Affaere Minirock
nickte. "Ich verstehe Sie vollkommen. Wir werden beide auf sie aufpassen. Ich fürchte nur, nicht nur sie ist in Gefahr."
"Wie meinen Sie das?"
Sam blätterte in seinem Notizbuch. "Sie haben dieses Auto erwähnt, das Sie beim Rockefeller Center fast überfahren hätte. Da hatte es jemand doch offensichtlich auch auf Sie abgesehen. Und Sie haben ebenfalls einen Drohbrief erhalten. Vielleicht hat derjenige eigentlich einen Hass auf Sie, und Miss Brockway ist eher zufällig betroffen."
Chelsea lief es eiskalt über den Rücken, und sie sah Zach besorgt an. "Er hat Recht. Du brauchst auch einen Bodyguard."
"Ich glaube eigentlich nicht." Zach beugte sich zu Sam vor. "Ich sage Ihnen jetzt etwas, das ich der Polizei verschwiegen habe. Mein Bruder könnte hinter diesem anonymen Brief stecken. Vielleicht auch hinter den Telefonanrufen. Er möchte, dass ich zurücktrete. Aber ich bin nicht in wirklicher Gefahr. Und Chelsea auch nicht. Er will ihr nur Angst machen. Er würde ihr nichts antun."
"Das kann aber leicht passieren, vor allem, wenn man hinter dem Steuer sitzt", meinte Sam. "Und wenn es nun nicht Ihr Bruder ist? Wenn ich Sie richtig verstanden habe, haben Sie die Zeitschrift gerade erst übernommen und wollen eine ganze Menge ändern. Damit sind vielleicht nicht alle einverstanden."
"Ganz sicher nicht. Aber wenn hier jemand von der Zeitschrift etwas gegen mich hätte, warum sollte er das dann an Miss Brockway auslassen? Das verstehe ich nicht."
"Sie haben sie schließlich neu unter Vertrag. Wenn ihre Artikel gut ankommen, dann können Sie sich doch mit dem Erfolg schmücken, oder?"
Zach nickte.
"Wer von Ihren Mitarbeitern hätte denn ein Interesse an Ihrem Misserfolg?"
"Ganz besonders wohl Bill Anderson und Hal Davidson. Na, und die Übrigen eigentlich auch."
Sam schlug eine unbeschriebene Seite auf. "Erzählen Sie mir von ihnen, was Sie wissen."
Nachdem Zach ihm die einzelnen Mitarbeiter kurz skizziert hatte, meinte Sam nachdenklich: "Ich werde sie überprüfen lassen. Allerdings, jetzt so unmittelbar vor Weihnachten, wird das etwas Zeit kosten.“
"Haben Sie irgendeinen Verdacht?" fragte Zach.
"Dafür ist es noch zu früh. Aber es könnte sich um zwei verschiedene Fälle handeln. Zum einen gibt es eine Reihe Leute, denen ihr neuer Chefredakteur nicht gefällt und die wollen, dass er zurücktritt. Dann gibt es welche, die etwas gegen Miss Brockways Artikel haben und sie am Schreiben hindern wollen."
"Sie meinen, es könnte mehr als eine Person dahinter stecken?" fragte Chelsea.
"Genau. Vielleicht aber ist es auch nur einer, etwa Ihr früherer Freund, wenn er so verrückt ist, wie Perez meint. Sam sah Zach an. "Ich werde ihn überwachen lassen. Und Ihren Bruder auch."
"Sie meinen, dass beide etwas damit zu tun haben könnten?"
"Bisher haben wir nur ein paar Puzzlestücke. Wie sie zusammengehören, können wir erst sagen, wenn wir ein paar mehr haben. Bis dahin sollten Sie beide unter Schutz stehen." Er blätterte um. "Was haben Sie denn jetzt am Wochenende vor?"
"Morgen wollte ich eigentlich auf die Eisbahn gehen und dann..."
Zach hob schnell die Hand. "Das ist viel zu gefährlich, Chels. Sagen Sie es ihr, Sam!"
Sam grinste. "Dazu kann ich nichts sagen. Das müssen Sie schon unter sich ausmachen."
Chelsea strahlte ihn an. "Danke, Sam." Dann drehte sie sich zu Zach. "Du willst die Artikel doch drucken. Da muss ich sie, doch erst mal schreiben. Und je schneller ich damit fertig bin, umso eher ist der ganze Spuk vorbei."
Sie hatte Recht. Zach wandte sich wieder an Sam. "Können Sie sie auch da bewachen?"
"Ich habe irgendwo noch ein Paar Schlittschuhe. Früher war ich mal ganz gut.
Eins ist sicher, wenn jemand hinter Ihnen beiden her ist, dann werden wir ihn nicht fassen können, wenn Sie sich verstecken."
"Ich komme auch", sagte Zach.
"Umso besser", meinte Sam lächelnd. "So habe ich Sie auch gleich unter Aufsicht."
10. KAPITEL
"Du kannst nicht mit mir aufs Eis kommen", sagte Chelsea störrisch.
Zach fuhr fort, seine Schlittschuhe zuzubinden. "Das haben wir doch schon im Taxi geklärt. Du gehst auf keinen Fall allein."
Sam und Zach hatten eine Münze geworfen, und Sam hatte verloren. Das bedeutete, dass er seine Schlittschuhe nicht anzuschnallen brauchte. Aber ob Zach nun wirklich mit ihr aufs Eis kam, darüber hatten sie die ganze Taxifahrt gestritten. Das war immer noch besser gewesen, als schweigend vor sich hin zu starren.
Seit sie sich geliebt hatten, hatte Zach so etwas wie eine Mauer
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