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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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empfindlichen Stellen trafen und zerfetzten.
    „Das gibt es nicht”, schrie Valentin Bader wütend. „Sing, Mutter, sing! Zerstör sie alle, töte sie.”
    Dann geschah einiges gleichzeitig: Hartwig versuchte Valentin Bader anzugreifen, aber der lehnte sich nach vorne und fiel über das Geländer. Schneider sah noch seinen triumphierenden Gesichtsausdruck, bis er im Æthernebel verschwand und auf dem Boden aufprallte.
    Die singende Puppe erhöhte ihre Lautstärke und schraubte ihre Stimme in unglaubliche Höhen, die mechanischen Hunde sprangen meterweit und zermalmten mit ihren gewaltigen Kiefern alles, was ihnen in den Weg kam: Vögel, Polizisten, Soldaten.
    Schneider sah Friedrich, der sich in der Deckung einer Maschine an die Sängerin herangepirscht hatte. Er bereitete sich gerade vor, einen Ætherblitz auf die Puppe abzuschießen und bemerkte nicht, dass eine Bulldogge sich ihm von hinten näherte. Schneider wollte schreien und ihn aufmerksam machen, aber es war zu laut und er war zu weit weg. So konnte er es nur hilflos mit ansehen.
    Friedrich kniete und zielte, als ein soldatischer Instinkt ihn warnte. Er drehte sich blitzschnell um und nahm seinen Gegner ins Visier, aber der Hund war zu nahe: In dem Moment, als sich der grün-silberne Ætherblitz von seinem Arm löste, biss der Hund ihm diesen ab. Der Kopf der Bestie explodierte in einem grün lodernden Inferno und sie brach auf Friedrich zusammen.
    Der Æther war zu hoch, Schneider konnte nicht mehr erkennen, ob Friedrich noch lebte. Er schrie Hartwig an, ihm zu folgen und rannte die Wendeltreppe hinunter in das Chaos.
    * * *
    Annabelle erreichte das Ufer und zog sich an Land. Sie war in der Nähe des Anwesens gestrandet und versuchte sich im Æthernebel zu orientieren. Ihr Kleid war nass und schwer, der Stoff hatte sich vollgesogen und klatschte ihr um die Beine. Sie raffte den Rock hoch und ging in Richtung der Schornsteine.
    Die Begegnung mit dem Drachen machte sie ratlos und sie spürte immer noch seinen Kuss auf ihrer Hand. Das Feuer hatte sie irgendwie gereinigt, sie spürte das zerstörerische Pulsieren des Æthers nicht mehr. Sie musste Paul finden, er war da, das hatte Valentin doch gesagt! Wahrscheinlich war er im Haus und suchte dort nach ihr. Der Dreck des Ackers blieb in dicken Klumpen an ihren Schuhen hängen und sie blieb stehen, um sie abzuschütteln. Als sie wieder nach vorne sah, erkannte sie eine Gestalt, die auf sie zurannte. Es war Johanna!
    „Annabelle”, schrie ihre Freundin und winkte überflüssigerweise. Johannas Kleid war dreckverschmiert und ihre Frisur hatte sich aufgelöst. So hatte Annabelle ihre Freundin noch nie gesehen.
    „Johanna! Was ist passiert.” Annabelle fing Johanna gerade so auf, als diese auf den letzten Schritten stolperte und in ihre Arme fiel.
    „Ich … ich …”, begann Johanna keuchend und schluchzte. „Ich bin so froh, dass du da bist.”
    „Ich freu mich auch, aber was ist geschehen? Warum bist du hier? Du wolltest doch mit Otto wegfahren?”
    „Wir sind nicht weit gekommen”, sagte Johanna und sah sich um. Annabelle folgte ihrem Blick, aber außer dem Acker und der verfallenen Mauer des Anwesens konnte sie im Nebel nichts erkennen. Sie stützte Johanna, und langsam beruhigte sich ihre Freundin wieder so weit, dass sie fast normal erzählen konnte.
    „Wir sind losgefahren, aber dann war da überall dieser Nebel, und plötzlich stand jemand vor dem Automobil. Einfach so, Annabelle, wirklich! Der kam aus dem Nichts und sah aus wie ein Geist, ganz schlimm, grün und grauslich.” Johanna wischte sich die Locken aus dem Gesicht und suchte nach Worten. „Otto hat gebremst und gelenkt, aber dann war da diese Statue und wir sind dagegen gefahren. Otto ist verletzt! Und ich bin ausgestiegen, um Hilfe zu holen, aber ich habe mich verirrt. Dann habe ich plötzlich schreckliche Geräusche gehört und mich im Sumpf versteckt. Erst als die Geräusche aufhörten, habe ich mich wieder herausgetraut, und seither suche ich einen Ausweg. Ich wollte nicht zum Haus zurück, da sind die Verdorbenen. Dann dachte ich, ich gehe zur Fabrik, da wird schon jemand sein, aber hier ist es so furchtbar sumpfig, man kommt ja kaum vorwärts. Und dann habe ich dich gesehen, Annabelle: Hast du da wirklich auf dem Wasser geschwebt?”
    Annabelle nickte. „Ich erkläre es dir später”, sagte sie. „Wir können zum Haus.” Johanna verkrampfte sich: „Da sind Verdorbene.”
    „Das glaube ich nicht”, sagte Annabelle

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