Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)
ballte die Hand zur Faust und erzählte: „Der Sohn des Hauses ist verrückt und hält das Fräulein gefangen. Wir wollten fliehen, aber er drohte, seinen Vater umzubringen, da ist sie wieder hineingegangen. Ich wollte Hilfe holen, aber da war plötzlich so ein dichter grüner Nebel, und der hat irgendwie nach mir gegriffen, ich habe die Kontrolle verloren, und dann bin ich gegen etwas geknallt, danach weiß ich nichts mehr.”
„Verdammt”, fluchte Friedrich ungehemmt. „Verdammt, verdammt. Was ist hier los?”
„Wo ist Fräulein Winkler?”, fragte Otto.
Friedrich sah sich um, aber um ihn herum waren nur ratlose Gesichter.
„Hier war eine Frau”, sagte einer der Mannwölfe.
„Sucht sie”, befahl Friedrich. „Nein, wartet!” Die Vorstellung, dass Johanna von einigen Mannwölfen über das Gelände gehetzt wurde, machte ihm klar, dass das keine gute Idee war.
* * *
Paul ließ Alexandra den Vortritt aus dem Glashaus und war erleichtert, als er die kühle Luft an seinem Gesicht spürte. Sie durchquerten gerade die Eingangshalle, als es klingelte. Rudolf Bader fluchte unterdrückt und begann, den komplizierten Schließmechanismus zu öffnen. Ein Diener kam und übergab ihm die passenden Schlüssel. Bader scherte sich nicht um die Schleusenfunktion der Tür, sondern ließ alles offen stehen, sodass Paul seinen Bruder an der Tür erkennen konnte. Hinter ihm waren eine Menge Leute, Soldaten, Polizisten und mehrere Mannwölfe.
„Was soll das?”, fragte Bader ungehalten. „Ich habe doch darum gebeten, nicht von den Kreaturen belästigt zu werden.”
„Wir haben einen Verletzten”, sagte Friedrich scharf. „Es ist Otto Pahlow. Außerdem haben wir die Spur bis zu ihrem Ende verfolgt, und sie endet auf Ihrem Gelände. Johanna Winkler wird vermisst. Wir werden einen Suchtrupp zusammenstellen, und meine Männer würden jetzt gerne eine Pause machen. Ist es möglich, etwas zu Essen zu bekommen?”
Rudolf Bader blinzelte, trat aber beiseite als zwei Männer den verletzten Otto in die Eingangshalle begleiteten.
„Die Verdorbenen kommen mir nicht ins Haus. Sie sollen in die Garage gehen, ich lasse etwas hinaus bringen. Was essen die denn so? Rohes Fleisch?” Der Hausherr rieb sich angestrengt die Brust und sah grimmig drein. „Die anderen können hereinkommen. Gustav, führen Sie die Leute in den großen Speiseraum und veranlassen Sie alles Weitere.”
Friedrich drängte sich an dem Mann vorbei. „Es gibt keine Veranlassung, die Mannwölfe schlecht zu behandeln. Ohne die wertvolle Hilfe von Herrn Hartwig und seiner Truppe wären wir nicht so weit gekommen.”
„Ich habe nichts mit irgendwelchen Verbrechen zu tun, und ich will sie nicht im Haus haben”, sagte Bader laut. Er hatte ein rotes Gesicht bekommen und rang nach Luft.
„Das verlangen wir ja auch nicht.” Friedrich sah zu Hartwig, der nickte und mit seinen Leuten zu der Garage ging.
Paul bemerkte, dass der Hausherr plötzlich Schwierigkeiten mit dem Atmen bekommen hatte. Eigentlich war es ihm egal, ihn interessierte die Geschichte von Otto weit mehr, aber trotzdem war es merkwürdig. Er ging zu Friedrich und sah ihn fragend an.
„Otto hatte einen Unfall, als er mit dem Auto flüchten wollte”, flüsterte der ihm unauffällig zu. „Johanna wird vermisst, sie war auch in dem Auto. Annabelle ist hier irgendwo. Der Sohn hält sie fest. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht.”
Paul nickte erschrocken: „Wir haben sie hier schon vergeblich gesucht. Wenn wir einen der Mannwölfe hereinholen könnten, dann wäre der vielleicht in der Lage, sie zu finden.”
Friedrich verzog das Gesicht. „Wir sollten es vorsichtig angehen. Bader ist in der Hinsicht nicht allzu tolerant.”
Sie kamen in dem großen Speiseraum an und setzten Otto an den Tisch. Die Polizisten und Friedrichs Truppe standen noch einen Moment lang unentschlossen herum, dann setzten sich die meisten. Friedrich ließ sich die Blitzmechanik vom Arm montieren und eine Zigarette anzünden. Paul fluchte.
„Ganz ruhig”, sagte Friedrich. „Immerhin sind wir alle hier. Wir werden deine Annabelle schon finden.”
„Ich hoffe es. Dieses Haus ist seltsam. Ich würde es gerne durchsuchen. Wo endete die Spur?”
„In einem Rohr auf dem Gelände hinter dem Haus. Es ist höchstens 20 cm breit. Es muss also etwas Kleines gewesen sein, ein Frettchen oder so. Aber das passt alles nicht. Die Opfer wurden gezielt betäubt.”
„Bader hat mir erzählt, dass sein Sohn mechanische
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