Affaere in Washington
Kontrolle über das, was sie tat, verlor.
Alan hörte, wie Shelby seinen Namen herausschrie, aber er konnte ihr nicht antworten, weil er selbst von einem Sturm der Empfindungen davongetragen wurde. Etwas Wildes brach aus ihm heraus, das ihm bis dahin fremd geblieben war. Er hatte Angst, dass er Shelby wehtun könnte, aber auch das hatte er nicht mehr unter Kontrolle. Shelby zitterte unter ihm, bog sich ihm entgegen, wollte mehr von ihm haben. Mit der Zunge brachte Alan sie zu einem Höhepunkt, wo ihr Verstand aufhörte zu arbeiten und nur Gefühle Gültigkeit hatten.
Shelby wusste nicht, was Alan sagte, hörte nur seine heisere Stimme. Sie wusste auch nicht, was sie antwortete, wusste nur, dass ihr nichts zu viel wäre, was immer er auch von ihr verlangen mochte.
Wie durch einen Schleier sah sie sein Gesicht über sich. In seinen Augen stand ein Grübeln. Das war alles, was sie erkannte.
»Ich kann ohne dich nicht leben«, sagte er leise. »Und ich werde es auch nicht.«
Dann küsste er sie wieder so hart und so wild, dass Shelby alles um sich herum vergaß.
Zwei Stunden später hockte Shelby mit untergeschlagenen Beinen auf ihrem Bett. Sie trug einen winzigen japanischen Seidenkimono und stocherte mit ihrer Gabel in süßsaurem Chopsuey auf einem Pappteller.
»Es kühlt leider schnell aus«, stellte sie mit Bedauern fest. Im Hintergrund spielte das Fernsehgerät leise Begleitmusik zu einer Sendung, deren Qualität durch die tote Bildröhre schlecht zu beurteilen war.
Alan lag bequem ausgestreckt neben Shelby. Sein Kopf ruhte auf weichen Kissen. Amüsiert beobachtete er ihren gesunden Appetit. »Warum lässt du das Gerät nicht reparieren?«
»Es stört mich nicht, aber früher oder später wird es gemacht.« Sie stellte den leeren Teller beiseite und legte eine Hand auf ihren Bauch. »Hmm, das war gut.« Ihr Blick wanderte wohlwollend von Alans Gesicht hinunter zu seinem athletischen Körper. »Ich möchte wissen, wie viele Leute in der Weltstadt Washington sich darüber im Klaren sind, wie fantastisch Senator MacGregor in seiner Unterwäsche ausschaut.«
»Nur ein kleiner, ausgewählter Kreis.«
Mit einem Finger fuhr sie hinunter bis zu seinen Füßen. »Du solltest in deinem jetzigen Aufzug im Fernsehen Wahlpropaganda machen.«
»Dem Himmel sei Dank, dass du nicht für die Medienabteilung zuständig bist.«
»Alles Muffel – das ist das ganze Problem.« Sie legte sich in ihrer ganzen Länge auf Alan. »Denk nur an all die ungeahnten Möglichkeiten.«
Er ließ seine Hand unter ihren Kimono gleiten. »Das tue ich auch.«
»Diskret platzierte Anzeigen in überregionalen Magazinen, kurze Spots in der Hauptsendezeit.« Mit dem Ellbogen stützte sie sich auf seine Schulter. »In dem Fall ließe ich mein Gerät sofort reparieren.«
»Überlege die weltweiten Konsequenzen, die es nach sich ziehen könnte – überall Regierungsbeamte in ihrer Unterwäsche!«
Shelby zog die Stirn kraus, als sie sich das vorstellte. »Gütiger Himmel, so etwas könnte ein nationales Unglück verursachen.«
»Ein internationales«, verbesserte Alan. »Denn wenn der Ball erst einmal rollt, gibt es kein Halten mehr.«
»Also lieber nicht.« Shelby küsste Alan leicht auf den Mund. »Ich sehe ein, dass es deine patriotische Pflicht ist, die Kleider anzubehalten. Außer bei mir«, fügte sie hinzu und spielte vergnügt mit dem Hosenbund.
Lachend zog er ihren Kopf zu sich herunter, um sie zu küssen. Mit der Zungenspitze fuhr sie ihm leicht über die Lippen. »Shelby …«
»Shelby«, wiederholte er einen Moment später. »Ich möchte etwas mit dir besprechen. Wenn ich es jetzt nicht tue, dann werde ich bestimmt wieder abgelenkt.«
»Ist das ein Versprechen?« Mit den Lippen strich sie über seine Kehle.
»Kommendes Wochenende muss ich etwas erledigen.«
»Oh!« Sie fing an, an seinem Ohrläppchen zu knabbern. In der Not rollte Alan sich auf den Bauch und hielt Shelby unter sich gefangen. »Mein Vater rief heute an.«
»Ah.« Ihre Augen blitzten vor Übermut. »Der Gutsherr.«
»Diese Bezeichnung würde ihm gefallen.« Alan hielt Shelbys Hände fest, um sie davon abzuhalten, seinen Verstand zu benebeln. »Er hat eines seiner berühmten Familien-Weekends organisiert. Komm mit mir.«
Erstaunt runzelte Shelby die Stirn. »Zur MacGregor-Burg in Hyannis Port? Unbewaffnet?«
»Wir hissen die weiße Flagge.«
Einerseits wäre Shelby zu gern mitgefahren, andererseits hätte sie sich am liebsten verkrochen. Was sollte sie
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