Affaere im Paradies
Treppe hinaufgingen. »Du bist gar nicht mal so schlimm nach drei Martinis.«
»Vier«, murmelte er.
»Sei nicht so pingelig, wenn ich mich schon entschlossen habe, dich zu tolerieren.« Sie machte ihre Handtasche auf und fing an, nach ihren Schlüsseln zu suchen. »Hier, halte mal.« Sie kramte weiter. »Ah, da sind sie ja. Immer sinken sie ganz nach unten.«
Er nahm ihr die Schlüssel ab. »Lädst du mich ein?« Er fragte sich, ob sie allein zurechtkommen würde. »Wir sind seit fast einem Jahr Nachbarn, und du hast mich noch nie zu dir gebeten.«
»Welch schlimmes Betragen.« Mit einem verschwommenen Lächeln forderte Laurel ihn auf einzutreten.
Der Raum war wie seine Bewohnerin – weich, elegant und charmant. Es roch angenehm, nach einem Hauch Lavendel. Alles war in Creme- und Rosé-Tönen gehalten. Es gab Spitzenvorhänge und ein Samtsofa. An einer Wand hing über einem blinkenden Teekessel ein gerahmtes Varieté-Poster von 1890.
»Es passt zu dir.«
»Wirklich?« Laurel sah sich um, sichtlich mit sich selbst zufrieden. »Es ist schon komisch, aber selbst wenn ich deine Wohnung sehen würde, wüsste ich nicht, ob sie zu dir passt.« Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar und versuchte, ihren Blick fest auf Matthew zu richten. »Ich verstehe dich überhaupt nicht. Gerahmte Zeitungsausschnitte oder Picassos. Auf eine sehr eigentümliche Weise bist du ein faszinierender Mann.«
Wieder lächelte sie ihn an. In diesem Augenblick wusste Matthew nicht, ob sie bewusst herausfordernd war oder die Martinis diese Wirkung bei ihr hervorgerufen hatten. So oder so, es war nicht leichter für ihn. Er hatte nicht viele Regeln, aber eine davon hieß: nie eine Frau ausnutzen, die sich möglicherweise am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern wollte.
»Du bist ein netter Kerl, Matthew.« Lachend drehte sich Laurel zu ihm um und stolperte in seine Arme. Lächelnd schlang sie ihm die Arme um den Nacken. »Du hast hinreißende Augen«, sagte sie seufzend. »Ich nehme an, das hat dir schon so gut wie jede gesagt.«
»Ständig.« Er legte die Hände auf ihre Hüften, um sie von sich fort zu schieben. Irgendwie drückte sie sich an ihn, und seine Finger fuhren über den dünnen Stoff ihrer Bluse. Das Verlangen durchfuhr ihn wie ein Blitz. »Laurel …«
»Vielleicht solltest du mich nochmal küssen, damit ich herausfinde, warum ich mir dauernd einrede, dass ich dich nicht mag.«
»Morgen«, murmelte er, während er seinen Mund dem ihren näherte, »wirst du dich, wenn du dich daran erinnern solltest, für diese Bemerkung verabscheuen.«
»Mmm, ich weiß.« Sie senkte die Wimpern, als seine Lippen ihren Mund streiften. »Das ist kein Kuss.« Sie holte tief Luft, als sie ein kribbelndes Gefühl verspürte. »Es ist herrlich.« Sie strich ihm mit der Hand durch das Haar. »Mehr …«
Zur Hölle mit meinen Regeln, dachte Matthew. Wenn er für das bezahlen sollte, was er sich jetzt nahm, dann würde er bezahlen. Stürmisch riss er sie an sich und presste den Mund auf ihren.
Laurel suchte seine Zunge mit der ihren und ließ ihn ihre Leidenschaft und Erregung spüren. Sie ließ nicht von ihm ab. In diesem Moment, da sie vor Verlangen zitterte, spielte es keine Rolle mehr, dass ausgerechnet Matthew es war, der diesen Funken in ihr entfachte und ihre geheimsten Wünsche weckte. Niemand anderer hatte es je getan. Und niemand anderer würde es je können. Hinter all den wirbelnden Gedanken in ihrem Kopf stand nur ein einziger: mehr!
Sie schmeckte nicht so delikat wie sie aussah, sondern wild und herausfordernd. Ihr Duft war leicht, romantisch, und ihr Mund voller Leidenschaft. Ihre Brüste pressten sich an ihn, und ihre Hände suchten und fanden. Unter Drohungen, Versprechen, Bitten suchten seine Lippen ihren Mund und nahmen sich, wonach ihm verlangte.
Plötzlich stemmte Laurel ihre Hände fest gegen seine Brust. Sie wollte es nicht noch einmal riskieren, dass sich der Raum um sie drehte. »Ich werde jetzt schlafen gehen.«
Um seine Mundwinkel zuckte ein Lächeln. »Ich liebe aggressive Frauen.«
»Allein«, erklärte Laurel ihm und zwang sich, nicht zu lachen.
»Welche Verschwendung«, murmelte er, nahm ihre Hand und küsste ihr Handgelenk. Er spürte das wilde Klopfen ihres Pulses.
»Matthew, nicht.«
Er sah sie an. Es wäre so leicht, so sehr leicht. Er müsste sie nur an sich ziehen und ein einziges Mal noch küssen. Sie wussten es beide. Sie wollte es, er wollte es, doch keiner von beiden wusste genau, wie es
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