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Affaere in Washington

Affaere in Washington

Titel: Affaere in Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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lesen, dass Shelby noch nicht bereit war, die Konsequenz aus dieser Liebe zu ziehen. Ja, sie liebte ihn, aber … Noch nicht, mahnte sich Alan. Er musste noch ein wenig länger warten, bevor er mehr von ihr verlangen konnte. »Ich glaube dir«, sagte er, als er sie bei den Handgelenken fasste. Zärtlich küsste er ihre Hände, bevor er einen Arm um ihre Taille legte. »Komm, lass uns hineingehen.«
    Shelby lehnte kurz ihren Kopf an seine Schulter, als sie auf die Eingangstür zugingen. »Ich verlasse mich auf dein Wort, dass ich übermorgen heil und unversehrt wieder hier heraustreten werde.«
    Alan lächelte. »Du weißt doch, dass ich heute und morgen nur Vermittler bin.«
    »Wie ungeheuer ermutigend.« Im nächsten Moment wurde Shelbys Aufmerksamkeit von einem Löwenkopf aus schwerem Messing abgelenkt, der als Türklopfer diente. Über seinem gekrönten Haupt starrte ihr der MacGregor-Löwe mit kalten Augen entgegen.
    »Dein Vater scheint nicht zu den Leuten zu gehören, die ihr Licht unter den Scheffel stellen«, bemerkte Shelby trocken.
    »Man kann nicht leugnen, dass er einen ausgeprägten Familienstolz besitzt.« Alan hob den Löwenkopf auf und ließ ihn gegen die Tür fallen. Das dumpfe Donnern im Inneren des Hauses klang wie Gewittergrollen. »Der MacGregor-Clan«, begann Alan mit Pathos und rollendem R, »gehört zu den wenigen Auserwählten, die eine Krone über ihrem Haupte tragen dürfen. Gutes Blut, starker Stamm.«
    »Ha!« Shelbys verächtlicher Ausdruck wich erstaunter Neugier, als Alan in lautes Gelächter ausbrach. »Was ist denn so komisch?«, fragte sie.
    Noch ehe er antworten konnte, wurde das große Portal aufgerissen, und ein hochgewachsener blonder Mann mit wunderschönen blauen Augen stand vor ihnen. Sein offenes Gesicht verriet Intelligenz und Tüchtigkeit.
    »Du hast gut lachen«, sagte er zu Alan. »Dad brüllt und tobt schon seit Stunden. Es geht um Verräter und«, sein Blick streifte Shelby, »Ungläubige. Hallo«, begrüßte er Shelby. »Die Ungläubige bist sicher du. Ich darf doch Du sagen?«
    Die sympathische Ironie in seiner Stimme hatte Shelby sofort gewonnen. »Ja zu beidem.«
    »Shelby Campbell – mein Bruder Caine.«
    »Das erste Mitglied der Campbells, das diese Schwelle überschreitet. Tritt ein, auf eigene Gefahr.« Caine bot Shelby die Hand, als sie das Haus betrat. Sie gleicht einer Meerjungfrau, dachte er. Nicht eigentlich schön, aber verführerisch und nicht leicht zu vergessen.
    Shelby sah sich in der großen Halle um. Leicht verblichene Tapeten, schwere alte Möbel – das gefiel ihr. Der Duft von Frühlingsblumen mischte sich mit Staub und Möbelpolitur. Ganz nach ihrem Geschmack.
    »Das Dach ist wenigstens nicht eingestürzt«, meinte sie und betrachtete ein Wappenschild an der Wand. »So weit haben wir also noch Glück.«
    »Alan!« Seine Schwester Serena, Rena genannt, kam trotz ihres mächtigen Leibesumfangs leichtfüßig die Treppe heruntergelaufen. Shelby gefiel diese hochgewachsene blonde Frau mit den gleichen strahlend blauen Augen, deren feines Gesicht Freude, Liebe und Humor widerspiegelte. Serena schlang die Arme um Alans Hals. »Ich hab dich vermisst!«
    »Du siehst prächtig aus, Rena.« Alan legte vorsichtig seine Hand auf Serenas Bauch. »Daran muss ich mich erst gewöhnen.«
    »Das lohnt sich kaum noch«, sagte sie lachend. »Lange wird es nicht mehr dauern. Dad hat übrigens neuerdings die Idee, es könnten Zwillinge sein. Hast du damit etwas zu tun?« Sie blickte ihrem Bruder prüfend ins Gesicht.
    Alan freute sich. »Ein rein taktisches Ablenkungsmanöver. Es scheint also geklappt zu haben.«
    Serena streckte Shelby beide Hände entgegen. »Sie müssen Shelby sein, herzlich willkommen hier. Wollen wir Du sagen?«
    Shelby spürte, dass die Warmherzigkeit echt war und ohne jede Neugier. »Ja, natürlich. Ich freue mich auch. Konnte es kaum erwarten, die Frau kennenzulernen, die Alan das Nasenbein gebrochen hat.«
    Serena lehnte sich an einen Stuhl und lachte herzlich. »Es war allerdings ein Versehen, denn er war gemeint«, sie deutete auf Caine, »und hatte es auch verdient.« Sie hakte Shelby unter und zog sie weiter. »Du sollst den Rest der Familie kennenlernen. Hoffentlich hat Alan dich vorbereitet.«
    »Auf seine Weise, ja.«
    »Weißt du, Shelby, wenn es dir zu mulmig wird, dann gib mir einfach einen Wink. In letzter Zeit genügt ein kleiner plötzlicher Seufzer, und schon gilt Dads Aufmerksamkeit nur mir.«
    Alan blickte ihnen nach. »Sieht

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