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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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Annabelle hielt erschrocken die Luft an. Der Schemen sah sie grimmig an und sie spürte eine Eiseskälte von ihm ausgehen. Langsam ließ sie die Hand wieder sinken. Die Bösartigkeit, die von dieser Æthermanifestation ausging, machte ihr furchtbare Angst.
    Was sollte sie tun? Sie wollte ihn eigentlich nicht schlafen lassen, sie wollte, dass er sie gehen ließ. Sie musste die Sache beschleunigen, aber solange dieser Schemen auf ihn aufpasste, wagte sie es nicht, ihn zu reizen.
    „Ich habe Hunger”, sagte sie laut. Der Schemen riss den Mund auf und brüllte sie lautlos an, um dann wieder in Valentin einzusinken. Der öffnete die Augen und richtete sich auf.
    „Das tut mir leid”, sagte er und berührte sie an der Wange. Annabelle musste sich beherrschen, um ruhig zu bleiben, sein Finger war so kalt und die grüne Gestalt schwebte hinter ihm.
    Sie erhöhte den Druck: „Und ich muss mal.”
    Valentins Blick irrte hin und her. Dann sah er sie prüfend an. „Du musst mir aber versprechen, mir bei meinem Geschenk zu helfen.”
    Ich versprech dir alles, wenn es mir hier heraushilft, dachte Annabelle.
    „Natürlich! Das mache ich doch gerne”, log sie.
    Er stand auf und schloss die Tür auf.
    „Komm.” Sie folgte ihm in die Tunnel.
    * * *
    Der Kommissar kam in den Speiseraum und setzte sich neben Paul.
    „Wo ist Bader?”, fragte er, nachdem er sich umständlich eine Tasse Kaffee eingeschenkt hatte.
    „Er ist krank und ruht sich in seinem Zimmer aus”, sagte Paul. „Was haben Sie erfahren?”
    „Ist die Suche beendet?”, fragte der Kommissar stattdessen.
    Paul nickte: „Sie haben ein Rohr gefunden, am hinteren Ende des Grundstücks. Aber es ist nicht groß genug für einen Menschen.”
    Der Kommissar nickte und rührte lang in seinem Kaffee, obwohl er sich nur etwas Milch dazu gegossen hatte.
    „Jetzt erzählen Sie schon: Was sagen die Angestellten?”, fragte Paul.
    „Nun, das alles ergibt ein verstörendes Bild. Ich hatte es nicht leicht, weil er”, Schneider zeigte auf Otto, ”die Dienerschaft offenbar sehr verschreckt hat.”
    „In diesem Haus sind alle verrückt”, sagte Otto mürrisch. „Die wollten mich nicht rauslassen.”
    Der Kommissar trank einen langen Schluck und sagte dann: „Die Dienerschaft lebt in dem Glauben, das draußen lauter Verdorbene herumlaufen. Einige von ihnen haben seit einigen Jahren keinen Fuß mehr nach draußen gesetzt.”
    „Wie werden sie versorgt? Jemand muss doch einkaufen.” Paul konnte das nicht glauben.
    „Es gibt Versorgungstunnels zur Fabrik. Von dort bekamen sie alles.”
    „Ich sag ja, die sind alle verrückt.” Otto hatte die Augen geschlossen. „Dass der Bader da regelmäßig hinging, und die Arbeiter da draußen wohnen, das interessierte sie alle nicht.”
    „Die sind sehr verängstigt. Und auch nicht gerade die Intelligentesten.” Der Kommissar machte eine lange Pause.
    „Was erzählen sie über Valentin?”, fragte Paul ungeduldig.
    „Nun, sie denken, dass er es gut mit ihnen meint, dass er seinen Vater über alles liebt, aber manchmal scheint er sehr wütend zu werden. Er hat ihnen eingeredet, dass alles besser wird, wenn sein Vater erst mal gestorben ist. Sie glauben, dass Rudolf Bader ein ”verrückter Alter” ist.” Das Letzte kam mit einer veränderten Stimme und wäre Paul nicht so verärgert gewesen, hätte er es lustig gefunden.
    „Ich glaube eher, Valentin ist verrückt”, sagte er zornig. „Otto, Erzählen Sie bitte, was Sie erlebt haben.”
    Otto nickte: „Er hat gedroht seinen Vater umzubringen, wenn das Fräulein mit mir wegführe. Sie ist dann zurück. Ich wollte sie aufhalten, aber sie wollte, dass ich Hilfe hole.”
    „Warum sind Sie eigentlich vom Weg abgekommen?”, fragte Friedrich.
    „Keine Ahnung. Dieser verdammte grüne Nebel war plötzlich so dicht, und es schien, als würde er leben, verstehen Sie? Dann sah es aus, als ob jemand auf dem Weg stünde, und ich habe versucht auszuweichen, und dann war da das Gebüsch und die Statue.” Otto tastete wieder die Wunde an seiner Stirn ab und verzog das Gesicht. „Ich hoffe nur, dass dem Fräulein Winkler nichts Schlimmes passiert ist.”
    Paul konnte kaum noch sitzen. Er musste endlich etwas unternehmen! Wo blieb Hartwig?
    Der Kommissar studierte den Kaffeesatz nach einer Antwort, als der Mannwolf hereinkam. Die Spannung im Raum stieg wieder an, die Gespräche verstummten und die Soldaten strafften sich unwillkürlich. Hartwig war scheinbar ganz entspannt und leckte

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