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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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Herr Bader hat sie in einem Keller des Hauses gebaut. Ich vermute, er hat sie gebraucht, um die Berechnungen für seine Konstruktionen zu machen. In einem anderen Keller gibt es eine Art mechanisches Theater und er hat mehrere menschenähnliche Automaten gebaut.”
    Rudolf Bader hustete und Paul machte eine Pause. Er sah Annabelle kurz an, und sie erkannte Wut und Unverständnis in seinen Augen.
    „Ich spekuliere jetzt einmal: Er wollte offenbar seine Mutter neu erschaffen”, sagte Paul, stockte noch einmal kurz, als Rudolf Bader sich an die Brust griff, sprach dann aber fest weiter: „Die Exemplare, die er bisher gebaut hatte, waren aber nicht gut genug. Er träumte wohl von einer Frau aus Fleisch und Blut. Daher ließ er seine Maschinchen Haut und Haare stehlen, um die letzte Puppe damit auszustatten.” Er machte eine Pause und zeigte auf den Kommissar: „Das ist der Hintergrund der Verbrechen, die sie aufklären sollten.” Der Kommissar nickte sprachlos.
    „Annabelle sollte die Fleischstücke dann heilen, um sie nahtlos zusammenzufügen. Als sie sich weigerte, schien sein Lebenswerk in Gefahr und er wollte sie zwingen. Sie verletzte ihn und floh.”
    „Aber was ist mit all diesen Maschinen? Wie können sie so lebensecht sein? Woher kamen die Bulldoggen” Hartwigs Augen loderten.
    Paul zeigte nach unten: „Valentin hat die Babbage Maschine über einer Ætherquelle erbaut. Ich vermute, dass der Æther dazu geführt hat, dass die Maschine, nunja, so eine Art Bewusstsein entwickelt hat. Sie denkt von sich als die »Oberste Ordnung«.”
    Alle waren still. Sie hatten fast alle die Konstruktionen im Einsatz gesehen und wussten, dass es kaum eine andere Erklärung gab. Aber das schien undenkbar, und es war schwierig, die Entwicklung neutral zu betrachten, nachdem es so viele Tote gegeben hatte.
    „Was ist mit diesem Professor-Automat?”, fragte Schneider. Der mechanische Mann war nicht im Raum. „Warum hat er uns nicht angegriffen? Wenn ich es richtig verstehe, dann werden doch alle Maschinen von dieser befehligt.”
    Paul schüttelte den Kopf: „Sie waren alle Zeugen, dass der Professor mir im Kampf gegen die Sängerin geholfen hat. Es ist nicht leicht zu erklären, aber es hat etwas mit Musik zu tun. Die Sängerin hat ihre Maschinen mit ihrem Lied kontrolliert und der Professor hat mit mir ein anderes Lied gesungen, naja, nicht wirklich gesungen ...”
    „Weiß Gott, dass du nicht singen kannst”, sagte Friedrich und lachte kurz auf. Paul sah seinen Bruder an und Annabelle freute sich – sie hatte das Band zwischen den beiden noch nie so stark gesehen.
    „All diese Maschinen sollten zerstört werden”, knurrte Hartwig.
    „Das ist leichter gesagt als getan”, sagte Paul traurig. „Es ist wie ein Bienenstaat, und wir wissen nicht, ob die Zerstörung der »Obersten Ordnung« ausreichen wird.”
    „Und wir dürfen auch nicht vergessen, was die Maschine alles kann”, sagte Friedrich.
    Alle sahen auf seinen Arm, den er offen auf den Tisch gelegt hatte. Annabelle dachte kurz, dass er wahrscheinlich in Zukunft auch immer Handschuhe tragen würde, wie sie. Obwohl man schon genau hinsehen musste, um zu erkennen, dass etwas an dem Arm künstlich war.
    „Aber wer will das schon?”, bellte Hartwig. „Das ist unnatürlich und gefährlich.”
    „Ich würde es jederzeit wieder tun”, sagte Friedrich laut.
    Hartwig knurrte und stand auf. Schneider stellte sich neben ihn, und Annabelle war überrascht, wie schnell sich der große Mann bewegen konnte.
    „Setzen Sie sich”, sagte der Polizist leise zu dem erregten Mannwolf.
    „Mensch und Maschine, das gehört nicht zusammen, das ist wider die Natur.” Hartwig duckte den Kopf mit angelegten Ohren und man konnte sein gesträubtes Nackenfell sehen.
    „Es überrascht mich, dass ausgerechnet Sie es so sehen”, sagte Paul.
    Friedrich stand auch auf. Alexandra wollte ihn zurückhalten, aber er ging langsam auf Hartwig zu. Er war sehr bleich, seine Uniform war blutbeschmiert und zerrissen, aber er hielt sich streng aufrecht und wich dem Blick des Mannwolfs nicht aus.
    „Ich bedauere, dass Sie Ihre Männer verloren haben”, sagte Friedrich mit fester Stimme. „Ich kann verstehen, was in Ihnen vorgeht. Sie sind ein Soldat, wie ich. Wir sind uns unserer Verantwortlichkeit bewusst. Das hat Sie vor dem Wahnsinn gerettet, damals, als Sie sich verwandelt haben.” Er blieb vor dem Mannwolf stehen, der seine Zähne zeigte und immer noch knurrte.
    „Aber Sie haben es

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