tochter, dann rannte Kitt zum Hubschrauber. Sie drehte sich um, winkte ihrer Mutter noch einmal kurz zu und stieg in das Cockpit hinter den Piloten.
    Serena warf ihr Kusshände zu, als die Maschine vom Boden abhob, und Kitt erwiderte sie. Dann lehnte sie sich zurück und ließ den Tränen freien Lauf, während sie zusah, wie die einsame Gestalt ihrer Mutter am Boden immer kleiner wurde.
    Jericho reichte ihr ein Taschentuch; seine traurigen Augen spiegelten ihren eigenen Kummer wider.
    »Wo ist Joshua?«, fragte sie schniefend, während sie sich die Wangen trocknete.
    »Er ist zurückgeblieben und kümmert sich um Leon, bis der Alpha und der Rat über sein Schicksal entschieden haben«, sagte der Tiger-Zwilling, und eine bei ihm selten zu beobachtende Feindseligkeit stahl sich in seinen Blick. »Diesmal ist er zu weit gegangen.«
    Wirklich?
    Aber Kitt behielt diese Erwiderung für sich. Sie erinnerte sich daran, dass Jericho und Joshua immer loyal zu ihrem Bruder gewesen waren; schließlich waren sie die letzten ihrer Schar. Die Tiger-Zwillinge waren gute Leibwächter und nicht so aggressiv wie Leon, aber Kitt hätte nie erwartet, dass Jericho so verbittert über Leon sprechen würde.
    ◀   ▶
    Oberon stellte die Harley vor ihrem Haus ab. Kitt kletterte vom Soziussitz und klopfte ihm auf den Rücken, dann ging sie nach drinnen. Ohne den üblichen freundlichen Gruß lief sie an dem Portier vorbei. Sie hatte einfach keine Kraft mehr dazu.
    Oberon folgte ihr in den Aufzug und drückte auf den Knopf des Stockwerks, in dem ihre Wohnung lag. »Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, ich bin bloß müde.« Sie sah ihn an und legte ihm die Hand auf den Arm. »Noch einmal vielen Dank dafür, dass du mich hergebracht hast.«
    Der Aufzug hielt an, und die Tür öffnete sich. Eine ältere Frau stand erstarrt und mit offenem Mund davor. Sie hob die Hand vor den Mund, machte einen Schritt zurück und starrte Oberon an.
    »Guten Abend, Ma’am«, sagte Oberon und trat beiseite.
    Nervös lächelte sie ihn an und trat vorsichtig ein, während sie immer wieder ängstliche Blicke auf den sieben Fuß großen Mann im Ledermantel warf. Zu jeder anderen Zeit hätte Kitt ihr Verhalten als amüsant empfunden.
    Nach einigen weiteren Etagen eilte die alte Frau hinaus, warf ängstliche Blicke über die Schulter und lief den Gang entlang.
    »Einen schönen Tag noch, Ma’am«, sagte Oberon fröhlich und winkte der alten Frau freundlich zu.
    Das arme Ding wäre beinahe vor Angst gestürzt. Die Frau warf ihm entsetzte Blicke zu und eilte noch schneller davon, während sie ihre Handtasche gegen die Brust gedrückt hielt. Als sich die Tür wieder schloss, kicherte Oberon.
    »Was denn?« , fragte er und zuckte unschuldig mit den Schultern, als er Kitts düsteren Blick bemerkte. »Ich war doch bloß freundlich zu ihr.«
    »Weißt du, ich muss hier leben«, sagte sie.
    Endlich hatte der Aufzug ihr Stockwerk erreicht. Sie traten hinaus in den Korridor. Kitt wollte sich nur noch zusammenrollen und schlafen. Sobald sie ihre Wohnung betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte, warf sie ihre Tasche zu Boden und wandte sich an Oberon.
    »Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast.«
    Er ging zum Fenster, zog die Gardine zurück und schaute hinunter auf die Straße. »Ich wollte mich nur vergewissern, dass du in Sicherheit bist. Was ist da oben passiert?«
    »Ich bin sehr müde«, sagte sie. »Können wir später darüber reden?«
    »Sicher.« Er nickte und zeigte aus dem Fenster. »Da kommen deine Babysitter.«
    Auf der

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