Affären? Nein Danke!
den Kontrollverlust.
“Irgendetwas macht dich nervös”, stellte er fest. “Rede mit mir.”
“Nervös? Ich? Keineswegs. Mir geht’s prima”, log sie. “Super.” Sie entzog sich seinen magischen Händen. “Hast du meine Unterwäsche irgendwo gesehen?”
“Janet, lauf jetzt nicht weg.”
“Weglaufen? Niemand läuft hier weg”, erklärte sie so energisch, wie sie es vermochte. “Ich will einfach ein paar Dinge erledigen, ehe wir aufbrechen. Ich kann schließlich nicht den Rest meines Lebens mit dir im Bett verbringen.”
Sie entdeckte ihren Stringtanga in einer Zimmerecke. Nicht, dass sie ihn seit der ersten Nacht überhaupt getragen hätte … Sie zog ihn an. Zu spät erkannte sie, dass sie ihr Bein durch die falsche Öffnung geschoben hatte. Verflixt. Sie atmete tief durch, streifte das winzige Teil wieder ab und probierte es erneut. Dabei war sie sich nur zu sehr bewusst, dass Gage sie beobachtete.
“Was ist los?”, fragte er und baute sich vor ihr auf. Er hatte in der Zwischenzeit Shorts und T-Shirt angezogen. “Gerade haben wir noch ziemlich viel Spaß miteinander gehabt. Und im nächsten Augenblick springst du so gehetzt aus dem Bett, als brenne es lichterloh.”
“Nichts ist los.” Janet vermied es, ihn anzusehen, während sie ihren BH anzog.
Er umfasste ihr Kinn und zwang sie, zu ihm aufzublicken. “Was ist los?”, beharrte er.
In diesem Moment geschah etwas mit ihr. Als habe sich ein Eisblock gelöst. Ihr Herz schlug schnell. Ihr Atem ging flach. Ihre Beine drohten nachzugeben. Wenn Gage sie nicht gehalten hätte, wäre sie zu Boden gefallen.
“Ist alles in Ordnung?”, fragte er besorgt und küsste liebevoll ihren zarten Hals. Da Gage sich nicht rasiert hatte, kratzten seine Bartstoppeln ihre Haut. “Du bist ganz blass.”
Verflixt. Sie wollte nicht, dass er Verantwortung für sie übernahm, sie beschützte, für sie sorgte. Sie wand sich aus seinem Griff, trat ein paar Schritte zurück und prallte gegen die Wand. Janet wusste, was er wollte. Doch sie war noch nicht bereit zu so viel Nähe und Vertrautheit. Was noch mehr zählte: Sie hatte keine Ahnung, ob sie auf Dauer diese sinnliche, offene, rückhaltlos vertrauende Frau sein konnte, die Gage aus ihr gemacht hatte.
“Ich habe Angst, verstehst du?”, sagte sie knapp. “Eine Heidenangst, um genau zu sein.”
Gage sah sie streng an. “Wovor?”
Sie zuckte die Achseln. “Lass uns die Sache nicht so wichtig nehmen.”
“Rede mit mir, verdammt!”
Nie zuvor hatte sie ihn so aufgebracht erlebt. Er war fordernd. Unnachgiebig. Ziemlich sexy, fand Janet. So kannte sie ihn noch nicht.
Er kam zu ihr und blieb so nah vor ihr stehen, dass sie sich fast berührten. Janet sah zu ihm auf. Sie schluckte. Es fiel ihr schwer, von jemandem abhängig zu sein. Dass sie sich ihm so sehr geöffnet hatte, war beunruhigend. So lange war sie unabhängig gewesen, nur sich selbst und ihren Karriereplänen verpflichtet. Und dann kam Gage und warf all ihre sorgfältigen Planungen über den Haufen. Sie hasste es, die Kontrolle zu verlieren. Angsterfüllt griff sie nach jedem Strohhalm. Und so sagte sie genau das, was ihn mit Sicherheit abschrecken würde.
“Ich habe Angst davor, dass du zu viel für mich tust, Gage. Du ahnst jeden meiner Wünsche im Voraus. Du kennt jedes Bedürfnis, das ich vielleicht haben könnte. Das passt mir nicht, Gage. Ich bin dafür zu unabhängig. Ich habe nicht die geringste Lust, das Schoßhündchen für einen Mann zu spielen.”
10. KAPITEL
Ich habe keine Lust, das Schoßhündchen für einen Mann zu spielen, wiederholte Gage im Stillen.
Hatte Pauline nicht etwas ganz Ähnliches gesagt, als sie ihn verließ? Hatte er damals nicht ein für alle Mal seine Lektion gelernt?
“Ich bin zu unabhängig für dich”, murmelte er in Wiederholung dessen, was Janet ihm an den Kopf geworfen hatte.
Na gut. Wenn Janet es so wollte, dann konnte sie sehen, wo sie blieb. Er hatte es satt, sich um Frauen zu bemühen, die seine Anstrengungen nur als lästig empfanden. Frauen trieben einen Mann ja sowieso nur zum Wahnsinn.
Gage begriff, dass es ein Fehler gewesen war, Janet vor den Intrigen ihrer Mutter und der Gefühlskälte ihres Vaters schützen zu wollen. Es war ihr Problem, nicht seins. Und war es nicht egal, dass er mit ihr so guten Sex gehabt hatte wie noch nie in seinem Leben? Oder dass seine Empfindungen für sie über rein körperliches Verlangen weit hinausgingen? In ihrer Nähe zu sein machte ihn glücklich. Wenn er
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