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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schrecklich eifersüchtig auf sie war. Sie war irgendwie reizvoll auf eine weiche, unergründliche Art, die sich schlecht definieren lässt. Ich erinnere mich an die Hochzeit – Elise trug Seide mit Brüsseler Spitzen und eine endlose Schleppe. Sie sah wie …« Sie brach ab, ihre Augen weit geöffnet, das Glas halb emporgehoben. »Oh Gott, sie sah wie …«
    »Wie die zweite Mrs. Trulane aus«, beendete Matthew den Satz. Er lehnte sich zurück und rief die Kellnerin wieder zu sich. »So, so.«
    »Das bedeutet gar nichts«, sprach Laurel hastig weiter. »Nur, dass sich Louis zu einem bestimmten Frauentyp hingezogen fühlte. Die Ähnlichkeit zu seiner ersten Frau macht ein Motiv für den Mord nicht wahrscheinlicher.«
    »Es ist das Naheliegendste, was wir haben. Und wir sind noch weit von der Gewissheit entfernt, dass Anne Trulane ermordet wurde.« Matthew hob eine Augenbraue, während er Laurel betrachtete. »Du eilst sehr schnell zu seiner Verteidigung, Laurellie. Es wird dir schwer fallen, sachlich zu urteilen, wenn du dich nicht von deiner Kindheitsschwärmerei befreist.«
    »Das ist lächerlich.«
    »Wirklich?« Seine Lippen verzogen sich amüsiert.
    »Hör zu, Matthew, ich denke immer sehr sachlich, und was meine Gefühle für Louis angeht, sie werden meine Arbeit bestimmt nicht beeinflussen.« Sie sah auf ihr leeres Glas. »Ich habe nichts mehr zu trinken.«
    »Das sehe ich.« Diesmal verhehlte er seine Belustigung nicht. Wenn Laurel indigniert war, wirkte sie äußerst anziehend. Aber für heute hatten sie beide genug von den Trulanes, entschied Matthew. Unauffällig tauschte die Kellnerin die leeren Gläser gegen volle aus. »Lassen wir das bis morgen. Warum hältst du mich nicht über deinen bevorzugten Stadtverordneten auf dem Laufenden?«
    »Und warum lässt du Jerry nicht aus dem Spiel?«
    »Jeder hat das Recht auf ein Hobby.«
    »Sei nicht so blasiert und überheblich«, murmelte sie in ihr Glas. »Jerry ist ein sehr – sehr …«
    »Aufgeblasener Esel?« half Matthew höflich nach und lächelte, als sie in helles Lachen ausbrach.
    »Verdammt, Matthew, wenn mein Verstand nicht so benebelt wäre, würde ich dir schon die passende Antwort geben.« Sie blies sich das Haar aus der Stirn, setzte ihren Drink ab und faltete ihre Hände. »Ich finde deine ständigen, unhöflichen Bemerkungen über Jerrys Persönlichkeit störend.«
    »Weil ich Recht habe?«
    »Ja. Ich hasse es wirklich, wenn du Recht hast.«
    Er grinste, warf ein paar Geldscheine auf den Tisch und stand auf. »Ich bringe dich nach Hause, Laurel. Wollen wir hoffen, dass die frische Luft dir den Kopf nicht klärt – du könntest empfänglich sein für einige meiner niederen Instinkte.«
    »Um das zu sein, brauche ich mehr als drei Martinis.« Sie blieb stehen und atmete tief aus, während der Boden unter ihr leicht schwankte.
    »Vier«, murmelte er, als er ihren Arm nahm. »Aber warum sie zählen?«
    »Ich halte mich nur deshalb an dir fest, weil ich es muss«, erklärte Laurel ihm beim Hinausgehen. »Ob du es glaubst oder nicht, nach ein paar Häuserblocks werde ich es auch allein schaffen.«
    »Teile mir bitte mit, wenn du solo gehen willst.«
    »Wie viele hast du getrunken?«
    »So viele wie du auch.«
    Laurel lehnte ihren Kopf zurück, um ihn anzuschauen, und stellte fest, dass sich ihr die Martinis nicht allzu unerfreulich im Kopfe drehten. »Nun, du bist größer und schwerer«, setzte sie kess hinzu. »Ich bin äußerst zierlich gebaut.«
    »Auch das ist mir aufgefallen.«
    »Tatsächlich?«
    »Man könnte sagen, ich habe eine Studie daraus gemacht – journalistisch gesehen.«
    »Und was soll das bedeuten?«
    Er blieb lange genug stehen, um mit seinen Lippen ihre zu berühren. »Bring dein Glück nicht in Versuchung.«
    »Du hast eine komische Art zu küssen«, murmelte sie, während sie den Kopf an seine Schulter lehnte. »Ich weiß nicht, ob ich es mag.«
    »Über das Thema können wir uns später unterhalten.«
    »Ich dachte wirklich, du hättest eine andere Technik«, fuhr sie fort. »Viel, viel … du weißt schon … aggressiver.«
    »Hast du viel Zeit damit zugebracht, über meine Technik nachzudenken?« entgegnete er.
    »Ich habe ein paar Gedanken daran verschwendet – journalistisch gesehen.«
    »Es wäre sicherer, diese Diskussion aufzuschieben, bis du wieder geradeaus gehen kannst.« Sie traten in den Hof des Gebäudes, das sie beide bewohnten.
    »Weißt du, Matthew …« Laurel hielt sich am Geländer fest, als sie die

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