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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beruhigte Laurel sich, ehe es zu dunkel zum Sehen wurde. Bis dahin hätten sie ihn längst gefunden. Ohne zu zögern, betrat sie das Sumpfgelände.
    »Ich glaube, er könnte zum Fluss gegangen sein – dorthin, wo man Anne gefunden hat.« Wie viel wusste – oder argwöhnte Marion? fragte sich Laurel. Im Moment hielt sie Marion nicht für fähig, auf Fragen oder Theorien einzugehen. »Wird es dir nicht zu unbequem werden?« fragte sie mit einem Blick auf Marions wehenden, pastellfarbenen Rock und ihre eleganten Pumps. »Es wird schwierig werden, da durchzukommen.«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte Marion ungeduldig. »Louis ist mein Bruder.«
    »Es wird schon alles wieder in Ordnung kommen«, versicherte Laurel ihr und glaubte fast selbst an ihre Worte.
    »Ich weiß.« Marion brachte ein Lächeln zustande.
    Sie kamen langsam voran, Seite an Seite, und als der Pfad schmaler wurde, ging Laurel vor. Die Gegend war voller Geräusche –Vögel, Insekten. Einmal sah sie einen Graureiher sich graziös in die Luft erheben und davonsegeln. Sie näherten sich dem Fluss.
    »Vielleicht sollten wir nach ihm rufen und ihn wissen lassen, dass wir hier sind«, schlug Laurel vor. »Er könnte sich erschrecken, wenn wir plötzlich vor ihm stehen.«
    »Er wird dich nicht hören.«
    »Nicht, wenn er die andere Richtung genommen hat, aber wenn er in der Nähe des Flusses sein sollte, dann …« Laurel brach ab, als sie sich umdrehte.
    Marion hielt einen schimmernden Revolver in der Hand. Der Chromteil blitzte kurz im Sonnenlicht auf. Eine Sekunde lang konnte Laurel nichts weiter tun als verständnislos darauf starren. Dann hob sie langsam den Blick zu Marion hoch. Trotz der rot geränderten Augen, den Tränenspuren und dem unordentlichen Haar, war ihr Gesichtsausdruck ruhig und gefasst. Etwas dröhnte in ihren Ohren, das Laurel noch nicht als tödlichen Schrecken erkannte. Sie hielt den Blick auf Marion gerichtet.
    »Marion.« Sie sprach ganz ruhig, gelassen und sehr leise. »Was machst du da?«
    »Das, was ich tun muss«, antwortete sie sanft.
    War der Revolver für Louis? dachte Laurel außer sich. Wenn er für Louis war, warum richtete Marion ihn dann auf sie? Sie würde nicht auf den Revolver sehen – noch nicht – sie würde nur in Marions klare, graue Augen sehen. »Wo ist Louis, Marion? Weißt du es?«
    »Natürlich, er ist in seinem Arbeitszimmer beschäftigt. Er hat den ganzen Nachmittag gearbeitet.«
    »Den ganzen Nachmittag«, wiederholte Laurel und zwang sich, nicht in Panik zu geraten, die ihre Selbstbeherrschung zerstören würde. »Warum hast du mich gerufen?«
    »Ich musste es.« Marion lächelte, ein sanftes Lächeln. »Nachdem ich heute Morgen mit dir wegen Elises Medaillon telefoniert hatte, wusste ich, dass die Sache zu weit gegangen war. Du bist zu weit gegangen.«
    »Mit mir gesprochen? Aber ich habe mit Binney geredet …« Sie hielt inne. »Du warst das?«
    »Ich bin erstaunt, dass du dich nicht daran erinnerst, dass Binney die Sonntage bei ihrer Schwester verbringt. Du hast es mir schrecklich einfach gemacht, Laurel. Du hast Binney am Telefon erwartet, also war ich Binney.« Ihr Lächeln schwand. Marion zog die Augenbrauen zusammen, wie sie es stets tat, wenn sie verärgert war. »Ich bin sehr enttäuscht von dir, Laurel. Ich habe dich gewarnt, dich hier herauszuhalten. Kannst du dir vorstellen, welche Scherereien du verursacht hättest, wenn Binney mit dir gesprochen hätte? Einen Dienstboten über Familienangelegenheiten auszufragen.« Sie schüttelte den Kopf, und ein Anflug von gereizter Missbilligung verdunkelte ihre Augen. »Du bist besser erzogen worden, als so etwas zu tun.«
    Besser erzogen? dachte Laurel schwindlig. War sie verrückt? Oh, Himmel, dachte sie, während Furcht sie packte. Natürlich, sie war verrückt. »Marion, was wirst du tun?«
    »Du musst bestraft werden«, erklärte ihr Marion ruhig. »Genau wie die anderen.«
    Matthew bremste seinen Wagen neben Laurels Auto ab. Er hatte nicht aufgehört zu fluchen, seitdem er ihren Zettel fortgeworfen hatte. Fluchen half, die Furcht zurückzuhalten. Wenn Louis ihr etwas getan hat, dachte Matthew und stürmte die Treppen hinauf. Ich schwöre es, wenn er sie auch nur angefasst haben soll … Er hob die geballte Faust und hämmerte gegen die Tür.
    »Trulane!« Wieder hämmerte er, krank vor Angst. Als die Tür geöffnet wurde, war er in Sekundenschnelle im Zimmer und fasste Louis mit hartem Griff am Hemdkragen. »Wo ist Laurel?«
    »Was, zum

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