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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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eine Maus oder Ratte durch”, zweifelte Friedrich.
    „Die Spur des Blutes führt dort hinein.” Hartwig war ganz ruhig und sicher.
    „Dann sollten wir nachsehen, wo sie herausführt”, sagte der Kommissar.
    Friedrich stoppte ihn: „Sie wird doch nicht still da gelegen haben, während eine Ratte ihr das Gesicht weggefressen hat.”
    „Das war keine Ratte”, sagte Hartwig.
    „Was sonst?”, fragte Friedrich.
    „Das weiß ich nicht.”
    „Wunderbar.” Das wurde ja immer besser!
    „Vielleicht bekommen wir ja draußen ein paar Antworten”, mischte sich der Kommissar ein. „Wir wissen doch jetzt schon einmal mehr als vorher.”
    Sie gingen nach draußen und suchten nach der Rückwand des Schlafzimmers. Hartwig fand sie schnell, ging wieder in die Hocke und schnüffelte am Boden entlang. Er verfolgte eine Spur bis zum Gartenzaun. Dann wies er auf den Acker: „Dort hin führt die Spur. Aber der Acker ist frisch gepflügt. Da verliere ich den Geruch bald.”
    Man konnte in der Ferne nur die Bader-Werke im grünen Ætherdunst erkennen.
    „Und jetzt?” Friedrich war überzeugt, dass sie das nicht weiter brachte. Er hatte jedenfalls keine Lust, über das Feld zu wandern.
    „Jetzt besuchen wir die anderen Tatorte. Dann werden wir ein Muster erkennen”, erklärte der Kommissar. „Vielen Dank, Herr Hartwig. Sie haben uns jetzt schon einen unschätzbaren Dienst erwiesen.”
    Friedrich war sich da nicht so sicher, aber er war froh, dass seine Idee, den Wolfsmann zu nutzen, offensichtlich nicht ganz abwegig gewesen war.
    * * *
    „Wie geht es Ihnen wirklich?”, fragte Annabelle Otto leise, als Valentin verschwunden war und die Dienstboten ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten.
    Ottos Gesichtsausdruck blieb neutral freundlich, aber er antwortete genauso leise: „Naja, es ist schon seltsam hier. Keiner redet mit mir und es gibt für mich nichts zu tun. Man kommt auch nicht raus. Die haben riesige Vorratskammern, man könnte hier Jahre verbringen.”
    Annabelle spürte viel Ungesagtes in dieser Antwort. Sie bekam ein wenig Angst, aber Otto strahlte Sicherheit aus. Sie war Onkel Karl so dankbar, dass er ihr den Mann mitgegeben hatte. Sie versuchte, sich ihre Unruhe nicht anmerken zu lassen und sagte leise: „Otto, hier ist Einiges nicht in Ordnung. Aber bis morgen werden wir noch durchhalten. Wohnen wirklich alle Dienstboten hier? Ich würde gerne mit einem von Ihnen sprechen, am liebsten mit einer Frau.”
    Otto sah sich um. „Warten Sie hier.” Er ging in die Küche und sprach mit der Köchin. Die sah zu Annabelle, runzelte die Stirn und nickte schließlich. Sie bellte etwas in einen Nebenraum und ein etwa fünfzehn Jahre altes Mädchen erschien neben ihr. Die Köchin sagte etwas zu ihr und deutete dabei auf Annabelle.
    „Ich habe ihr gesagt, du bräuchtest Hilfe mit deinen Haaren”, erklärte Otto, als er wieder neben sie trat.
    „Gute Idee.” Annabelle war begeistert und Johanna nickte zustimmend. Das Mädchen kam schüchtern auf Annabelle zu und knickste unerfahren.
    „Wie heißt du?”, fragte Annabelle.
    „Theresa.” Das kam fast unhörbar.
    Annabelle lächelte sie ermutigend an: „Also, Theresa, du hilfst mir, endlich wieder eine Frisur aus meinen Haaren zu machen?”
    Das Mädchen sah sie hilflos an, dann blickte sie zur Köchin, die eine wegschiebende Handbewegung machte: „Ja, Fräulein ...”
    „Rosenherz.” Otto schob das Mädchen auf Annabelle und Johanna zu.
    „Sind Sie so nett und bringen Sie uns, Otto.” Annabelle sah sich noch einmal um, aber die anderen Angestellten ignorierten sie. Theresa folgte ihnen stumm. Johanna verschwand in ihrem Raum.
    Im Zimmer löste Annabelle die Flechten, und das Mädchen fing vorsichtig an, sie auszukämmen.
    „Arbeitest du schon lange hier?”, fragte sie das Mädchen schließlich, als sie sich daran erinnerte, dass sie sie eigentlich nicht nur zum Haare bürsten hergeholt hatte.
    „Seit ich zwölf bin”, flüsterte Theresa.
    „Was machst du so?”
    „In der Küche helfen.”
    „Aha. Also kochen.”
    „Nein!”, rief das Mädchen erschrocken aus. Dann senkte sie schnell den Kopf und bürstete weiter.
    Annabelle war überrascht: „Warum nicht? Was machst du dann?”
    „Gemüse putzen, abwaschen, das Kupfer polieren.” Die Stimme wurde immer leiser.
    Spannend … Annabelle konnte sich nicht vorstellen, auch nur einen Tag lang so zu überleben. Schon bei dem Gedanken daran, hatte sie das Gefühl, ihr Gehirn vertrocknete. Sie betrachtete das

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