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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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Straße waren die Menschen ihnen ausgewichen und Pferde hatten gescheut, als er an ihnen vorbei gegangen war. Der Kommissar ließ sich nichts anmerken, und so verlief die Fahrt fast stumm. Friedrich hatte den Wolfsmann am Abend vorher schon in die bisherigen Ergebnisse eingearbeitet.
    Sie kamen in Hügelsheim an. Die Siedlung lag näher am Rhein als Baden-Baden und man sah die Auswirkungen: Häuser, die einst vielleicht wohlhabenden Bürgern gehört hatten, die nun in höher gelegene Gebiete gezogen waren, wurden nun von Arbeitern der Ætherfabriken bevölkert. Man konnte nicht von Verfall sprechen, aber man erkannte einen Unterschied – die Gärten waren zur Selbstversorgung mit Gemüsebeeten und Obstbäumen bepflanzt, statt Pferden wurde Nutzvieh in den Ställen gehalten und unzählige Kinder tobten auf der Straße herum.
    Sie kamen an ihrem Ziel an und stiegen aus. Das Haus lag am Rand der Siedlung, dahinter erstreckten sich weite Felder, die jetzt im Frühling aufgebrochen waren und auf die Aussaat warteten. Am Horizont sah man die Bader-Werke, die riesigen Schornsteine, die unablässig Qualm ausspuckten.
    „Wir sind hier am Tatort des letzten Mordes”, erklärte der Kommissar. Sie hatten sich darauf geeinigt, hier zu beginnen, da die Geruchsspuren natürlich noch am frischesten wären und gingen auf das Haus zu. Es war schlicht und einstöckig, mit einem Schweinekoben an der rechten Seite. Der alte Mann, der den Gemüsegarten mit einer Hacke bearbeitete, richtete sich auf und betrachtete die Gruppe mit zusammengekniffenen Augen. Ein Hund rannte bellend auf sie zu, kniff dann aber den Schwanz ein und zog sich winselnd in seine Hütte zurück.
    „Ich bin Kommissar Schneider”, begrüßte der den misstrauischen Mann. „Wir sind hier, um noch einmal nach Spuren zu suchen.”
    „Was soll da schon noch zu finden sein?”, knarzte der Mann.
    „Herr Klein, wir sind schneller wieder weg, wenn Sie uns unterstützen”, sagte Schneider emotionslos.
    „Ja, ja …”, grummelte der und öffnete die Gartenpforte.
    Als Hartwig an ihm vorbei lief, trat er erschrocken einen Schritt zurück. Friedrich drängte sich dazwischen und tippte an seinen Hut: „Falkenberg mein Name. Das ist Herr Hartwig, der uns unterstützt.”
    Der Alte war sichtlich schockiert, drehte sich abrupt weg, ging zur Haustür und öffnete.
    Sie betraten das Haus. Es war spärlich möbliert, roch modrig und nach verbranntem Essen. In der Küche stand ein Brett mit Brot und Schinken auf dem Tisch. Ein paar Becher und Besteck lagen herum. Hier hatte schon lange niemand mehr aufgeräumt und der Boden war schmutzig. Der Alte führte sie in ein Zimmer am Ende des Ganges.
    „Seitdem ist da niemand drin gewesen”, brummte er. „Mein Sohn schläft woanders. Wenn er überhaupt schläft.” Er drehte sich um und schlurfte nach draußen.
    Der Kommissar öffnete die Tür.
    „Halt”, sagte Hartwig. „Lassen Sie mich bitte zuerst gehen.”
    Schneider nickte und machte bereitwillig Platz. Friedrich ließ Hartwig vorbei und beobachtete, wie der langsam den Raum betrat. Es war ein Schlafzimmer, ein schlichtes Bett, eine Kommode, ein paar Haken an der Wand und ein Kreuz, unter dem bunte Glanzbildchen klebten. Das Bett war ungemacht und auf der rechten Seite auf dem Kissen sah man einen großen Fleck. Das Blut war braun und verkrustet.
    „Die Frau ist hier verblutet”, erklärte Schneider leise. „Ihr Mann lag neben ihr und hat alles verschlafen. Er behauptet, weder das Fenster noch die Türe wäre offen gewesen. Die Haustüre war verschlossen und alle anderen Fenster und Türen im Haus auch. Der Hund hat nicht angeschlagen.”
    Hartwig ging derweil langsam durch den Raum und witterte in alle Richtungen, dann blieb er an der Bettseite mit dem Blutfleck stehen. Langsam beugte er sich nach unten und lüftete die Decke. Dann ging er in die Knie. Er schnüffelte an dem Seitenbrett herunter zum Boden. Er machte sich ganz klein und sein Kopf verschwand unter dem Bett. Schließlich richtete er sich auf.
    „Können wir das verschieben?”
    „Selbstverständlich”, sagte Friedrich, der sich reichlich überflüssig vorkam. Gemeinsam schoben die das Bett zur Seite. Hartwig deutete auf einen Lumpen, der an der Wand lag.
    „Was?”, fragte Friedrich, der nicht verstand. Er hob den Lumpen auf und sie entdeckten ein Loch in der Wand. Es war so groß wie eine Faust. Er sah Hartwig an.
    „Da ist etwas rein und raus”, sagte der Mannwolf.
    „Da passt allerhöchstens

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