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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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einen der Führer der Bewegung: Alois Koch, ein Mann mit wilden schwarzen Haaren und einem entschlossenen Kinn. Eine tiefe Narbe zog sich über sein Gesicht und machte ihn unverwechselbar.
    Kurz entschlossen bahnte sich Friedrich einen Weg durch die Menge auf die Gruppe zu. Kurz bevor er den Mann erreichte, auf dessen Konto diese Aktion wahrscheinlich ging, wurde er aufgehalten. Er streckte dem grimmig aussehenden Arbeiterburschen seine Hand hin: „Gestatten, Falkenberg mein Name.” Verwirrt hob der Mann die Hand und Friedrich griff sie fest. Er drehte sein Handgelenk, sodass er mit dem Daumen einen Punkt im Handgelenk des Gegners drücken konnte, was diesem eine Menge Schmerz bereiten musste.
    „Ich möchte mich nur ein wenig mit Herrn Koch unterhalten”, sagte er leise und drückte noch ein wenig fester zu. Der Aufständler nickte schmerzverzerrt, und Friedrich ließ ihn los. Um ihn herum tobten nun verschiedene Kämpfe, und einige Beteiligte lagen schon verletzt auf der Straße und schrien. Die Polizei machte Gebrauch von Schlagstöcken und Fäusten.
    Friedrich drängte sich rücksichtslos bis zu Koch durch. Er schlug mit links einen weiteren Mann nieder, der sich ihm in den Weg stellte, und platzierte sich dann neben den Anführer.
    „Stoppen Sie das”, sagte er laut.
    Koch sah ihn an und seine Augen weiteten sich, als Friedrich ihm mit seinem Mantel verdeckt eine Pistole entgegen hielt.
    „Wer sind Sie?”, fragte er überflüssigerweise.
    „Oberleutnant Friedrich Falkenberg, Kommandeur der exekutiven Einheit des Amtes für Ætherforschung.”
    Koch bleckte die Zähne zu einem Grinsen: „Ein ehemaliger Blitzmann, ja? Tja, euch hat man den Saft gesperrt. Kein Funke mehr! Jetzt wird wieder mit Blei geschossen.”
    Diese Schmähungen waren nicht neu, und Friedrich war unbeeindruckt: „Beenden Sie das hier, bevor es Tote gibt.”
    „Glauben Sie, ich habe noch einen Einfluss darauf.” Koch grinste immer noch.
    „Das glaube ich sehr wohl.” Friedrich schubste Koch mit der Pistole in Richtung eines Brunnens, der mitten auf dem Platz stand.
    „Klettern sie hoch.”
    Koch gehorchte, und Friedrich kletterte mühsam hinterher. Das war ein kritischer Moment, Koch hätte ihn einfach von der Brüstung treten können, aber der Mann sah seltsam amüsiert aus und beobachtete ruhig, wie Friedrich sich abmühte.
    Von oben betrachtet sah die Lage schlimm aus. Die meisten Frauen hatten sich zum Glück wie Alexandra in den Eingang des Theaters geflüchtet, aber die Männer waren fast alle in Kämpfe verwickelt. Zum Glück hatte noch niemand Schusswaffen benutzt, aber Friedrich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war.
    „Los, machen Sie dem hier ein Ende!”, verlangte er noch einmal von Koch.
    Der sah Friedrich provozierend an: „Ich habe eine Forderung.”
    „Was?”
    „Sie gehen mit mir einen trinken.” Friedrich war verblüfft und nickte spontan.
    Koch richtete sich auf und brüllte: „Kameraden! Hört mir zu! Es wird Zeit, das hier zu beenden!”
    Seine Leibwachen, die sich um den Brunnen platziert hatten, stießen schrille Pfiffe aus, und tatsächlich hörten Einige auf zu kämpfen und richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihren Anführer, der einfach weiter redete und dabei beschwichtigende Gesten machte.
    „Ich glaube, die Herren und Damen haben verstanden, was wir wollten, es ist nicht nötig, weiter handgreiflich zu werden. Lasst uns gehen, damit die werten Herren Polizisten Feierabend machen können.”
    Es waren nicht so sehr die Worte, sondern auch die Gesten, die die Menge auseinander trieben und langsam ebbten die Wogen ab. Koch hatte eine unglaubliche Präsenz und Friedrich spürte die Blicke der Menge auf ihm ruhen.
    „Geht nach Hause!”, donnerte er schließlich, und tatsächlich trollten sich die Arbeiter, rafften ihre zertrampelten Transparente auf und verließen in kleinen Grüppchen den Platz. Die Polizisten ließen einige los, andere wurden abgeführt. Es gab eine Menge Platzwunden, und man hätte ein ganzes Gebiss aus den ausgeschlagenen Zähnen zusammensetzen können.
    Einige Theaterbesucher schimpften noch lautstark und beschwerten sich bei den Polizisten, aber die meisten machten sich schnell mit ihren verschreckten Damen davon.
    Friedrich steckte seine Pistole wieder ein und wandte sich Koch zu: „Ich wusste, sie haben Ihre Leute im Griff.”
    Koch nickte und sprang geschmeidig von der Brüstung des Brunnens. Er drehte sich um und erhob eine Hand, um Friedrich zu helfen, aber der

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